Rede zu Protokoll gegeben: Corona trifft auch den Sport hart
PresseinformationKiel, den 27.01.2021Rede zu Protokoll gegeben.Lars HarmsTOP 18 Sportvereine in der Krise nicht alleine lassen – Fortführung der Corona-Soforthilfen Drs. 19/2642„Wir müssen uns offenhalten, hier nötigenfalls noch mehr zu tun.“Wie in vielen Bereichen, so trifft Corona auch den Sport hart. Manche Vereine könnenwirtschaftlich kaum überleben, man kann die Beschäftigten nicht halten und auchFreiwilligendienste lassen sich nur noch schwer organisieren. Gleichzeitig brechen Übungsleiterweg und es ist ungewiss, ob diese den Weg in den ehrenamtlichen Sportbereich wiederzurückfinden. Und dann sind da ja noch die Sportler selber, die eben genau das nicht mehr tunkönnen, was sie am liebsten tun, nämlich Sport treiben. Aus diesen Gründen haben wir im letztenJahr gemeinsam eine Nothilfe für die Sportvereine beschlossen, damit diese zumindestwirtschaftlich überleben können. Denn die Einnahmenwaren im extrem hohen Umfangweggebrochen und es war klar, dass hier die Struktur unbedingt erhalten werden sollte. Anfangs2,5 Millionen und später dann insgesamt 12,5 Millionen Euro wurden bereitgestellt und mehr als 10Millionen Euro auch abgerufen. Das Programm hatte also gepasst. 2Allerdings haben wir das Programm ja für die finanziellen Ausfälle des letzten Jahres aufgestellt. Indiesem Jahr sieht die Situation für die Vereine nicht besser aus. Im Gegenteil, die Situation ist diegleiche. Aber die Hilfssumme ist nicht die gleiche. Jetzt werden wieder 2,5 Millionen Eurobereitgestellt, aber diesmal ohne Perspektive für mehr. Denn die Landesregierung teilt auf ihrerHomepage mit: „Für den Fall, dass das geprüfte Antragsvolumen das zur Verfügung stehendeBewilligungsvolumen übersteigt, wird die Soforthilfe dann gleichmäßig entsprechend gekürzt.“Das heißt, alle gemeinsam müssen möglicherweise mit weniger als der im letzten Jahr bewilligtenMittel auskommen. Man stelle sich einmal vor, wir hätten das bei der Wirtschaft genausogemacht. Letztes Jahr vollständige Hilfe und dieses Jahr nur noch ein Teil. Der Aufschrei wäre wohlgroß. Und das zurecht.Die Sportvereine sind aber auch wirtschaftlich tätig und die Vorstände sind zum Teil sogar mitihrem Privatvermögen haftbar. Da ist dann klar, dass das Sportangebot eingeschränkt wird undwohl auch nicht mehr auf dem Vorkrisenniveau gehalten werden kann. Betrachtet manbeispielsweise die großen mitgliederstarken Vereine, so brechen diesen die Mitglieder weg und eskommen derzeit keine neuen dazu. Oft sind deren Mitgliedsbeiträge aber die einzigennennenswerten Einnahmen, um einen wirtschaftlichen Betrieb aufrecht zu erhalten. Es muss unsdeshalb klar sein, dass zumindest für die erste Jahreshälfte, wenn noch kein richtiger Sportbetrieben werden kann, noch nachgesteuert werden muss.Ich sage das auch deshalb, weil man jetzt schon sehen kann, dass die Vereine bzw. die Kommunenauf dringend notwendige Investitionen in die Sportinfrastruktur verzichten. Renovierungenwerden verschoben und Investitionen in Sportanlagen, wie zum Beispiel Kunstrasenplätze,aufgrund von Geldmangel für Co-Finanzierungen gestrichen. Das bedeutet, dass die schlechteFinanzlage im laufenden Geschäft dazu führt, dass auch die Zukunftsperspektiven für den Sportleiden. Und das vor dem Hintergrund der vielen sportpolitischen Initiativen der letzten Jahre. 3Der Sport ist immer noch die größte ehrenamtliche Bewegung im ganzen Land. Größer als dieKulturszene, größer als sämtliche Umweltinitiativen und größer als alle Wirtschaftsorganisationenzusammen. Wer das Ehrenamt stützen will, der hat hier das breiteste Feld vor sich. Knapp eineMillion Menschen sind in den Sportvereinen engagiert. Deshalb muss die Nothilfe auf demgleichen Niveau wie im letzten Jahr fließen. Hierfür ist unser gemeinsamer Antrag ein richtigerAufschlag. Aber wir müssen uns offenhalten, hier nötigenfalls noch mehr zu tun.