Ausbildungen müssen noch besser über Grenzen hinweg vergleichbar werden - Rede zu Protokoll gegeben
PresseinformationKiel, den 11. Dezember 2020Rede zu Protokoll gegeben.Jette Waldinger-ThieringTOP 14 Jugendpolitik im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft stärken Drs. 19/2456, 19/2551„Wir unterstützen eine verbesserte Förderung der Auszubildenden in der EU.Denn da gibt es noch einen großen Mangel an Zusammenarbeit, wenn man dieakademischen und nicht-akademischen Ausbildungen vergleicht.“Die SPD hat hier nun also zwei Anträge vorgelegt, die sich auf die Jugend- und Sozialpolitik in derEU beziehen. Inhaltlich decken sie eine weite Bandbreite ab. Was natürlich gut ist. Ich werdejedoch an dieser Stelle nicht auf alle Punkte eingehen können. Kommen wir erstmal zum Antragbezüglich der Jugendpolitik. Ich finde es richtig, die Jugendpolitik immer wieder auf dieTagesordnung zu setzen und anzugehen. Gerade in Zeiten der Pandemie, fühlen sich vieleJugendliche und junge Erwachsene hintenangestellt. In der Öffentlichkeit scheint es vorrangig nurum Risikogruppen oder ältere Menschen zu gehen. Wie wir am Mittwoch von Dr. van Heek gehörthaben, werden die jungen Menschen vor allem in den nächsten Jahren, die Folgekosten derPandemie zahlen. Auch wenn es im Antrag nicht so sehr um Covid-19 gehen soll, so kann man das 2Virus aus heutiger Sicht schlichtweg nicht ausklammern. Das merken wir ja ganz deutlich inunserer parlamentarischen Arbeit.Um nun auf die parlamentarische Arbeit zu sprechen zu kommen, die SPD möchte die aktuelleRatspräsidentschaft für die Umsetzung der EU-Jungenstrategie zu nutzen. Das ist ganz klar derrichtige Ansatz. Hier sei nur mal angemerkt, dass nur noch sechs Wochen bleiben, bis derRatspräsidentschaftsvorsitz der Bundesrepublik endet. Aus der politischen Realität habe ich zumindestens mitgenommen, das sechs Wochen wirklich sehr wenig Zeit sind, um auch nur überpolitische Vorhaben zu Diskutieren. Aber vielleicht ist der Antrag auch so zu verstehen, dass eseben viel mehr um die Zeit nach Ablauf des Vorsitzes der EU-Ratspräsidentschaft gehen soll. Dennproaktive Politik für junge Menschen Endet natürlich nicht am 31. 12.Im vorliegenden Antrag sind inhaltlich sicherlich viele Punkte dabei, die für unsere Jugend inEuropa unterstützenswert sind und die wir als SSW mittragen können. So etwa, wie eineverbesserte Förderung der Auszubildenden in der EU. Denn da gibt es noch einen großen Mangelan Zusammenarbeit, wenn man die akademischen und nicht-akademischen Ausbildungenvergleicht. Auch die Mobilität von Jugendlichen soll gefördert werden. Auch das ist entscheidend,um seine Nachbarn tatsächlich einmal kennenlernen zu können. Im Antrag wird vor allem dieOstseeregion erwähnt. Das ist gut, denn dort hat Schleswig-Holstein in den letzten Jahrzehnteneine vitale Zusammenarbeit aufgebaut. Vielleicht könnte man hier auch noch die Nordsee miteinbringen, denn auch hier wohnen Jugendliche und junge Erwachsene. Auch hier haben wirSchleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner europäische Nachbarn. Ich denke, dies wäreein Ansatz, der zu mindestens mitbedacht werden könnte.Zum Schluss möchte ich noch einige Worte zum Antrag in Bezug auf die Sozialpolitik in der EUanbringen. Auch hier sind wieder viele politische Stellschrauben genannt und grundsätzlich 3können wir als SSW viele Ansinnen nur befürworten. Dabei sei etwa die verbesserte Vereinbarkeitvon Familie und Beruf oder mehr Unterstützung für Pendler an der deutsch-dänischen Grenze,insbesondere durch die unbürokratische Anerkennung von Berufsabschlüssen. Ja, hier brauchenwir eindeutig pragmatischere Lösungen. Aber liebe Kolleginnen und Kollegen, das können wirdoch als Landespolitik selbst regeln. Ich bin sogar der Meinung, das können wir als Landespolitikeigenständig, viel besser und nachhaltiger regeln. Von daher denke ich, dass der Antrag gut dazudient, um die eine oder andere Sache, ganz konkret hier als Landesparlament aufzugreifen und zudiskutieren. Es ist für uns als SSW immer ein Abwägen, wo wir welche Inhalte an staatlicher oderüberstaatlicher Ebene verknüpfen wollen. Ich denke, diesen Gedanken kennt die SPD ebenfalls.Nach meinem Dafürhalten sollten wir in dieser Hinsicht nicht davor zurückscheuen, uns auf aneinen oder anderen Stelle, stärker auf unsere Landeskompetenzen zu besinnen.