Jette Waldinger-Thiering: Wir müssen Sicherheit vor Infektionen im Schülertransport schaffen
PresseinformationKiel, den 10.12. 2020Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-ThieringTOP 26 Schülerinnen und Schüler in Bus und Bahn bei Hin- und Rückfahrten zur Schule besser schützen Drs. 19/2622Bereits in der Septembersitzung des Landtages hatten wir das Thema Schülertransport auf derTagesordnung. Leider wurde der entsprechende SPD-Antrag von Jamaika abgelehnt. Von Seiten derKoalition wurde in der Debatte unter anderem darauf hingewiesen, dass wir in Schleswig-Holsteinbisher gut davor waren und somit auch verhältnismäßig gut durch die Pandemie gekommen sind.Das war noch im September. Mittlerweile hat sich auch für Schleswig-Holstein die Situationgeändert. Im bundesweiten Vergleich stehen wir zwar immer noch gut dar, aber wir sindmittlerweile auch Risikogebiet und die Zahlen steigen weiter.Alle Maßnahmen gehen auf den politischen Prüfstand und es wird gerungen um Restriktionen, eineVerlängerung der Winterferien oder vom Light- bis hin zum Total-Lockdown. In diesem Kontext seheich unseren gemeinsamen Antrag mit der SPD. Wir müssen für das Thema Sicherheit vor Infektionenim Schülertransport einen neuen politischen Anlauf – das gilt sowohl für den Busverkehr als auch fürden SPNV.Es war den Eltern nach den Sommerferien nicht zu erklären, dass wir an den SchulenKohortenregelungen haben oder im öffentlichen Raum Abstandsregelungen, dies alles in denBussen jedoch nicht gilt. Ebenso war es den Eltern nach den Sommerferien nicht zu erklären, dass 2ihre Kinder in überfüllten Zügen zusammen mit den Pendlern fahren müssen. Das Problem derRückverfolgung wird unter solchen Bedingungen weiter erschwert.Angesichts der weiter steigenden Zahlen gibt es aus meiner Sicht keine weiteren Ausreden. Es mussjetzt was passieren und die Lösung liegt so nah. Ausflüchte wie, die Kreise seien für denSchülertransport verantwortlich, sind zwar richtig, aber man wartet dort auf die Unterstützung desLandes. Es gibt Kreise, wie Rendsburg-Eckernförde, Nordfriesland oder Stormarn, die bereitszusätzliche Buskapazitäten aufgefahren haben, um das Fahrgastaufkommen zu entzerren. Das istgut, aber das darf nicht das Ende der Fahnenstange sein. Das muss erst der Anfang sein. Die Kreisesind für den Schülertransport verantwortlich und wir können den genannten Kreisen nur danken,dass sie bereits diesen Schritt unternommen haben.Wohlwissend was der Schülertransport im normalen Fall kostet und wofür die Kreise auchaufkommen, entstehenden durch zusätzliche Leistungen auch zusätzliche Kosten und hier sind wirweiterhin der Auffassung, dass das Land die Kreise nicht im Stich lassen darf.Die Forderung nach einer landesweiten Busbörse wäre ein pragmatischer Ansatz, um das Problemmit den Kreisen gemeinsam zu lösen. Nun kann es ja sein, dass die Landesregierung der Auffassungist, dass sie für die Errichtung einer Busbörse nicht zuständig ist. Das wäre nachvollziehbar. Aber esnimmt sie damit nicht aus der Pflicht, das Problem mit den Kreisen gemeinsam zu lösen, im Sinnevon mehr Sicherheit. Soll heißen, die benötigten zusätzlichen Landesmittel müssen dann direkt andie Kreise gehen und dort wird das Problem gelöst. Dann müssen auch die Kreise rückwirkendentlastet werden, die bereits verantwortungsvoll gehandelt haben.Für den Bereich des SPNV gilt im Prinzip genau das gleiche. Volle Waggons und Menschen die sichdicht an dicht drängen. Dieser Zustand ist nicht haltbar, sodass auch an den stark nachgefragtenVerbindungen weitere Kapazitäten geschaffen werden müssen.Ich hoffe sehr, dass unser Antrag bei Jamaika auf fruchtbaren Boden fällt, denn das wäre zurSicherheit unserer Kinder und im Sinne der Eltern. Seien sie einsichtig und stimmen sie unseremAntrag zu. 3Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek/