Jette Waldinger-Thiering: Planungssicherheit und Verlässlichkeit für unsere Hochschulen
PresseinformationKiel, den 09.12.2020Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-ThieringTOP 34 Antrag auf Zustimmung des Landtages zu den Zielvereinbarungen zum Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken Drs. 19/2320„Die Unischließungen sind vom Tisch!“Manchmal habe ich das Gefühl, es ist schon lange verdächtig still von Seiten der Studierenden aus.Vielleicht entwickeln wir uns in Schleswig-Holstein ja in eine ganz gute Richtung.Ich weiß, Sie können es nicht mehr hören, aber es war die Küstenkoalition, die die Grundhaushalteder Universitäten aufstockte und für die damalige Haushaltslage sehr viel Geld in die Hochschulensteckte. Vor unserer Regierungszeit haben sie sich vor Schließungen fürchten mussten.Das gute Verhältnis zu den Hochschulen haben wir wieder hergestellt und bei all dem Lob, das ichbei verschiedenen Gelegenheiten an das Bildungsministerium gerichtet habe ist dies eins, wasunsere jetzige Bildungsministerin vielleicht heimlich an ihre Vorgängerregierung richten möchte.Wenn ich Staatssekretär Grundei richtig zitiere, hat er uns im Bildungsausschuss zugesagt: in dennächsten Jahren gibt es zwar keine Wachstumsstrategie, aber eben auch keinenSchrumpfungsprozess. Die Unischließungen sind vom Tisch! 2Ein bisschen Uneinigkeit herrschte unter den Hochschulen ja bezüglich des Verteilungsschlüssels.Aber eine Sache ist richtig gut:Was wir immer wieder von den Hochschulen gehört haben ist, dass sie Planungssicherheit undVerlässlichkeit brauchen. Diese bekommen sie nun durch die Verstetigung der Finanzmittel. Undsie scheinen mit dem Einbindungsprozess zufrieden gewesen zu sein, auch in der Anhörung habeich nichts anderes wahrnehmen können. Deswegen auch von mir an dieser Stelle ein Dankeschönan das Bildungsministerium, das hier, soweit ich es beurteilen kann, für eine guteZusammenarbeit gesorgt hat.Die verschiedenen Standorte in Schleswig-Holstein, das haben wir in der Anhörung desBildungsausschusses wahrnehmen können, fühlen sich mitgedacht.Wir haben so viele Rückmeldungen unserer Hochschulen bekommen und da ist es eigentlichimmer etwas unangebracht, nur die eine heraus zu picken, aber ich möchte einmal sagen,dass es mich sehr gefreut hat, ein zufriedenes Feedback der Musikhochschule Lübeck gehört zuhaben. Wir haben mit dieser Hochschule eine ganz besondere Hochschule im Land, an der jungeMenschen aus der ganzen Welt studieren, die unser Leben kreativ-musisch bereichern.Dass es gelungen ist, die besondere Situation unserer Musikhochschule zu berücksichtigen und soauf lange Sicht auch mehr Musiklehrkräfte unterstützt werden können, hat mich persönlichbesonders zuversichtlich gestimmt.Das heißt aus meiner Sicht auch nicht, dass jetzt alles gut ist. Unsere Hochschulen habenweiterhin finanzielle Mehrbedarfe.Was müssen wir mitnehmen? Es braucht eine Anpassung der Bezahlung der Lehrkräfte sowie diegenerelle Verbesserung der Personalstruktur. Einen Ausbau der Dauerstellen und Verbesserungder Lehre, vielleicht auch durch den Ausbau der digitalen Lehre. Die Änderung derLehrverpflichtungsverordnung ist ebenfalls mehrfach in der Anhörung angemahnt worden, aberdas Ministerium hat ja zugesagt, dies separat erledigen zu wollen. 3Was weiterhin zu regeln sein wird, ist die Einrichtung einer Professur für Wasserstofftechnologie,auch im Sinne einer Zukunftsprofessur, aber da sind wir dann eigentlich auch bei denGrundhaushalten.Abschließend möchte ich sagen, wie geglückt ich den überraschenden Änderungsantrag vonJamaika finde, der die beiden Hauptpunkte, an die sich noch Kritik richtete aufgriff. Zum einen dieEntfristung der Arbeitsverträge, zum Anderen Diversitätsstrategien der Universitäten.Mehr Entfristungen bedeuten für unser Land mehr attraktive Arbeitsplätze für wissenschaftlichesPersonal. Und mehr Diversität führt insgesamt zu besseren Ergebnissen. Besonders aber auch mitBlick auf ein Vorankommen bei den Exzellenzstrategien.Beides ist elegant gelöst worden.Mit dem auslaufenden Hochschulpakt III Ende diesen Jahres ist jetzt gerade der richtige Moment,die Zielvereinbarungen zum Zukunftsvertrag Studium und Lehre abzustimmen.Schlussendlich, sie konnten es am Ton meiner Rede erahnen, kann der SSW vorbehaltloszustimmen.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek/