Das Schweigen brechen: Mehr Frauenhäuser für Schleswig-Flensburg und Nordfriesland!
PressemitteilungNr. 235/2020 Kiel, 24.11.2020Pressesprecher Per Dittrich, Tel. 0431-988 1383Das Schweigen brechen: Mehr Frauenhäuser für Schleswig-Flensburg und Nordfriesland!Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauengibt das „Frauenpolitische Forum“ des SSW folgende Pressemitteilungheraus:Jeder zweiten Frau in Deutschland, die von häuslicher Gewalt betroffen ist, bleibt die Flucht ins Frauenhaus verwehrt. Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem eigenen Partner ermordet. Oft schweigen Frauen aus Scham oder mentaler Abhängigkeit vom Mann. Und für jene, die ihr Schweigen brechen, stehen im Norden des Landes nur wenige Schutzunterkünfte Frauenhäuser zur Verfügung. Das muss sich ändern! 2Deshalb haben der SSW und das Frauenpolitische Forum der Partei sich in denvergangenen Jahren besonders für die Errichtung von Frauenhäusern in den Kreisen Schleswig-Flensburg und Nordfriesland eingesetzt.Auch in Schleswig-Holstein sind viele Frauen von häuslicher Gewalt betroffen, sagt Jette Waldinger-Thiering, frauenpolitische Sprecherin des SSW im Landtag. „Die Problematik macht auch hier nicht halt.“ Die SSW-Landtagsabgeordnete setzt sich stark dafür ein, dass nun vor allem im nördlichen Landesteil der immer lauter werdende Ruf nach zusätzlichen Frauenhäusern bei der Landesregierung Gehör findet.2019 wurde das Schweigen symbolisch gebrochen, wo es lange Jahre den Eindruck machte, dass laute Rufe nicht auf Gehör trafen. Mit Initiativen der Kreistagsfraktionen Schleswig-Flensburg, vertreten durch Susanne Heiland, und Nordfriesland, vertreten durch Sybilla Nitsch.In Schleswig-Flensburg hat der Kreistag Landrat Wolfgang Buschmann einstimmig den Auftrag mit auf den Weg gegeben, sich beim Land für die Errichtung eines Frauenhausesim Kreis einzusetzen. Neben der Arbeit in den Fachausschüssen hat sich auch eine AG Frauenhaus gegründet, die an einer Lösung arbeitet. Neben der Bedarfsermittlung des Landes, dessen Ergebnisse Ende des Jahres erwartet werden, ist bereits eine eigene Erhebung gemacht worden, wie Susanne Heiland berichtet. „Wir befassen uns dabei grundsätzlich mit der Suche nach einem geeigneten Standort, der Bedarfsermittlung und der Form der Trägerschaft für ein Frauenhaus.“„Das Thema der Gewalt an Frauen hat einen neuen politischen Tenor bekommen«, sagt Sybilla Nitsch, die den SSW im Kreistag in Nordfriesland vertritt. Dort gibt es mit einem geeinten Kreistag jetzt klare politische Signale für die Errichtung eines Frauenhauses. „Das ist ein großer Erfolg“, so Nitsch. 3Entsprechende Beschlüsse wurden 2020 gefasst, und Landrat Florian Lorenzen hatgegenüber dem zuständigen Ministerium in Kiel das Interesse des Kreises an einem Frauenhaus bekundet. Nitsch: „Es findet ein reger fachlicher Austausch statt, und für 2021 sollen konkrete Taten folgen.“Der SSW setzt sich nicht nur für Schutzunterkünfte ein, sondern auch für bezahlbaren Wohnraum für betroffene Frauen. „Zudem muss die Präventionsarbeit an den Schulen gefördert werden. Wir müssen dieses Thema auch in die sozialpädagogische Ausbildung integrieren und dort Instrumente schaffen, um präventiv vorgehen zu können,“ sagt Jette Waldinger-Thiering.Im SSW wird die Arbeit weiterhin fortgeführt. „Das erforderliche politische Handeln für die Hilfesysteme für von Gewalt betroffene Frauen muss immer wieder laut auf die Tagesordnung gesetzt werden. Wir müssen das Schweigen brechen“, mahnt die SSW- Abgeordnete.