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Kiel, 6. November 2020
Für weitere Informationen: Vivien Albers Pressesprecherin des Schleswig- Medieninformation zu Holsteinischen Landtages Postfach 7121, 24171 Kiel Schleswig-Holsteinischer Bürger- Telefon: +49 431 988-1120 pressesprecherin@landtag.ltsh.de und Demokratiepreis 2020 Dr. Kilian Lembke Pressesprecher „Grenzen überwinden – Hände reichen“ Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein Faluner Weg 6, 24109 Kiel Telefon: +49 431 5335-506 kilian.lembke@sgvsh.de



Schleswig-Holsteinischer Bürger- und Demokratiepreis 2020:  Neun Projekte in den Kategorien „Alltagshelden“ und „U27“ nominiert!  Live-Sondersendung auf NDR 1 Welle Nord

Aus mehr als 80 Bewerbungen auf den Schleswig-Holsteinischen Bürgerpreis 2020 hat eine unabhängige Fachjury aus Expertinnen und Experten rund um das Thema Ehrenamt und Sport neun Projekte für den Schleswig-Holsteinischen Bürgerpreis nominiert. Die Nominierten kommen aus ganz Schleswig-Holstein und verschiedenen Bereichen des Ehrenamts. In die Finalrunde des Bürgerpreises haben es unter anderen die Projekte „Obdachlosenhilfe Lübeck e.V.“, „Nerdlicht e.V.“ aus Kiel und das Projekt „PRYVIT – Hilfe für Tschernobyl-Kinder“ aus Großhansdorf geschafft.

Der 17. Schleswig-Holsteinische Bürger- und Demokratiepreis steht unter dem Motto „Grenzen überwinden – Hände reichen“. Solidarität, Hilfsbereitschaft und Gemeinsinn sind wichtige Tugenden – nicht nur in Krisenzeiten. Menschen, die Grenzen überwinden – seien es soziale, kulturelle, geografische, politische oder auch persönliche – und einander die Hände reichen, stärken die Gemeinschaft, sorgen für ein friedliches wie buntes Miteinander und fördern die Demokratie. Viele Menschen im Norden stehen jeden Tag füreinander ein, denken an andere und engagieren sich ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden und Initiativen. Seite 2


„Die Bewerbungen auf den Bürgerpreis führen uns sehr deutlich vor Augen, wie wichtig ehrenamtliches Engagement gerade auch in Zeiten besonderer gesellschaftlicher Herausforderungen ist. Jedes der Projekte verdient große Anerkennung und wir freuen uns, in diesem Jahr trotz der besonderen Umstände wieder einige davon mit dem Bürger- und Demokratiepreis auszeichnen zu können“, so die Schirmherren Klaus Schlie und Reinhard Boll unisono.

Live-Radiosendung des NDR Schleswig-Holstein zum Bürger- und Demokratiepreis am 11. November Der NDR Schleswig-Holstein, der den Bürger- und Demokratiepreis seit vielen Jahren unterstützt, sendet am Mi., 11. November live ab 19.00 Uhr aus dem Verbandsgebäude des Sparkassen- und Giroverbandes in Kiel. Auf NDR 1 Welle Nord dreht sich in der Sendung „Von Binnenland und Waterkant“, moderiert von Insa Söhrensen, alles um den Bürger- und Demokratiepreis. Die Moderatorin des Bürger- und Demokratiepreises und NDR 1 Welle Nord Reporterin, Jessica Schlage, spricht vor Ort mit den Preisträgerinnen und Preisträgern. Dazu NDR 1 Welle Nord Programmchefin Bettina Freitag: „Der NDR ist in Schleswig-Holstein zu Hause und unterstützt seit jeher bürgerschaftliches Engagement. Der Bürgerpreis liegt uns besonders am Herzen, zeichnet dieser doch das direkte Mitarbeiten an unserer Gesellschaft aus. Wir sind seit 2009 Medienpartner und tun in unserem Rahmen was geht, um dieses Engagement zu fördern und zu erhalten.“ Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie lassen in diesem Jahr leider keine klassische Verleihungszeremonie zu, bedauert der Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig- Holstein, Reinhard Boll: „Eine Preisverleihung mit rund 250 geladenen Gästen ist aufgrund der aktuellen Situation natürlich unmöglich. Für die Preisträgerinnen und Preisträger haben wir dennoch eine würdige Lösung gefunden und stellen dem NDR sehr gern unsere großen Räume für die Sondersendung zur Verfügung.“ „Wir sind froh, dass wir einen Weg gefunden haben, den Bürger- und Demokratiepreis 2020 nicht erst im Jahr 2021 verleihen zu müssen. Wir freuen uns, dass wir die Gewinnerinnen und Gewinner in der kommenden Woche ehren können. Ein besonderer Dank gebührt unserem Medienpartner, der einen großen Anteil daran hat, das möglich zu machen“, betont Landtagspräsident Klaus Schlie.

Die Filmportraits der nominierten und ausgezeichneten Projekte und Ehrenamtlichen werden nach der Live- Sendung auf den Seiten des Schleswig-Holsteinischen Bürger- und Demokratiepreises und des NDR Schleswig-Holstein zu sehen sein. www.buergerpreis-schleswig-holstein.de www.ndr.de/sh Seite 3


Die Nominierten des 17. Schleswig-Holsteinischen Bürgerpreises

In der Kategorie „U27“: kulturgrenzenlos e.V. (Kiel)
Der Verein kulturgrenzenlos e.V. engagiert sich seit 2015 für ein freundschaftliches, harmonisches und solidarisches Miteinander in Kiel. In dem interkulturellen Begegnungsprojekt kommen junge Menschen verschiedener Kultur, Sprache und Herkunft unter dem Motto „Integration durch Freundschaft“ zusammen. Die Idee dahinter lebt von den vielen Events, den gemeinsamen Aktivitäten und den dadurch entstehenden Begegnungen. Den Engagierten geht es darum Menschen zusammenzubringen, die sich sonst vermutlich nie begegnet wären. Mit Offenheit, Respekt, einem freundlichen Miteinander und Teamgeist wollen sie Menschen dazu anregen, offen aufeinander zuzugehen. Begegnungen in der Freizeit schaffen einen Ausgleich zu den alltäglichen Herausforderungen und ermöglichen, basierend auf den neu geschlossenen Freundschaften, eine Inklusion in die Gesellschaft. (Passend zum Motto des diesjährigen Bürgerpreises werden allerhand sprachliche, kulturelle und religiöse Grenzen überwunden).

Nerdlicht e.V. (Kiel) Der Verein setzt sich seit 2017 für die Förderung von Kunst, Kultur und Jugend mit dem besonderen Schwerpunkt in der Jugendförderung im Bereich der sogenannten Nerdkultur ein. Menschen, die sonst oft aufgrund ihrer Interessen Ausgrenzung erleben, wird hier ein Raum für die freie Entfaltung und die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen gegeben. Der Verein organisiert im Jahr mehrere Veranstaltungen bei denen sich bis zu 500 Besucher*innen über Videospiele, Cosplay, K-Pop Tanz und in kreativen Workshops von und für junge, regionale Kunstschaffende informieren oder selbst dabei mitwirken können. Mit regelmäßigen Treffen vernetzt sich die Community immer weiter. Die Mitglieder möchten ein Zeichen gegen Mobbing setzen und Kinder und Jugendliche in ihrer individuellen Identität bestärken. www.dasnerdlicht.de

Oldesloe hilft sich! (Bad Oldesloe) Wie können wir helfen? Das fragten sich die drei jungen Oldesloer Initiatoren des Hilfeangebotes „Oldesloe hilft sich!“ und organisieren gleich zu Beginn der durch COVID-19 bedingen Einschränkungen Hilfe über Facebook. Sie organisieren die Vermittlung von Hilfesuchenden und Helfern sowie direkte Hilfe in einer Ausnahmesituation. Seite 4


Junge und mobile Menschen bieten hier Angehörigen von Risiko-Gruppen, älteren Menschen und Menschen die aus anderen Gründen das Haus nicht verlassen konnten und können ihre unkomplizierte und schnelle Hilfe an. Betroffene konnten sich zu jeder Zeit und auch weiterhin dem Rückhalt durch die Gesellschaft und der Hilfe von Freiwilligen sicher sein. www.facebook.com/groups/220177382507464

In der Kategorie „Alltagshelden“: PRYVIT – Hilfe für Tschernobyl-Kinder (Großhansdorf) „Pryvit“ ist ukrainisch und bedeutet „Hallo“. Mit „Hallo“ begrüßt der Verein jedes Jahr bedürftige Kinder aus der Tschernobyl Region zum 3-wöchigen Erholungsaufenthalt in Schleswig-Holstein, bei dem Ernährung, Spiel, Sport und Bildungsinhalte im Fokus stehen und ärztliche Untersuchungen durchgeführt werden. Seit 2011 arbeiten Deutsche mit Ukrainer*innen und Russ*innen gemeinsam auf das Ziel hin, Menschen in großer sozialer und gesundheitlicher Not zu helfen und eine Zukunftsperspektive zu eröffnen. Neben den Erholungsaufenthalten in Schleswig-Holstein setzen sich die Engagierten auch vor Ort für die Menschen ein, so wird unter anderem zum Beispiel Nachhilfeunterreicht für Kinder finanziert. Die Vereinsmitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, neben der Förderung von Gesundheit, dem Frohsinn und der Bildung auch die Völkerfreundschaft zu stärken und zu leben.

9. Obdachlosenhilfe Lübeck e.V. (Lübeck) Anfangs waren es „nur“ ein paar private Personen, die mit privaten Fahrzeugen unterwegs waren – doch sie hatten ein Ziel: helfen und Gutes tun. Im Juli 2019 wurde dann der gemeinnützige Verein Obdachlosenhilfe Lübeck e.V. gegründet. Die Mitglieder bieten Hilfe und Unterstützung für Obdachlose in Lübeck an. Das tun sie unter anderem mit ihrem eigenen Herzenswärmebus, daraus verteilen sie Essen, Kleidung und andere nötige Utensilien. Der Verein vermittelt armen Menschen ohne Wohnsitz ganz viel Wärme und Nächstenliebe. Betroffene werden mit warmen Mahlzeiten und Kleidung versorgt, bei Bedarf auch mit Isomatten, Decken und allem weiteren, was besonders im Winter lebensnotwendig ist. Tagtäglich sind die Vereinsmitglieder unterwegs und kümmern sich liebevoll um die wohnungslosen Menschen und nehmen sich Zeit für Gespräche. Den Betroffenen wird das Gefühl vermittelt, nicht verloren und vergessen zu sein, besonders in der aktuellen Corona-Situation. Durch dieses ehrenamtliche Engagement werden zunehmend Vorurteile und Berührungsängste abgebaut sowie Mut und Zuversicht gegeben. www.obdachlosenhilfe-luebeck.de Seite 5


SattMission (Kiel) Selber helfen, obwohl man vielleicht selber zu den Betroffenen gehört? Für über 1300 Privatpersonen und Unternehmen aus Kiel und Umgebung ist das selbstverständlich. Nachdem im März dieses Jahres durch die Ausgangsbeschränkungen sämtliche Anlaufstellen für Wohnungslose weggebrochen sind, hat die Stadtmission in Kiel die „SattMission“ gestartet. Unter dem Motto: „1x spenden, 2x helfen“ rief die Stadtmission Kiel zu Spenden auf, um wohnungslosen Menschen und Gastronomen gleichermaßen zu helfen. Freiwillige, Unternehmen, Mitarbeiter*innen der Stadtmission und Gastronomen aus Kiel, die selber mit massiven Einbußen zu kämpfen hatten und auch von der Aktion profitieren sollten, kamen zusammen und versorgten täglich hunderte Wohnungslose mit warmen Mahlzeiten. Insgesamt konnten so 35.000 Portionen verteilt werden! Daraus ist mehr als die konkrete Hilfe entstanden – Es ist ein Netzwerk entstanden, in dem Menschen und Unternehmen aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Lebenswelten und Branchen zu Gunsten der wohnungslosen Menschen und der Gastronomen zusammenkamen.

Über Grenzen sehen (Kiel) Wie feiert die inklusive Partyszene? Ist Rollstuhlbasketball der ultimative Inklusionssport? Diesen und weiteren Fragen gehen die jungen Kieler*innen mit und ohne Behinderung nach. Ihren Namen haben sie sich dabei zur Aufgabe gemacht, das Team von „Über Grenzen sehen“ möchte die Grenzen in den Köpfen der Menschen überwinden, Vorurteile abbauen und Horizonte erweitern. Sie möchten auf das spezielle Anliegen und die Wünsche von Menschen mit Behinderung und Menschen abseits der Norm aufmerksam machen. Dafür erstellt das Team gemeinsame Reportagen von und über Inklusion, Teilhabe und Vielfalt für YouTube. www.youtube.com/channel/UCV6e6Vu3hYSoCbENkZ-cydg

Hanni Schlott / Kicker Flensburg (Flensburg) Johannes „Hanni“ Schlott ist die Person, auf die es ankommt, wenn es darum geht, Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zu geben, sich im regulären Fußballsport zu beweisen und somit unterschiedlichste Menschen zum Händereichen zu bewegen, was ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Offenheit erfordert. Hanni ist somit ein bedeutender Teil der Inklusion und Integration und auch noch im hohen Alter unermüdlich. Hanni ist nicht nur seit zehn Jahren ehrenamtlicher Cheftrainer der Menschen mit Behinderung und eine schleswig-holsteinische Fußballlegende, sondern auch privat die Ansprechperson für Menschen mit Behinderung mit nicht nur offenen Ohren, sondern auch offenen Türen, wodurch auch die Menschen mit schweren Schicksalen Geborgenheit erfahren. Zudem ist Hanni das Bindeglied zwischen dem regulären Sport des ETSV Weiche Flensburg 08 und den Mürwiker Werkstätten sowie des Holländerhofs. Seite 6



Dänisch-deutsche Jugendgruppenleiterausbildung (Schleswig) Im Herbst 2019 kamen Teilnehmende aus Deutschland und Dänemark erstmalig zu einer dänisch-deutschen Jugengruppenleiter*innenausbildung mit dem Ziel der JuLeiCa zusammen. Zustande gekommen ist der Kurs im deutsch-dänischen Grenzland aus der Kooperation von Kreisjugendring Schleswig-Flensburg, Sydschleswigs danske Ungdomsforeninger und dem Deutschen Jugendverband für Nordschleswig. Schwerpunkte der JuLeiCa-Ausbildung sind zum Beispiel Leitungskompetenz und Rollenverständnis, Kommunikations-, Kritik- und Konfliktfähigkeit ebenso wie Erlebnis- und Spielepädagogik. Das Seminar findet zu gleichen Teilen in Dänemark und in Deutschland statt, so können sich die Teilnehmenden unter den unterschiedlichen regionalen Gegebenheiten und kulturellen Besonderheiten besser kennenlernen. Das Projekt hat mit der länderübergreifenden Kooperation großen Erfolg gehabt und ist in dieser Form zwischen den Jugendverbänden einmalig. Es führte zur ersten in Dänemark ausgestellten JuLeiCa. Nach einer solchen Ausbildungswoche entstehen viele Freundschaften – ganz selbstverständlich über die Grenze hinweg und der nächste Ausbildungsjahrgang ist bereits in Planung! www.kjr-sl-fl.de



Weitere Informationen zum Schleswig-Holsteinischen Bürger- und Demokratiepreis: www.buergerpreis-schleswig-holstein.de

Für die Medien: Auf Anfrage wird Bildmaterial zur Verfügung gestellt und es kann für Interviews und Berichte der Kontakt zu einzelne Projekten vermittelt werden!