E-Sport: Von den Leuchttürmen sind nur noch Teelichter übriggeblieben
Presseinformation Kiel, den 29. Oktober 2020Es gilt das gesprochene Wort.Lars HarmsTOP 42 Sportland Schleswig-Holstein mit Leben füllen Drs. 19/2499„Wenn hier nicht etwas geschieht, wird Schleswig-Holstein bald das letzte Lichtsein, wenn es um E-Sports in der Bundesrepublik geht.“In der letzten Plenartagung haben wir uns ausführlich über den Bericht der Landesregierung zumSportentwicklungsplan unterhalten. Nun soll laut vorliegendem Antrag ein entsprechendesVermarktungs- und Kommunikationskonzept erarbeitet werden. Sicherlich ein wichtiger Schritt,der Sinn macht. So weit so gut. Dabei möchte ich nur nochmal an die Ausgangslage erinnern. Voreinigen Jahren war es noch nicht so gut bestellt um den Sport in unserem Land. Von Flensburg bisWedel konnte man damals vor allem eins vorfinden, nämlich marode Sportstätten. An einem Ort,an dem der Putz von den Wänden fällt und man Sanitäranlagen im Stil der 70er Jahre vorfindenkann, da ist es einleuchtend, dass es mit dem Mitgliederwerben in den Vereinen schwierig wird.Schließlich muss der Vereinssport auch einer wachsenden Konkurrenz ins Auge blicken, wie etwain Bezug auf die Fitnessstudios. Tatsächlich ist es oft so, dass wer finanzkräftige Kundschaft hat,sich gut ausgebaute Trainingsstätten in guter Lage leisten kann. Diejenigen, die sich so etwasnicht leisten können, haben das Nachsehen. Das kann es für uns als SSW nicht sein. Teilhabe darfnicht am Geldbeutel scheitern. Darum benötigt der Breitensport unserer Meinung nach attraktive 2und moderne Sportstätten. Wer es also ernst meint mit dem Sport, und ich denke hier malinsbesondere an den Vereinssport, der muss erstmal eine Infrastruktur schaffen. Und das, meineDamen und Herren, hat die Küstenkoalition gemacht. Daher haben wir die Sportstättenförderungin der letzten Wahlperiode angeschoben und auch durch die jüngst verbesserte allgemeineFörderung aus den Lottomitteln nachgelegt. Neben der Sanierung von Sportstätten wurdedarüber hinaus die Institutionelle Förderung für den Landessportverband erhöht. All dies bietetnun die Basis für die weitere Entwicklung des Sports in unserem Land, zu dem dann nun auch derSportentwicklungsplan gehört. Insgesamt eine gute Sache. Jedoch möchte ich noch zweiAnmerkungen machen. Erstens zur Durchführung von den Special Olympics bei uns in Schleswig-Holstein. Im Antrag ist dabei von einer möglichen Durchführung die Rede. Das ist schön, jedochkonnte man in der Zeitung etwas anderes lesen. Dort galt die Durchführung schon alsbeschlossene Sache. Das ist an sich auch nicht verkehrt. Ganz im Gegenteil. Es ist sehr erfreulich,dass die regierungstragenden Fraktionen den Haushaltsantrag des SSW aus dem Jahr 2018sozusagen übernommen haben. Dort hatten wir nämlich 250.000 Euro für die Durchführung einessolchen Sportwettbewerbs eingeplant. Diesen Beschluss können wir daher nur begrüßen. Wereinmal einen Wettbewerb der Special Olympics besucht hat, weiß was für eine tolle undmitreißende Stimmung dort herrscht. Von daher ist dies wirklich eine Sache, auf die man sichfreuen kann, wenn der Wettbewerb dann tatsächlich auch bei uns im Land stattfinden kann.Der andere Punkt, auf den ich gerne hinweisen möchte, ist in meinen Augen leider wenigererfreulich. Und zwar die Tatsache, dass der E-Sport mal wieder außen vor gelassen und mit keinerSilbe erwähnt wurde. Das ist wirklich bedauerlich. Wieder einmal ist die Koalition auf der Stellestehen geblieben. Zudem ist keine weitere Entwicklung der Fördermittel erkennbar. Von denLeuchttürmen sind daher nur noch Teelichter übriggeblieben. Wenn hier nicht etwas geschieht,wird Schleswig-Holstein bald das letzte Licht sein, wenn es um E-Sports in der Bundesrepublikgeht. Bleibt zu hoffen, dass es mit Hinblick auf die Zukunft und die Nachhaltigkeit des Sports inunserem Land, doch noch zu einer politischen Unterstützung kommt, die alle Sportbereicheumfasst.