Christian Dirschauer: Wir dürfen die Veranstalter im Land nicht vergessen!
PresseinformationKiel, den 25.09.2020Es gilt das gesprochene WortChristian DirschauerTOP 17 Alarmstufe Rot - Veranstaltungsbranche retten Drs. 19/2382„Wir brauchen flexiblere Hilfen und geringere Hürden für die Beantragung“Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf nahezu alle Bereiche unserer Gesellschaft. Undnatürlich auch auf unsere Wirtschaft. Während hier einige wenige Zweige sogar profitieren,stehen die allermeisten Branchen vor einer der größten Herausforderungen überhaupt. Wirbrauchen nicht drum herumreden: Umsatzeinbrüche von 90 und mehr Prozent sind schlicht undeinfach existenzbedrohend. In einer solchen Ausnahmesituation ist es absolut sinnvoll undgeboten, unsere Unternehmen im Land möglichst weitgehend zu unterstützen. Und weil dieVeranstaltungsbranche hier zu den wichtigsten Adressaten zählt, begrüßen wir den Antrag derSPD vom Grundsatz her ausdrücklich.Man mag sich fragen, warum wir heute explizit über die Situation der Veranstaltungswirtschaftsprechen. Denn Hilfsproramme für kleine und mittelständische Unternehmen aber auch für Solo-Selbstständige waren ja schon öfter Thema. Doch der genaue Blick hierhin ist tatsächlichalarmierend: Stand jetzt lässt sich ohne Übertreibung festhalten, dass ein riesiger Kahlschlag 2droht. Denn Veranstalter waren nicht nur die ersten, die den Betrieb einstellen mussten, sonderngehören auch zu den letzten, die ihn wieder aufnehmen dürfen. Dass ist spätestens mit derEinigung zum Verbot von Großveranstaltungen bis Ende des Jahres klar. Noch dazu können sie ihreverlorenen Umsätze im Gegensatz zu anderen Branchen nicht nachholen.Der SSW hat beim Thema Corona-Hilfen immer für möglichst flexible Lösungen aber auch fürAugenmaß plädiert. Bundesweit belaufen sich die Verluste allein in der Veranstaltungswirtschaftauf über 50 Milliarden Euro. Es liegt auf der Hand, dass kein staatliches Hilfspaket die Ausfälle allerBranchen komplett auffangen kann. Auf der anderen Seite ist aber auch völlig klar, dass wirunseren Beitrag leisten müssen, um die Arbeits- und Ausbildungsplätze in diesem Bereich zusichern. Bund und Länder sind eindeutig mit in der Verantwortung, wenn es um einenrechtssicheren und nachvollziehbaren Rahmen für Veranstaltungen geht.Wie wir wissen, sind die Arbeits- und Ausbildungsplätze in diesem Wirtschaftszweig zunehmendbedroht. Und deshalb macht es aus unserer Sicht Sinn, nach passgenaueren Lösungen zu suchen.Neben dem Dialog fordert die SPD vor allem wirksame Hilfen. Und ich denke hier haben wir denzentralen Punkt. Kredite sind zum Beispiel keine wirksame Hilfe, weil sie die Probleme derVeranstalter nur in die Zukunft verschieben. Auch die bestehenden Programme scheinen nichtausreichend auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten und damit eben auch nicht wirklich wirksam zusein. Solo-Selbstständigen ohne laufende Betriebskosten helfen Zuschüsse zu eben diesenBetriebskosten herzlich wenig. Hier brauchen wir dringend flexiblere Hilfen und geringere Hürdenfür die entsprechenden Anträge.Natürlich sollten wir an dieser Stelle nicht zu blauäugig sein. Aber die Meldung aus Berlin, nach derdie Überbrückungshilfe bis Dezember fortgesetzt wird, stimmt mich zumindest vorsichtigoptimistisch. Laut Bundesfinanzministerium werden gleichzeitig die Zugangsbedingungenabgesenkt und die Förderung ausgeweitet. Und vor allem soll es für Unternehmen wie in derVeranstaltungsbranche, die seit einem halben Jahr nahezu still liegen, höhere Fördersätze geben.Wir hoffen, dass diese Maßnahmen den drohenden Kollaps dieser Branche verhindern. Und wir 3werden uns selbstverständlich für flankierende Maßnahmen des Landes einsetzen, damit dieVeranstalter im Land diese schweren Zeiten überstehen.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek/