Dennys Bornhöft zu TOP 14 „Gesundheitsvorsorge für Kinder und Jugendliche sichern und stärken“
Presseinformation Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt, MdL Vorsitzender Anita Klahn, MdL Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer Nr. 294/2020 Kiel, Mittwoch, 23. September 2020 Gesundheit/ Vorsorge für Kinder und Jugendliche www.fdp-fraktion-sh.de Dennys Bornhöft zu TOP 14 „Gesundheitsvorsorge für Kinder und Jugendliche sichern und stärken“ In seiner Rede zu TOP 14 (Gesundheitsvorsorge für Kinder und Jugendliche sichern und stärken) erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der FDP- Landtagsfraktion, Dennys Bornhöft:„Die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft beginnt mit dem Wohl unserer Kinder. Mit der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention im Jahr 1992 wurden die besonderen Bedürfnisse von Kindern im geltenden Recht be- rücksichtigt und verbriefen seither auch das Recht des Kindes auf das er- reichbare Höchstmaß an Gesundheit.Darüber sind sich wohl alle Parteien in diesem Lande einig. Dennoch zeigen Presseberichte quer durch Deutschland Probleme bei der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen auf. Dies gilt sowohl in der ambu- lanten wie auch in der stationären Versorgung. Eine Studie der Universität Köln zeigte, dass es in deutschen Kinderkliniken in vielen Regionen zu Eng- pässen kommt. Alle Eltern in diesem Land können sich glücklich schätzen, in Schleswig-Holstein zu wohnen, denn hier ist die Situation noch deutlich besser als in anderen Teilen der Bundesrepublik.Die Pädiatrie, also die Kindermedizin, ist sogar für das ohnehin schon fi- nanzintensive Gesundheitswesen ein eher ‚kostspieliger‘ Bereich. Kinder haben je nach Altersgruppe unterschiedliche Anforderungen an eine medi- zinische Versorgung, pädiatrische Krankheitsbilder haben ein breites Spekt- rum. Kindermedizin ist deshalb personalintensiv und dadurch teuer. Die da- raus resultierende Unterfinanzierung in der Pädiatrie führt mancherorts zu immer weniger Betten, der erhöhte Personalbedarf bei der Betreuung von Kindern wird im bestehenden DRG-System nicht adäquat berücksichtigt. Diese Situation ist nicht erst durch die Corona-Pandemie entstanden, son- dern hat sich zuvor schon herauskristallisiert. Die Krankenhausfinanzierung ist reformbedürftig, wie auch die Finanzierung der Kinderheilkunde. Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de Unterschiedlich sind vielleicht die Wege, mit denen die hier Anwesenden das Ziel einer verbesserten Gesundheitsversorgung für unsere Kinder auf den Weg bringen wollen. Interessant ist, dass der Vorschlag einer Abkehr von einer auf Fallpauschalen basierenden Finanzierung nun von der SPD vorgetragen wird. Mein Kollege aus der FDP-Bundestagsfraktion Matthias Seestern-Pauly hat im Frühjahr dieses Jahres eine Kleine Anfrage zu diesem Thema an die Bundesregierung gestellt: ‚Aus Sicht der Bundesregierung ist das pauschalierende Entgeltsystem für Krankenhäuser grundsätzlich geeig- net, die stationären Leistungen der Kinder- und Jugendmedizin sachgerecht abzubilden‘. Vielleicht wenden Sie sich hierzu doch noch einmal an Ihre Bundestagsfraktion und erfragen einmal den Stand der angesetzten ‚Exper- tengespräche mit Verbänden und Institutionen‘ zur Verbesserung der Situa- tion.Einige besondere Herausforderungen einer qualitativen Gesundheitsversor- gung für Kinder sind folgende: Häufig ist keine oder nur eine kurze stationä- re Versorgung von Kindern und Jugendlichen notwendig. Dafür steigt der Bedarf an komplexen ambulanten und tagesklinischen Versorgungsbedar- fen, z. B. bei chronisch kranken Kindern. Es ergeben sich mehrere Problem- felder, die sich in der Pädiatrie nicht von den anderen Bereichen des Ge- sundheitswesens unterschieden: die nicht bedarfsgerechte Inanspruchnah- me, insbesondere der Notaufnahmen in den Krankenhäusern, eine im inter- nationalen Vergleich unzureichende Verlagerung von ambulant erbringbaren Leistungen aus den Krankenhäusern in die Praxen, das Fehlen sektorenun- abhängiger Behandlungspfade sowie eine mangelnde Abstimmung der Ak- teure aus den unterschiedlichen Leistungsbereichen.Was ist unser Weg für eine qualitativ hochwertige Versorgung in der Kin- dermedizin? Wir glauben, dass eine integrierte Versorgung die Zukunft ist. Denn hier werden die verschiedenen Leistungsbereiche des Gesundheits- wesens – die ambulante, die stationäre und die rehabilitative Versorgung von Patientinnen und Patienten – sektorenübergreifend vernetzt. Das Mehr an Wissen und ein besserer Informationsaustausch zwischen allen Beteilig- ten sind grundlegend für eine erfolgreiche und auch erforderliche wirtschaft- lich effiziente Versorgung. Dadurch wird die Qualität der medizinischen Ver- sorgung spürbar verbessert. Schleswig-Holstein verfügt bereits über ein gu- tes Netz von kinderärztlichen Anlaufpraxen an den Standorten der Kinder- kliniken. Das bietet eine gute Grundlage für den Modellversuch für den Auf- bau einer sektorenübergreifenden Versorgung.Das Fallpauschalensystem stößt bei der Kinderheilkunde definitiv an seine Grenzen. Es sollte daher dringend reformiert werden, damit Vorhaltekosten und erhöhter Personalaufwand stärker berücksichtigt werden.“Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de