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10.08.20
13:28 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Fünf-Punkte-Plan der SPD: Damit der Lernsommer 2021 nicht wieder baden geht!

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de PRESSEMITTEILUNG #232 – 10. August 2020

Martin Habersaat: Fünf-Punkte-Plan der SPD: Damit der Lernsommer 2021 nicht wieder baden geht! Eine viel zu kurze Vorbereitungszeit, unklare Vorgaben aus dem Ministerium, nur ein Prozent der Schülerinnen und Schüler haben teilgenommen – der Lernsommer 2020 war ein Flop. Was eigentlich eine gute Idee ist, wurde von Bildungsministerin Prien schlecht umgesetzt. Die SPD legt einen Fünf-Punkte-Plan vor, um den Lernsommer 2021 zum Erfolg zu machen. Zu den einzelnen Punkten erklärt Martin Habersaat, stv. Vorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion:
1. Längere Vorbereitungszeiten!
Vielen Schulen und Lehrkräften war die Vorbereitungszeit zu kurz. Drei Wochen reichten kaum zur Vorbereitung wirksamer Angebote. Der konzeptionelle Rahmen erreichte die Schulleitungen mit einer Fülle weiterer Erlasse erst Ende Mai. Innerhalb einer Woche sollte zurückgemeldet werden, ob sich an der Schule ein Angebot mit freiwillig eingesetzten Lehrkräften realisieren lasse. Erst nach dieser Frist wurden die Schulen über die Einsatzbedingungen für die Lehrkräfte informiert. Künftig muss klar sein, dass Angebote in den Sommerferien vom Ministerium gewollt sind und wie diese unterstützt werden.
2. Unterstützung und Leitplanken für die Schulen!
Die Schulen müssen wissen, unter welchen Bedingungen sie ihre Angebote organisieren können. Dabei brauchen sie Hilfe vom Ministerium. Das geht bei der Bezahlung der Lehrkräfte und der anderen eingesetzten Kräfte los, schließt aber auch Vereinbarungen mit den Schulträgern über die Nutzung und Reinigung der Räume sowie mit den Kreisen über die Möglichkeiten der Schülerbeförderung in den Ferien ein. Gerade bei der Schülerbeförderung hat sich die Bildungsministerin weggeduckt, gerade hier wird es ohne Hilfe der Landesregierung aber nicht gehen.
3. Zuverlässige und klare Regelungen auch für Lehrkräfte!
Die Arbeitszeit einer Vollzeitlehrkraft ist so berechnet, dass die Ferien unterrichtsfrei sind. In Unterrichtswochen liegt die Arbeitszeit bei etwa 46 bis 48 Stunden, erst mit unterrichtsfreien Ferien ergibt sich die reguläre Arbeitszeit anderer Beamter. Es muss also frühzeitig geregelt sein, dass und wie ein Einsatz in den Sommerferien vergütet wird. Schulen, die bereits länger Angebote in den Sommerferien machen, haben zudem gute Erfahrungen mit Schülerinnen und Schülern höherer Jahrgänge gemacht, die auf diese Weise etwas dazuverdienen und Verantwortung lernen können, ebenso mit Absolventen früherer Jahrgänge und ehemaligen Lehrkräften, die so in Kontakt zu ihrer alten Wirkungsstätte bleiben können.
4. Für den Lernsommer 2021 muss besser geworben werden!
Die Schülerinnen und Schüler, die Hilfe am nötigsten hätten, wurden in ihrer übergroßen Mehrzahl vom Lernsommer 2020 nicht erreicht, schon gar nicht in den Bereichen Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen. Viele Schülerinnen und Schüler hatten keine Lust auf Schule in den Ferien. Auch Schülerinnen und Schüler mit Nachholbedarfen haben ein Recht auf Ferien. Auch sie sollen die Ferien genießen und einmal abschalten können. Vielleicht geht das aber sogar besser, wenn man weiß, dass in den letzten zwei Wochen vor den Ferien in angenehmer Atmosphäre ein Mathe-Trainingslager hilft, gut vorbereitet in das neue Schuljahr zu starten. Ferien und gute Vorbereitung dürfen einander nicht ausschließen. Die Ziele und Vorteile des Lernsommers müssen allen

1 Beteiligten besser vermittelt werden! Entsprechende Beratung wird den Lehrkräften erst möglich, wenn die Angebote in die Schulkultur übergegangen sind.
5. Der Schwerpunkt des Lernsommers muss auf den schulischen Inhalten liegen!
Natürlich ist die Einbindung von Menschen aus Kultur, Sport und Arbeitswelt hilfreich, weil Schule immer auch das Leben abbilden soll. Natürlich ist Persönlichkeitsbildung eine der wichtigsten Aufgaben von Schule. Der Schwerpunkt sollte dabei jedoch nicht aus dem Auge verloren werden: Es geht darum, Rückstände aus dem vergangenen Schuljahr aufzuarbeiten und mit Zuversicht in das neue Schuljahr starten zu können. Oder darum, an den eigenen Stärken weiterzuarbeiten und Projekte zu verfolgen, für die im Schulalltag vielleicht keine Zeit geblieben ist. Es geht nicht primär um Freizeitgestaltung. Die Jugendarbeit in Schleswig-Holstein wird getragen von zehntausenden ehrenamtlichen JugendgruppenleiterInnen. Diesen vielen Ehrenamtlichen wird seit Jahrzehnten vermittelt, dass Ihre Arbeit wertvoll ist, aber finanziell nur im geringen Maße unterstützt werden kann. Für sie sah es nun so aus, als wurde in Schleswig-Holstein ein „Sommerferienprogramm“ aus dem Bildungsministerium entwickelt, das kaum finanzielle Grenzen kannte und zumindest Schnittmengen mit bisherigen Angeboten hatte. In den kommenden Jahren werden die bestehenden Strukturen stärker mitberücksichtigt werden müssen!



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