Landesbeauftragter: Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen brauchen eine Perspektive!
12. Mai 2020Landesbeauftragter: Menschen mit Behinderungen und ihre Angehöri- gen brauchen eine Perspektive!An den Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung, Ulrich Hase, wenden sich derzeit viele Betroffene und ihre Angehörigen. Sie sind belastet, weil die Werk- stätten für Menschen mit Behinderungen weiter geschlossen sind. Sie fühlen sich vergessen, weil über Menschen mit Behinderungen in der Öffentlichkeit kaum be- richtet wird.Das Betretungsverbot für die Werkstätten und Tagesförderstätten besteht nun schon mehr als sieben Wochen. Die Zeit wird für die Betroffenen und die, sie betreuenden Angehöri- gen, inzwischen sehr lang. Es fehlen die Beschäftigung und der Kontakt zu den Freunden und Kollegen in der Werkstatt – sie fühlen sich isoliert und es fehlt das normale Leben. Die Betreuung und Versorgung muss häufig durch die Angehörigen ganztätig geleistet wer- den. Dies ist für viele inzwischen eine große Belastung.Während in der öffentlichen Diskussion vielfältig über Probleme und Perspektiven ver- schiedenster Gruppen berichtet wird und Unterstützungsleistungen für viele Gruppen ein großes Thema sind, finden sich Menschen mit Behinderungen hier nicht wieder.„Menschen mit Behinderungen vermissen, dass auch über Ihre Belange berichtet wird. Sie hören in den Medien viel über Schulen, Kindertagesstätten, belastete Familien oder Wirt- schaftsunternehmen. Wie es für Menschen mit Behinderungen weitergeht, darüber hört man in den Medien nichts. Menschen mit Behinderungen fragen sich deshalb, ob sie über- haupt in unserer Gesellschaft wichtig genommen werden“, sagt Hase.„Gut ist, dass sich so langsam etwas tut. Der Gesundheitsminister hat in der letzten Sozi- alausschusssitzung angekündigt, dass es bald Regelungen für die Öffnung der Werkstät- ten geben wird. Er hat angedeutet, dass ein Stufenmodell analog der Öffnung der Kinder- tagesstätten denkbar ist. Zurzeit tagt eine Arbeitsgruppe, die sich mit Einzelheiten dazu Verantwortlich für diesen Pressetext: Prof. Dr. Ulrich Hase, Karolinenweg 1, 24105 Kiel Telefon: 0431 988-1624, Dirk Mitzloff Der Beauftragte im Internet: Link zur Internetpräsentation 2befasst“, weiß Hase. „Ich hoffe, dass wir in der nächsten Woche schon mehr wissen und dass es eine konkrete Perspektive für die Betroffenen gibt“.Hase: „Es ist überfällig, dass über die Belastungen der Menschen mit Behinderun- gen, die in Familien betreut werden, gesprochen wird. Alle Betriebe dürfen bald wie- der öffnen. Es muss dann auch eine Perspektive für die Werkstätten geben!“