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20.02.20
18:26 Uhr
Landtag

Abschluss der Gedenkwochen "75 Jahre nach Auschwitz" - Landtagsvizepräsidentin Eickhoff-Weber: Wichtigste Botschaft lautet "Nie wieder!"

Nr. 31 / 20. Februar 2020

Abschluss der Gedenkwochen „75 Jahre nach Auschwitz“ – Landtags- vizepräsidentin Eickhoff-Weber: Wichtigste Botschaft lautet „Nie wieder!“
Gestern Abend (Mittwoch) endete der Gedenkmonat „75 Jahre nach Auschwitz“ des Landtages in Kooperation mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung und dem RBZ Wirtschaft . Kiel. Vor über 250 Besuchern eröffnete Vizeparlamentspräsidentin Kirsten Eickhoff-Werber die Abschlussveranstaltung in der Schule, während der auf die Erinnerungsarbeit der vergangenen Wochen zurückgeblickt wurde.
„Ziel des Gedenk- und Vermittlungsprogramms war es, gemeinsam nachhaltig und öffentlichkeitswirksam gegen das Vergessen und für Demokratie einzutreten“, erklärte Eickhoff- Weber zu Beginn des Abends. Die Veranstaltungsreihe umfasste verschiedene Projekte, wie die im Landeshaus gezeigte Ausstellung „KZ überlebt“ des Fotografen Stefan Hanke, Lesungen, Workshops, Diskussionsveranstaltungen oder einen Kinoabend. Den zahlreichen Beteiligten dankte Eickhoff-Weber nachdrücklich: „Die Veranstaltungen der vergangenen Wochen haben viele Menschen zu etwas ganz Besonderem gemacht.“ Dem schloss sich auch Bildungsministerin Karin Prien an, die ebenfalls die Gäste begrüßte und sich beeindruckt zeigte von den vielen Projekten.
Landtagsvizepräsidentin Eickhoff-Weber richtete ihren Dank auch an die jüdische Gemeinde Kiel, die mit ihrem Kinder- und Jugendtheater den Gedenkmonat ebenfalls mitgestaltet hatte. „Die jüdische Gemeinde ist ein unschätzbarer Teil unseres heutigen kulturellen Lebens im Land“, betonte die Vizeparlamentspräsidentin. „Es bleibt der gesamtgesellschaftliche und niemals abgeschlossene Auftrag, jüdisches Leben in unserer Mitte mit allen unserer Demokratie zur Verfügung stehenden Mitteln zu schützen und Antisemitismus, Rassismus und Hass zu bekämpfen, wo immer sie sich zeigen.“
Ganz besonders hob Eickhoff-Weber die Zeitzeugen hervor, die auf unterschiedliche Weise an der Veranstaltungsreihe mitgewirkt hatten. „Sie haben der Erinnerung Stimme und Gesicht verliehen. Ihnen gilt unser tiefer Respekt und Sie sind es in besonderem Maße, die uns an die wichtigste Botschaft des 75. Tages der Befreiung von Auschwitz erinnern. Sie lautet: Nie wieder!“ 2

Zu den Zeitzeugen gehörte auch Alexej Heistver, der den über 250 Gästen von seinem bewegenden Leben und dem Überleben des Holocaust berichtete. Heistver, einer der in der Ausstellung Porträtierten, wurde 1941 im litauischen Kaunas geboren. Nach der Deportation seiner Eltern kam er in eine SS-Kinderbaracke für medizinische Versuche und gehörte zu den wenigen Kindern, die von dort gerettet wurden. „Gleichgültigkeit ist das Schrecklichste, was Menschen einander antun können“, so seine eindrückliche Botschaft.
Durch den Abend führten Bente Zindler und Anton Rehder, die das RBZ Wirtschaft . Kiel besuchen. Sie moderierten auch die Gesprächsrunde mit ihrem Schulleiter Gerhard Müller und dem Landesbeauftragten für politische Bildung Christian Meyer-Heidemann. Mit dem Landesbeauftragten sprachen sie nicht nur über die Veranstaltungen der vergangenen Wochen – Meyer-Heidemann berichtete auch über den Einsatz digitaler Medien im Bereich der Erinnerungsarbeit und die speziellen Angebote für junge Menschen. Wie wichtig das gemeinsame Gedenken und die kritische Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus im Unterricht sei, betonte auch der Schulleiter. „An unserer Schule nimmt Demokratiebildung einen großen Stellenwert ein“, erklärte Müller. „Unser Ziel ist es, junge Menschen für den Wert von Frieden, Freiheit und Demokratie und deren Bedrohung durch Nationalismus, Rassismus und Diktatur zu sensibilisieren.“
Eine Soundcollage von Schülern des RBZ Wirtschaft . Kiel und Liedbeiträge der Schulband, jeweils unter Leitung von Leif Keichel, bildeten den musikalischen Rahmen. Das Fazit des Abends und der gesamten Veranstaltungsreihe zog zum Abschluss das Moderatoren-Duo: „Wir haben viel zurückgeschaut in den letzten Wochen. Wir hoffen, dass das Zurückschauen und Erinnern niemals endet.“