"Eine Geschichte von Mut und Zivilcourage": Landtagsvizepräsidentin Eickhoff-Weber eröffnet Lesung Igal Avidans im Landeshaus
Nr. 18 / 4. Februar 2020 Sperrfrist: heute, 19 Uhr„Eine Geschichte von Mut und Zivilcourage“: Landtagsvizepräsidentin Eickhoff-Weber eröffnet Lesung Igal Avidans im LandeshausIn seinem Buch „Mod Helmy. Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete“ erzählt Autor Igal Avidan eine Geschichte persönlichen Mutes zur Zeit des NS- Regimes – im Rahmen des Gedenkmonats „75 Jahre nach Auschwitz“ hat er am Abend (Dienstag) im Landeshaus daraus vorgelesen. „Die Geschichte ist ein Lehrstück dafür, dass es jede und jeder Einzelne selbst in der Hand hat, vor dem Unrecht zu kapitulieren oder mutig einen Weg zu gehen, der die Menschlichkeit bewahrt“, sagte Parlamentsvize- präsidentin Kirsten Eickhoff-Weber zum Auftakt der Veranstaltung im Konferenzsaal.Das Buch Igal Avidans erzählt die wahre Geschichte Mod Helmys, der 1922 zum Studium aus Ägypten nach Berlin gekommen war. Nach 1933 sah er sich als junger Arzt rassistischen Anfeindungen ausgesetzt und geriet, politisch motiviert, mehrfach in Haft. Trotzdem ließ ihn das Schicksal seiner jüdischen Nachbarn nicht kalt: Er versteckte sie vor der Gestapo und rettete sie so vor dem sicheren Tod. „Die Geschichte Mod Helmys ist eine Geschichte von Mut und Zivilcourage,“ hob Eickhoff-Weber hervor. „Und sie erinnert uns daran, die entscheidende Botschaft des Holocaust nicht zu vergessen – sie lautet: ,Nie wieder!‘“,Für seine Taten der Menschlichkeit habe Helmy, der 1982 starb, jedoch spät Anerkennung erhalten – erst mit seiner Aufnahme als „Gerechter unter den Völkern“ 2013 durch die Gedenkstätte Yad Vashem sei die mutige Tat wieder ein Stück weit dem Vergessen entrissen worden. „Und Vieles hat auch Ihr Buch dazu beigetragen“, sagte die Landtagsvizepräsidentin zu Igal Avidan. Drei Jahre lang hatte der Autor aufwendig recherchiert und mit Zeitzeugen gesprochen, um Helmys Geschichte zu rekonstruierenDie Lesung ist Teil der Reihe „Politische Literatur im Landtag“. Mit dem Gedenkprogramm „75 Jahre nach Auschwitz“ – teilweise durchgeführt in Kooperation mit dem RBZ Wirtschaft . Kiel und dem Landesbeauftragten für politische Bildung – setzt sich der Landtag gegen das Vergessen und für Demokratie ein.