Anita Klahn zu TOP 27 "'Original Play' verbieten"
Presseinformation Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt, MdL Vorsitzender Anita Klahn, MdL Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer Nr. 413/2019 Kiel, Freitag, 13. Dezember 2019 Familie/ „Original Play“ verbieten www.fdp-fraktion-sh.de Anita Klahn zu TOP 27 „‘Original Play‘ verbieten“ In ihrer Rede zu TOP 27 (Umfassenden Kinderschutz sicherstellen – „Origi- nal Play“ verbieten) erklärt die stellvertretende Vorsitzende und familienpoli- tische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anita Klahn:„Um eines von Beginn an klarzustellen: Die heutige Debatte ist, zumindest für uns im Norden, rein hypothetischer Natur. Denn der vorliegende AfD- Antrag zum ‚Original Play‘ begründet sich nicht auf Vorkommnissen in Schleswig-Holstein. Der Antrag begründet sich auf Fernsehberichten und einer kleinen Anzahl von staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren in Ham- burg und Berlin, welche ausnahmslos eingestellt wurden.Wie bei allen AfD-Anträgen sollten wir auch hier klar zwischen Fakten und populistischen Äußerungen unterscheiden. Fakt ist, dass in schleswig- holsteinischen Kindertageseinrichtungen nach unseren Erkenntnissen zu keiner Zeit ‚Original Play‘ betrieben wurde. Fakt ist auch, dass das Landes- jugendamt mit Bekanntwerden der Vorwürfe gegen die Methode des ‚Origi- nal Play‘ umgehend aktiv wurde. Als Konsequenz informierte das Landesju- gendamt präventiv alle im Kitabereich tätigen Akteure, angefangen von den kommunalen Kinderschutzfachkräften, bis hin zu den Kitaträgern, über die kritische Haltung der Landesregierung zum ‚Original Play‘. Dafür vielen Dank!Noch vor kurzem war die sogenannte ‚Spielmethode‘ kaum bekannt. Nun- mehr verunsichert sie Eltern und Kita-Verantwortliche, nicht nur in Deutsch- land. Das Konzept des ‚Original Play‘, welches aus den USA stammt, ist we- der wissenschaftlich anerkannt, noch gibt es nachweislich befürwortende Studien oder Expertisen zu den Grundlagen und Erfolgen dieser Form der Pädagogik. Dafür aber eine ganze Reihe von Kritikern in der Fachwelt. Auf der Website der ‚International Foundation for Original Play‘ findet man pä- dagogische Ziele der Methode. Blumig wird dargestellt, wie der Erfinder und zugleich Vorsitzende der Stiftung, Fred Donaldson, seine ‚Spielmethode‘ aus der Beobachtung von Kindern, Menschen in besonderen Lebenssituationen Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de und wilden Tieren entwickelt hat. Diese sogenannten Erkenntnisse werden durch die international tätige Stiftung einem zahlungswilligen Kreis von Menschen angeboten. Dies scheint mir ein lukratives Geschäftsmodell zu sein, trotz der Tatsache, dass eine kritische Auseinandersetzung mit der Methode und der fachlichen Qualifikation der Anbieter nicht stattfindet.Kinder und Jugendliche benötigen einen geschützten Raum, in dem sie Er- fahrungen im respektvollen Umgang mit anderen Menschen sammeln kön- nen. In Kindertagesstätten sollen sie lernen, ihre eigenen Bedürfnisse zu er- kennen und sich von anderen Personen abgrenzen zu können. Sie sollen ei- genständig erkennen können, welche Form von Kontakt, ob nun psychi- scher oder physischer Natur, sie zulassen wollen. Hier leisten unsere Erzie- herinnen und Erzieher tagtäglich hervorragende Arbeit, weshalb unsere El- tern den Einrichtungen im Land auch uneingeschränkt vertrauen können.Wenn es der AfD wirklich allein um die Verbesserung des Kinderschutzes in Kindertagesstätten gehen würde, müssten sie für Schleswig-Holstein aner- kennen, dass wir hohe Anforderungen an die Träger und an das Personal stellen. Dann müssten sie anerkennen, dass unsere Eltern durch diese ho- hen Qualitätsmerkmale ein berechtigtes Vertrauen in die Einrichtungen und vor allem in das dort tätige Personal haben. Klar ist jedoch folgendes; Ein Verbot der Methode des ‚Original Play‘ in Schleswig-Holstein ist juristisch weder erforderlich noch verhältnismäßig und scheitert an der Bestimmtheit der Einrichtung, bzw. des Trägers. Dies hätten sie, liebe AfD-Vertreter, durch eine juristische Prüfung ihres Antrags vor Antragstellung auch ermitteln können. ‚Original Play‘ hat keinen Platz in Schleswig-Holstein. Statt auf vo- rauseilende Verbote setzen wir jedoch auf Prävention und Aufklärung. So begründen sich die Bekanntmachungen des Landesjugendamtes und so be- gründet sich auch unser Alternativantrag.“Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de