Lasse Petersdotter zur Errichtung einer Professur für Plurale Ökonomik
PresseinformationEs gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion TOP 21 – Errichtung einer Professur für Plurale Ökonomik Schleswig-Holstein Dazu sagt der hochschulpolitische Sprecher der Pressesprecherin Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Jacob Landeshaus Lasse Petersdotter: Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 Wir werden die Wirtschaftswissenschaften presse@gruene.ltsh.de in Schleswig-Holstein stärken www.sh-gruene-fraktion.de Nr. 429.19 / 12.12.2019Sehr geehrte Damen und Herren,gestern hat das Handelsblatt ihre sechs Buchempfehlungen für 2019 veröffentlicht. Von sechs Büchern handelten fünf von Ungleichheit, Feminismus und Ökologie. Das war nicht immer der Fokus, wir sehen: Die ökonomische Debatte in Deutschland ändert sich. Und genau da setzt unsere Forderung nach einer Professur für Plurale Ökonomik an.Wir wollen die wirtschaftswissenschaftliche Landschaft breiter aufstellen. Letztlich ist das nichts anderes, als das, was in anderen Disziplinen völlig normal ist. In der Politik- wissenschaft beispielsweise findet ein ständiger und prominenter Streit über die richti- gen Grundannahmen statt. Das bringt eine Wissenschaft im Ganzen nach vorne.In den Wirtschaftswissenschaften wiederum ist eine Theorielinie, die Neoklassik, deutschlandweit sehr dominant. Deswegen gab es 2012 einen Aufruf zahlreicher Öko- nom*innen von 50 Hochschulen, der eine klare Kritik am Zustand der Volkswirtschafts- lehre ausdrückte. Besonders kritisiert wurde dabei der Glaube an die selbstregulieren- den Kräfte des Marktes, die Fixierung auf Modelle, eine fehlende Selbstreflexion und die fehlende Vielfalt bei Modellen und Theorien.Die Volkswirtschaftslehre ist eine Sozialwissenschaft. Sie ist keine angewandte Mathe- matik und schon gar keine Naturwissenschaft. Es ist absurd, mit welchem absoluten Wahrheitsanspruch einige Ökonom*innen die Welt beschreiben wollen. Und können! Denn Wirtschaftswissenschaftler*innen nehmen sehr wichtige gesellschaftliche Positio- nen ein. Besonders prominent sind hier nur die Räte der Weisen und Beraterstrukturen.Wir wollen die Wirtschaftswissenschaften in Schleswig-Holstein ergänzen und stärken. Kaum eine akademische Disziplin kann künftig ohne eine breite interdisziplinäre Aufstel- lung bestehen. Deswegen freue ich mich, dass wir diesen Schritt gehen werden und die Plurale ökonomische Landschaft in Deutschland auch aus dem Norden unterstützen. Seite 1 von 1