Landesbeauftragter für politische Bildung: Über 500 Lehr- und Fachkräfte beim Medienkompetenztag
Nr. 21 / 23. November 2019Landesbeauftragter für politische Bildung: Über 500 Lehr- und Fachkräfte beim MedienkompetenztagMehr als 500 Lehr- und Fachkräfte haben heute (Samstag) den Medienkompetenztag Schleswig-Holstein besucht. Im Regionalen Berufsbildungszentrum (RBZ) Technik der Landeshauptstadt Kiel wurde während Schleswig-Holsteins größter Fortbildungsmesse rund um den Einsatz von Medien in der Schule und in der außerschulischen Jugendarbeit über Cybermobbing und Fake News diskutiert, aber auch über die Chancen des Einsatzes moderner Medien in der Bildungs- und Jugendarbeit. Der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann, hat im Namen des Netzwerks Medienkompetenz Schleswig-Holstein den Medienkompetenztag eröffnet. Veranstalter des Medienkompetenztages ist das Netzwerk Medienkompetenz Schleswig-Holstein.Christian Meyer-Heidemann betonte in seiner Begrüßung die politische Dimension von Medienkompetenz: „Phänomene wie Hate Speech und Fake News bedrohen unsere Demokratie. Wenn wir wollen, dass junge Menschen sich souverän im Netz bewegen und sich ein eigenes politisches Urteil bilden können, müssen wir Medienkompetenz umfassend in der schulischen und außerschulischen Jugendbildung verankern. Medienkompetenz ist Verteidigung unserer Demokratie!“In einer Videobotschaft warb Staatskanzleichef Dirk Schrödter dafür, die Bürgerinnen und Bürger im bewussten Umgang mit den Medien zu unterstützen. Da sich die Medienlandschaft rasant verändert habe, sei Medienkompetenz heute wichtiger denn je. „Wir wollen, dass Menschen eigenverantwortlich handeln können. Die Kompetenzen dafür kann man erwerben, beispielsweise beim Medienkompetenztag“, sagte der Staatssekretär.Staatssekretärin Dorit Stenke führte in ihrer Begrüßung aus: „Digitale Medien verändern Kommunikations- und Arbeitsabläufe, erlauben immer neue kreative, innovative 2Prozesse und schaffen damit neue mediale Wirklichkeiten. Das bringt natürlich auch Herausforderungen mit sich. Eine der großen Zukunftsaufgaben im Bildungsbereich ist es, unsere Schülerinnen und Schüler umfassend auf diese Herausforderungen vorzubereiten. Wir unterstützen die Schulen auf ihrem Weg zur „Digitalen Schule“ – mit Unterstützungssystemen für Lehrkräfte und regionalen und landesweiten Beratungs- und Informationsveranstaltungen für die Schulen und deren Schulträger. Der Medienkompetenztag ist die beste Möglichkeit, um sich von der Vielfalt und Leistungsfähigkeit dieser Angebote ein Bild zu machen.“Der Schulleiter des RBZ Technik, Jörn Schelzig, ist mit seiner Schule gern Gastgeber des Medienkompetenztags: „Für mich als Schulleiter ist Medienkompetenz eine elementare und zukunftsweisende berufliche Kompetenz, die sich in allen handwerklichen und industriellen Bereichen wiederfindet, beispielsweise in der Smart- Home-Technik und ganz allgemein in der Industrie 4.0. Daher stellen wir – schon im eigenen Interesse - gern die Räumlichkeiten für den Medienkompetenztag zur Verfügung.“ Besonders freute sich Schelzig über die Plakette „Medienschule“, die er im Rahmen der Eröffnung des Medienkompetenztags von Peter Willers, Leiter des Offenen Kanals SH, erhielt. „Wir machen viel gemeinsam“, so Willers, „neben der beruflichen Bildung steht hier, wie an fast jeder Schule, der kompetente Gebrauch der digitalen Helfer im Alltag der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt.“Der Medienkompetenztag wird auf Initiative des Netzwerks Medienkompetenz Schleswig-Holstein in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal organisiert. Das Netzwerk Medienkompetenz Schleswig-Holstein hat sich im Juli 2010 in Kiel gegründet und besteht aus 16 landesweit tätigen Institutionen und Organisationen aus Staat und Gesellschaft.Große Beachtung fand der Eröffnungsvortrag von Prof. Angelika Beranek, München. Die Medienwissenschaftlerin beschrieb die vielen sinnvollen Wirkungen von Algorithmen im digitalen Zeitalter, aber auch deren Potenzial zur Ausgrenzung und Diskriminierung. Letztlich steht nach Überzeugung der Expertin immer noch der Mensch in der Pflicht: „Digitalisierung ist keine Naturgewalt, sie ist steuer- und gestaltbar.“In weiteren Fachvorträgen, 24 Workshops und 11 Themenbörsen mit 33 Projektvorstellungen hatten über 500 Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Akteure aus der außerschulischen Jugendbildung, Eltern und weitere Interessierte aus ganz Schleswig-Holstein am Medienkompetenztag die Möglichkeit, sich über die jüngsten Entwicklungen des Medieneinsatzes zu informieren. Die Themen waren vielfältig: Der Workshop „Mit Fortnite zum Sieg?“ behandelt beispielsweise die Chancen von Games in der Jugendarbeit, bei „Lego/Playmo/Knete lebt!“ erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie Kinder niedrigschwellig Animationsfilme in der KiTa erstellen und unter dem Titel „Facts statt Fake“ geht es um Möglichkeiten, Fake News und Hate Speech im Unterricht zu thematisieren. Verschiedene weitere Angebote widmen sich unter den Titeln „Was tun bei Cybermobbing?“, „Kommunikation mit Eltern“ oder „Lass uns 3Reden“ neuen Formen der Kommunikation. Weitere Themen waren digitale Beteiligung, künstliche Intelligenz sowie Medien und Inklusion.Darüber hinaus bekamen die Besucherinnen und Besucher an den Messeständen Einblicke in die Arbeit der Mitglieder des Netzwerkes Medienkompetenz Schleswig- Holstein und verschiedener Akteure aus dem Bereich der Medienbildung.Das vollständige Programm des Medienkompetenztages finden Sie unter www.medienkompetenz-sh.deFür Rückfragen steht Ihnen Herr Michael Holldorf, Referent beim Landesbeauftragten für politische Bildung, unter Tel.: 0162/1672290 zur Verfügung.Bilder von der Veranstaltung können unter https://www.politische-bildung.sh/mkt abgerufen werden.