Bernd Voß zur Wasserstoffstrategie der erneuerbaren Energien Schleswig-Holstein
Presseinformation Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 39 – Erstellung eines Maßnahmenkatalogs für eine Pressesprecherin Wasserstoffstrategie der erneuerbaren Energien SH Claudia Jacob Landeshaus Dazu sagt der energiepolitische Sprecher der Düsternbrooker Weg 70 Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, 24105 Kiel Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Bernd Voß: Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de Nr. 403.19 / 15.11.2019Klimafreundlichen Wasserstoff gibt es nur mit erneuerbaren EnergienMeine Damen und Herren,den sauberen Weg über Wasserstoff als saubere Energie beschrieb Jules Verne schon 1870: „Das Wasser ist die Kohle der Zukunft. Die Energie von morgen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden ist. Die so zerlegten Elemente des Wassers, Wasserstoff und Sauerstoff, werden auf unabsehbare Zeit hinaus die Energieversor- gung der Erde sichern.“Jules Verne fehlte noch die günstige und saubere grüne erneuerbare Energie. Wir ha- ben das Glück, vor einer Zukunft zu stehen, in der praktisch alle Energie eines nicht zu fernen Tages aus einer Windkraft- oder Solaranlage kommen wird: sauber und günstig.Der zügige und konsequente Weg in eine klimaverantwortliche Zukunft ist für unser Land Herausforderung und zugleich ökonomische Perspektive. Das hat durch unsere nachhaltige politische Arbeit auch die Bundesregierung realisiert und will eine nationale Wasserstoffstrategie erstellen. Durch die Arbeit unserer Landesregierung ist die ge- meinsame norddeutsche Strategie in der vergangenen Woche auf den Weg gebracht worden.Schleswig-Holstein mit seiner privilegierten Lage bei der Erzeugung von erneuerbaren Energien tut gut daran, mit einem Maßnahmenkatalog für eine Wasserstoffstrategie der Erneuerbaren Energien seine Potentiale zu stärken. Hinzu kommt: Unternehmer*innen aus der erneuerbaren Energien-Branche haben sich bereits in den letzten Jahren bei uns im Land auf diesen Weg gemacht. Seite 1 von 2 Richtig angefangen, können viele weitere Arbeitsplätze entstehen, da sie hier in Schleswig-Holstein den Nährboden für Innovation und dann auch für die direkte An- wendung finden. Grüner Wasserstoff sichert die Mobilität bei schweren Transporten und auf langen Strecken, er kann helfen, energieintensive Industrieprozesse sauberer zu machen, er eignet sich für die stoffliche Nutzungen, die Speicherung und den Transport erneuerbarer Energien. Die vorhandene Gasinfrastruktur ist hier eine Option.Ansonsten sind Investitionen in Alttechnik in Zukunft verlorenes Geld. Auch die Europä- ische Investitionsbank steigt nach Kohle aus dem Geschäft mit Erdgas 2022 aus. Es wird mit diesen Grünen Antworten auch der Deindustrialisierung und Verlagerung der Erzeugung von Rohstoffen in ferne Weltregionen begegnet. Regionen stärken, und das nicht nur bei uns.Nur so werden wir die Klimaziele erreichen und es schaffen, eine erhebliche regionale Wertschöpfung im Land aufzubauen. Wenn wir uns hier zu erneuerbarem Wasserstoff bekennen – und nur dieser ist nachhaltig – brauchen wir mehr erneuerbare Energie. Das Ziel 10 GW onshore-Wind 2025 muss erreicht werden. Und wir brauchen zudem 12 GW Photovoltaik – verteilt auf Dächer und Fläche.Wasserstofftechnik bietet den Vorteil der Skalierbarkeit. Großtechnische Anwendungen sind ebenso denkbar wie dezentrale, regionale Anlagen für kleine Betriebe oder kom- munale Unternehmen. Dabei muss und kann auch dann eine Antwort auf den Verlust von Energie, der der Wasserstoffelektrolyse immer wieder angelastet wird, mitgegeben werden.Die anfallende erneuerbare Wärme bei 80°C bietet sich auch grade an, sie dezentral für Wohnungswärme zu nutzen und - wenn erforderlich - beispielsweise saisonal zu spei- chern. Für die verschiedenen neuen Formen der Erzeugung und Nutzung müssen wir Rahmen setzen. Sowohl wirtschaftlich, als auch planungs- und genehmigungsrechtlich. Wir haben die Punkte wie Bau-, Emissions- und Abgabenrecht und die verschiedenen anzusprechenden Ebenen im Antrag genannt.Leitfäden für die Planung und Genehmigung helfen bei einer zügigen Einführung und Verbreitung dieser neuen Techniken. Noch wichtiger aber als die Frage, was man mit Wasserstoff macht, ist die Frage, wo er herkommt. Grüner Wasserstoff wird nicht wie die fossilen Energien Öl, Gas und Kohle irgendwo aus der Erde gesogen oder gar ge- frackt. Er kann zwar aus Kohlenwasserstoffen wie Erdgas über ein dreckiges Verfahren mit CO2-Freisetzung reformiert werden, aber damit hätten wir nichts gewonnen. Aus dieser Herkunft stammen derzeit weit über 95 Prozent des Wasserstoffes.Wasserstoff wird auch nicht erneuerbar, wenn er CO2-frei gelabelt wird, bloß weil CO2 bei der Gewinnung aus Erdgas über CCS verpresst wird. Deshalb, und lassen Sie mich das betonen, brauchen wir nicht nur eine Wasserstoffstrategie, sondern die Wasser- stoffstrategie der erneuerbaren Energien. *** 2