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14.11.19
18:00 Uhr
Landtag

Parlamentarischer Abend zur Hospiz- und Palliativarbeit im Land - Vizepräsidentin Eickhoff-Weber: "Tod ist kein Tabuthema mehr"

Nr. 210 / 14. November 2019

Parlamentarischer Abend zur Hospiz- und Palliativarbeit im Land – Vizepräsidentin Eickhoff-Weber: „Tod ist kein Tabuthema mehr“
Zum Auftakt des Parlamentarischen Abends des Hospiz- und Palliativverbandes Schleswig- Holstein (HPVSH) hat Landtagsvizepräsidentin Kirsten Eickhoff-Weber heute (Donnerstag) dessen Leistung gewürdigt. „Sie haben in den vergangenen Jahren vieles erreicht“, sagte sie zur Begrüßung im Schleswig-Holstein-Saal. „Auch Ihnen haben wir es zu verdanken, dass der Tod heute kein Tabuthema mehr ist – so, wie er es in unserem Land lange war.“
Es sei gut und wichtig, dass an einem Ort der lebendigen Demokratie, wie es das Landeshaus sei, auch über das Sterben gesprochen werde. „Der Tod gehört zum Leben, Sterben ist ein Teil des Lebens. Das sagt sich leicht und doch spricht kaum jemand darüber. Und auch Hospiz- und Palliativarbeit geht uns alle an“, sagte Eickhoff-Weber verbunden mit einem Dank an die Veranstalter dafür, ein so wichtiges Thema mit dem Parlamentarischen Abend in den Mittelpunkt zu rücken. „Hospiz- und Palliativarbeit bedeutet Lebensqualität – sowohl für den Menschen, der in seiner letzten Lebensphase Hilfe benötigt, als auch für die Menschen, die ihn begleiten.“
Als bedeutenden Schritt in der Vergangenheit hob die Landtagsvizepräsidentin das Hospiz- und Palliativgesetz aus dem Jahr 2015 hervor, mit dem unter anderem die Kostenverteilung neu geregelt worden sei. 2016 habe zudem ein Runder Tisch im Landtag stattgefunden – mit dem Ergebnis, dass eine Landeskoordinierungsstelle eingerichtet wurde zur Unterstützung der Hospiz- und Palliativinitiativen.
„Rund 50 ambulante Hospizgruppen und -initiativen sind in Schleswig-Holstein aktiv“, so Eickhoff- Weber. Und es sei gut, dass die Angebote in diesem Bereich weiter steigen würden: „Jeder Spatenstich, der in unserem Land für ein Hospiz getätigt wird – wie jüngst im Dänischen Wohld – und jede Baumaßnahme, wie gerade in Bad Oldesloe, hilft dabei, die noch vorhandenen Lücken in der Hospizversorgung zu schließen. Dazu tragen auch Kooperationen im Hospiz- und Palliativbereich bei“, betonte die Parlamentsvizepräsidentin. Als Beispiel nannte sie den Zusammenschluss in Neumünster aus stationärer und ambulanter Palliativversorgung und der Hospizinitiative Neumünster, der mit den Pflegeeinrichtungen der Stadt kooperiere. Das „Neumünsteraner Modell“ wolle mit dem Einsatz ehrenamtlicher Hospizmitarbeiter in Pflegeheimen 2

eine würdevolle Sterbebegleitung sichern, erläuterte Eickhoff-Weber, die sich an der Stelle ausdrücklich bei allen ehrenamtlichen Helfern bedankte: „Sie engagieren sich mit Herzblut und Hinwendung. Ohne Sie wären wir gewiss nicht da, wo wir heute stehen.“
Überschrieben war der Abend mit dem Thema „Tradition bewahren – Zukunft entwickeln. Hospiz- und Palliativarbeit in Schleswig-Holstein auf dem Weg in eine starke Zukunft!“. Der Vorsitzende der HPVSH Professor Roland Repp führte in die Veranstaltung ein, Vorträge hielten Professor Andreas Langer von der HAW Hamburg und Benno Bolze, Geschäftsführer Deutscher Hospiz- und Palliativverband e.V. Auf dem Podium diskutierten sie mit Birte Pauls, Pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion und Schirmherrin des Fördervereins für Palliativmedizin Kiel e.V., Michael Hempel, Abteilungsleiter für Soziales des Sozialministeriums, Professor Richard Münchmeier, stellvertretender Vorsitzender des HPVSH und Birgit Rath-Röhlk, Leitende Koordinatorin des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes, Katharinen Hospiz am Park Flensburg. Jessica Schlage (NDR) moderierte den Abend, der von Lennart Pries von der Musikhochschule Lübeck begleitet wurde.