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12.11.19
09:27 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Ganztagsschule muss ein wichtiges Element der Halbzeitbilanz sein

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de PRESSEMITTEILUNG #238 – 12. November 2019
Martin Habersaat: Ganztagsschule muss ein wichtiges Element der Halbzeitbilanz sein Dieser Tage legt die Große Koalition in Berlin ihre Halbzeitbilanz vor und will sich über die Schwerpunkte der zweiten Hälfte der Legislaturperiode verständigen. Dabei muss das Ganztagsschulprogramm eine wesentliche Rolle spielen, sagt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein. Das sei das wichtigste bildungspolitische Vorhaben dieser Legislaturperiode, wichtiger noch als der Digitalpakt. Allerdings bleibe in diesem Bereich auch die Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein hinter den eigenen Versprechungen zurück:
„Gute Ganztagsschulangebote, das wissen wir aus Studien, können das Sozialverhalten, die Freude am Lernen und damit auch die Schulnoten verbessern. Aus Sicht der Eltern müssen sie verlässlich sein, auch in den Ferien. Ganztagsschulen sind ein vielversprechender Weg, um mehr Chancengerechtigkeit zu erreichen. Gerade in der Förderung von Schülerinnen und Schülern mit schwierigen Startvoraussetzungen muss Deutschland, muss auch Schleswig-Holstein besser werden.
Die Bedeutung der Ganztagsschule haben die Große Koalition im Bund und die Jamaika-Koalition im Prinzip erkannt, allerdings warten wir bisher auf große Schritte, die dieser Bedeutung entsprechen. Der Koalitionsvertrag im Bund sieht die Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung -mir wäre der Begriff Ganztagsbildung lieber- im Grundschulalter bis 2025 vor. Finanziell hinterlegt ist dieses Vorhaben mit zwei Milliarden Euro. Diese Mittel dürften allerdings nicht einmal die Hälfte der notwendigen Investitionskosten decken, auch die jährlichen Betriebskosten einer mit qualifiziertem Personal betriebenen Ganztagsgrundschule könnten leicht beim doppelten dieser Summe liegen. Es ist zu hoffen, dass der Bund hier noch einmal nachlegt. Der Einstieg in einen neuen Bildungsaufbruch für unser Land darf nicht verpasst werden. Die Jamaika-Koalition hat bis Ende 2022 den Ausbau eines verlässlichen Ganztagsangebotes an den Grundschulen in Schleswig-Holstein versprochen. Davon und von der damit verbundenen Neuordnung der zugehörigen Finanzen ist bisher nichts zu sehen, wenn man mal von der Schlechterstellung der Horte durch das neue Kita-Gesetz absieht. Auch hier erwarten wir mehr.
Unsere Welt und unsere Gesellschaft verändern sich rasant. Der technologische Wandel, die globale Wirtschaftsweise und die weltweite Vernetzung prägen unser modernes Leben. Der Klimawandel und die Gefährdung unserer Demokratie von Rechts erfordern neue Antworten, auch neue Formen von Schule und Unterricht. Es braucht mehr Zeit, neue Unterrichtsformen und die Umsetzung von Erkenntnissen aus der Wissenschaft, auch was die Öffnung der Schule in ihr Lebensumfeld angeht und die Gestaltung von Schule durch multiprofessionelle Teams. In guten Ganztagsschulen bilden Fachunterricht und außerunterrichtliche Angebote eine konzeptionelle Einheit. So kann es besser gelingen, Menschen in die Lage zu versetzen, sich in einer durch Globalisierung und Digitalisierung ständig ändernden Welt zurechtzufinden und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Neben dem Klimaschutz und der Grundrente muss die Ganztagsschule, und somit die Zukunft der Bildung in Deutschland, eines der Kernthemen der Halbzeitbilanz und der zweiten Halbzeit der Bundesregierung sein – oder des ansonsten bevorstehenden Bundestagswahlkampfes.“



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