Tiefgründig, originell, spannend: Probe in Apenrade für deutsch-dänisches Abstimmungs-Schauspiel begeistert Landtagspräsident Schlie
Nr. 199 / 30. Oktober 2019Tiefgründig, originell, spannend: Probe in Apenrade für deutsch- dänisches Abstimmungs-Schauspiel begeistert Landtagspräsident SchlieDas Jahr 2020 steht im Norden im Zeichen der Feierlichkeiten zur Volksabstimmung über den Verlauf der deutsch-dänischen Grenze vor 100 Jahren. Rund 100 Tage vor der Premierenaufführung der szenischen Lesung „Amphibien“ im Kieler Landeshaus – ein Höhepunkt im Programm des Landtages im Jubiläumsjahr – hat Parlamentspräsident Klaus Schlie die erste Probe mit allen Beteiligten vor, auf und hinter der Bühne besucht.Es war ein gemeinsamer Auftakt für ein Projekt jenseits der Grenzen: In der Aula des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig (DGN) rückten heute (Mittwoch) Amphibien dem „Bazillus des Nationalismus“ (Uwe Pörksen) auf den Leib. Das Stück basiert auf Pörksens „Riß durchs Festland“. Aus Romanfragmenten und verschiedenen historischen Dokumenten hat die Theater AG des DGN eine Handlung entwickelt, die den Bogen von dem historischen Hintergrund bis zur Gegenwart spannt. In einer eigens dazu konzipierten Lehrveranstaltung entwickeln Studierende der Abteilungen Kunst und visuelle Medien, Textil und Mode sowie Darstellendes Spiel der Europa-Universität Flensburg (EUF) Kostüme, Bühnenbild und Lichtprojektionen.Gemeinsam präsentierten sie dem Landtagspräsidenten und der Öffentlichkeit „schon jetzt ganz großes Theater“, wie Schlie befand. „Bei aller Offenheit, die das Textbuch zu diesem Zeitpunkt noch zulässt: Das wird eine spannende, originelle und tiefgründige Inszenierung. Wir können gespannt sein auf die Endfassung“, versprach der Parlamentspräsident.Am Text des Stückes arbeiten die Projektverantwortlichen unter maßgeblicher Beteiligung einer Schülerin seit März. Die Proben mit 17 Schauspielerinnen und Schauspieler sowie 3 Technikern der drei letzten Klassenstufen des DGN laufen seit Mitte August, ebenso wie die Entwicklung von Bühnenbild, Kostüm und Projektion durch die EUF. Für das Gymnasium handele es sich um ein außergewöhnliches Projekt, erklärte der Leiter der Theater-AG Jürgen Schultze. Zu den Besonderheiten gehört neben der Zusammenarbeit mit der Europa-Universität Flensburg und der Unterstützung des Schleswig-Holsteinischen Landtages auch das Schreiben eines eigenen Stückes und die intensive Auseinandersetzung mit den historischen Aspekten, die zur Abstimmung 21920 führten. „Mit dem Stück feiern die Schülerinnen, Schüler und Studierenden im deutsch- dänischen Grenzland ihre besondere Identität“, sagte Schultze.Für die Erarbeitung der Inszenierung nutzten die Beteiligten zahlreiche historische Quellen, beispielswiese Briefe von Kriegsteilnehmern 1864, Textauszüge aus Friedensvereinbarungen, zeitgenössische Zeitungsartikel und Reden, Auszüge aus einem kriegschirurgischen Handbuch oder Auszüge aus Tagebuchaufzeichnungen. Daraus entwickelten sie ein Rollen-Ensemble, das in einer Vergangenheits-Ebene unter den Bedingungen nationalstaatlicher Ideen agiert – um in der Gegenwart erneut aufeinanderzutreffen.Schlie zeigte sich von der Erarbeitung des Stückes beeindruckt. „Hier bringen sich alle Beteiligten, ob junge Schauspielerinnen und Schauspieler, Lehrer oder Lehramtsstudierende, auf Augenhöhe ein. Das ist vorbildliches, hochprofessionelles Teamwork.“ Eine mehrheitlich mit Studierenden besetzte Jury des EUF hat das Projekt Anfang August mit dem neu geschaffenen Lehrfonds als „neuartiges Konzept für universitäre Lehr- und Lernmethoden und -arrangements“ ausgezeichnet.„Amphibien – ein deutsch-dänisches Abstimmungsschauspiel“ feiert am 13. Februar 2020 im Landtag in Kiel Premiere und geht anschließend auf Tournee nach Eckernförde, Schleswig, Flensburg und Apenrade. Die Aufführungen beginnen jeweils um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.Pressefotos von dem Probetermin mit Landtagspräsident Klaus Schlie stehen ab heute Abend unter sh-landtag.de/aktuelles/pressefotos zum Download zur Verfügung.