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27.09.19
13:08 Uhr
B 90/Grüne

Marret Bohn zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 14+15 – Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der Landeshaus Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Marret Bohn: Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 355.19 / 27.09.2019



Wir alle wollen Kinder vor Qualm und Kippen schützen
Liebe Kolleg*innen,
Tabakqualm ist in hohem Maße gesundheitsschädlich. Daran gibt es keinen Zweifel. Kindern und Jugendlichen schadet das Einatmen von Tabakrauch ganz besonders. Ihre Atemwege sind noch nicht voll ausgebildet. Lunge und Gehirn, alle Organe - der ge- samte Körper befindet sich im Wachstum. In dieser sensiblen Phase wirken sich Schadstoffe doppelt verheerend aus.
Nichtraucher*innen haben ein Recht darauf, vor den Gefahren des Passivrauchens ge- schützt zu werden. Ihnen drohen akute und chronische Atemwegserkrankungen bis hin zum Lungenkrebs. Die Gefahren des Passivrauchens sind erkannt – zum Glück. Der Nichtraucherschutz im öffentlichen Raum ist bundeweit in Landesgesetzen verankert. Er findet auf Bundesebene im Rahmen der Arbeitsschutzregelungen Berücksichtigung.
Jetzt wollen wir einen Schritt weiter gehen. Schleswig-Holstein hat mit anderen Bundes- ländern eine Nichtraucherschutzinitiative in den Bundesrat eingebracht hat. Ziel ist, das Rauchen in Autos unter Strafe zu stellen, wenn Kinder oder Schwangere mitfahren. Das finde ich großartig. Man muss kein Experte sein, um zu verstehen, dass die Gefahren des Passivrauchens in einem PKW extrem sind. Der Raum ist klein und geschlossen, die Schadstoffexposition ist sehr hoch.
Ich sage ganz deutlich in Richtung derjenigen Eltern, die ihre Kinder in gesundheits- schädigende Situationen bringen: Es gibt kein Recht auf die Freiheit, Kinder vollzu- qualmen. Nicht im Auto und auch nicht auf dem Spielplatz. Auf dem Spielplatz steht ne- ben der Gesundheitsgefährdung durch Qualm die Gefahr der Kippen im Vordergrund. Seite 1 von 2 Sie landen auf dem Boden und sogar in der Sandkiste. Schwups sind sie in Kinderhand und landen vielleicht sogar im Mund. Das ist extrem gefährlich. Das müssen wir verhin- dern.
Das Ziel ist klar: Vorfahrt für die Gesundheit von Kindern. Einige Städte und Kommunen in Schleswig-Holstein wenden Rauchverbote auf ausgewiesenen Kinderspielplätzen an. Kiel gehört dazu. Ich finde es gut, wenn Kommunen ihren Handlungsspielraum aus- schöpfen und Nägel mit Köpfen machen. Nicht gut finde ich, wenn Kinder in einigen Kommunen konsequent und in anderen weniger konsequent geschützt werden.
Unser Ziel muss sein, dass der Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens landes- weit gleich hoch ist. Wenn sich die Kommunen auf freiwilliger Basis über einheitliche Regelungen verständigen, ist das gut. Wenn es dazu ein Gesetz braucht, dann ist das so. Und dann machen wir das auch. Uns Grünen geht es um die Gesundheit der Kin- der.
SPD und SSW haben Gesetzentwürfe zur Änderung des Nichtraucherschutzgesetzes vorgelegt. Das Ziel ist gleich, die Akzente unterschiedlich. Ich bin gespannt, was Ex- pert*innen in der Fachanhörung sagen werden. Und ich bin gespannt, wie sich die kommunalen Landesverbände positionieren. Bei einer Sache bin ich mir ganz sicher: Wir alle wollen Kinder vor Qualm und Kippen schützen. Die Frage ist, wie wir das am besten hinbekommen. Die vertiefende Beratung im Ausschuss wird uns Antworten ge- ben. Darauf freue ich mich.
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