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29.08.19
12:28 Uhr
SSW

Lars Harms: Kickstart für die Verkehrswende

Presseinformation Kiel, den 29. 8. 2019

Es gilt das gesprochene Wort



Lars Harms TOP 16 Kostenfreier Nahverkehr zum Tag der Deutschen Einheit Drs. 19/1556

„Kostenfreier Nahverkehr ist eine gute Sache. Her damit. Und zwar nicht nur für einen Tag alle fünfzehn Jahre, sondern an jedem Tag der Woche. Das muss das Ziel sein.“

Kostenfreier Nahverkehr ist eine gute Sache. Her damit. Und zwar nicht nur für einen Tag alle
fünfzehn Jahre, sondern an jedem Tag der Woche. Das muss das Ziel sein. Der ÖPNV ist
umweltschonend, sozial gerecht und schont unsere Ressourcen. Mehr Nahverkehr bedeutet auch
weniger Luftverschmutzung und weniger Flächenverbrauch durch Parkplätze. Kostenlos mit dem
Bus zur Arbeit und zur Uni, ist für einige Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner
dank Job- oder Semesterticket bereits jetzt Realität. Die Nutzerzahlen steigen und die Natur
atmet auf, weil weniger Menschen das eigene Auto nutzen. Also von dieser Seite unterstütze ich
den vorliegenden Antrag aus ganzem Herzen. Er könnte manche Skeptikerin und manchen
Skeptiker erstmals auf die Schiene locken. Das wäre ein nachhaltiger Erfolg und der Einstieg in
die Verkehrswende. 2
Ich befürworte ausdrücklich ein starkes, gemeinsames Zeichen des Landtages, dass wir einen
weitgehend autofreien Tag der Deutschen Einheit in Kiel begehen wollen. Mein ausdrücklicher
Dank gilt darum den Autoren des Alternativantrags, die es möglich gemacht haben, dass wir
heute von einem besseren Ausgangspunkt in die Debatte gehen.
Inzwischen hat sich die Stadt Kiel für den kostenlosen Nahverkehr am 3. Oktober entschieden
und wird Festgäste, Publikum und alle Interessierten kostenlos in Kiel von und zum Festgelände
bringen. Das ist absolut vorbildlich. Für die Kieler Woche, die jedes Jahr unter Parkchaos und
Staus stöhnt, wäre der kostenlose Nahverkehr sicherlich auch eine gute Idee. Damit würden die
Kieler Gäste umweltschonend von und zur Förde gebracht.
Doch zurück zum 3. Oktober, der nur noch ein paar Wochen hin ist. Ich bitte deshalb zu
bedenken, dass es mit einem kostenlosen Transport allein nicht getan ist. Es müssen auch mehr
Züge mit einem entsprechend dichten Sonderfahrplan auf die Strecke.
Angesichts des Zeitdrucks ist das aber wohl nicht mehr zu erwarten; die Verhandlungen laufen ja
auch schon. Von daher bin ich optimistisch, dass es klappen könnte. Ich hoffe, dass die Gespräche
zu einem guten Abschluss kommen und gemeinsam mit NAH.SH und damit den Kommunen ein
Weg aufgezeigt wird, dass die Bürgerinnen und Bürger am 3. Oktober kostenlos mit der Bahn
nach und von Kiel reisen.
Abschließend möchte ich noch auf eine besondere Personengruppe aufmerksam machen:
Menschen, die mobilitätseingeschränkt sind. Diese Personengruppe stellt besondere
Anforderungen dar. Tatsächlich kommt es vor, dass Rollstuhlfahrer am Bahnhof stehen bleiben,
weil die Rampe defekt ist oder die erforderlichen Plätze ausgebucht sind. Wollen mehrere
Rollstuhlfahrer mitfahren, gerät das System Zug regelmäßig an seine Grenzen. Das ist
beschämend; aber leider Realität. Ich wünsche mir, dass am 3. Oktober alle Züge verbindlich mit
Wagen für mobilitätseingeschränkte Reisende ausgestattet werden. In den Gesprächen mit
Nah.SH sollte diese Personengruppe ausdrücklich angesprochen werden und mit eine
Mobilitätsgarantie verhandelt werden. 3
Zusammenfassend ist klar, dass die Intention der Anträge richtig sind. Die Politik ist angesichts
des Klimawandelns geradezu verpflichtet, den Nahverkehr attraktiver zu machen. Da macht es
dann auch sind am 3. Oktober ein starkes Signal zu senden.



Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html