Konzert gegen die Kälte
Nr. 98 / 2. Mai 2019Landtagspräsident Klaus Schlie und Stadtmission-Geschäftsführerin Karin Helmer rufen zur Hilfe gegen Wohnungslosigkeit aufDie Zahl der Wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen steigt – sowohl bundesweit als auch in Schleswig-Holstein. Parlamentspräsident Klaus Schlie und Karin Helmer, Geschäftsführerin der stadt.mission.mensch, haben heute (Donnerstag) im Rahmen der Landespressekonferenz zu konkreter Hilfe aufgerufen und Ideen vorgestellt.2018 haben 7.456 Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen die Beratungsstellen, Tagestreffs und Notunterkünfte der Diakonie in Anspruch genommen. Damit ist die Zahl annähernd so hoch wie 2017. Der Vergleich mit 2014 zeigt, dass sich die Situation deutlich verschlechtert hat: Damals wurden 5.401 Fälle gezählt.Brennpunkte sind Lübeck, Kiel, Flensburg und Neumünster. Aber auch der ländliche Bereich, wie zum Beispiel Nordfriesland, ist von Wohnungslosigkeit betroffen. Insgesamt dürfte die Dunkelziffer wesentlich höher liegen. Hinzu kommt, dass die Zahlen der Diakonie zwar einen sehr großen, aber nicht den gesamten Bereich der Wohnungslosenhilfe in Schleswig-Holstein abbilden.Die Ursachen für Wohnungslosigkeit sind vielfältig. Hauptgrund ist neben Arbeitslosigkeit, Krankheit und Überschuldung der Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Neben politisch Verantwortlich könnten auch Wohnungsbaugenossenschaften, Wohnungsverwaltungsfirmen sowie Bürger aktiv werden und helfen, erläuterten Landtagspräsident Klaus Schlie und stadt.mission.mensch-Geschäftsführerin Karin Helmer.So könnten die Rahmenbedingungen für private Vermieter und Verwaltungsgesellschaften sowie Trägerwohnungen verbessert werden durch Mietsicherungsfond und schnelle, unbürokratische Hilfen. Außerdem brauche es Präventionsansätze zur Vermeidung von Wohnungsverlusten, unterstrich Helmer. Als Beispiele nannte sie Anlaufstellen und Nottelefone. Besonders hoben sie und Schlie bürgerschaftliches Engagement hervor: „Ohne den Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern, sowohl haupt- als auch ehrenamtlich, werden wir Notlagen so schnell nicht ändern können.“ 2In diesem Zug stellten der Landtagspräsident und die Geschäftsführerin auch das „Konzert gegen die Kälte“ am kommenden Sonnabend (4. Mai) vor. Zum zweiten Mal veranstaltet die stadt.mission.mensch den Musikabend zugunsten wohnungsloser Menschen auf der Kieler Krusenkoppel. Neben Max Mutzke, der nach 2018 mit monoPunk erneut auftritt, spielen auch Stefan Gwildis und seine Band. Gemeinsam mit Sozialminister Dr. Heiner Garg und Oberbürgermeister Ulf Kämpfer wird der Parlamentspräsident die Veranstaltung vor ausverkauftem Publikum eröffnen – Schlie übernahm in diesem Jahr die Schirmherrschaft für den terminlich verhinderten Ministerpräsidenten Daniel Günther.Karin Helmer erklärte, warum ein solches Konzert nötig sei: „Es gibt so viele unterschiedliche Möglichkeiten, zu helfen. Auf diese Art findet es mitten in der Gesellschaft statt und ganz nebenbei. Es zeigt, dass Helfen einfach ist und Spaß machen soll. Und diese Art des Helfens macht Spaß und glücklich!“ Mit den Einnahmen des Konzertes wird die Wohnungslosenhilfe der Stadtmission unmittelbar unterstützt – für die Akquise und Betreuung Ehrenamtlicher ebenso wie durch direkte Hilfen im Einzelfall. Klaus Schlie hob das finanzielle Engagement der vielen Sponsoren und des Spendenparlamentes hervor, die gemeinsam die Kosten des Konzertes im Vorfeld finanzierten. „Dadurch wird diese Veranstaltung überhaupt erst möglich. Ich hoffe, dass alle Spender, Sponsoren und Unterstützer weiter an der Seite der Stadtmission bleiben.“ Für 2020 ist bereits das nächste „Konzert gegen die Kälte“ geplant – aufgrund des großen Erfolges soll es laut Karin Helmer jedes Jahr veranstaltet werden.Ansprechpartnerin:Karin Helmer, Geschäftsführerin der stadt.mission.mensch, Tel.: 0431/26044111, Mail: karin.helmer@stadtmission-mensch.de