Jörg Nobis (zu TOP 27, 28): In Forschung investieren, statt die gescheiterte Energiewende weiter zu subventionieren
PRESSEINFORMATION(Es gilt das gesprochene Wort!)Jörg Nobis zu den Anträgen „Klimaschutz durch Innovation - Reallabore für Schleswig-Holstein“ sowie „Klimaschutz fördern – Menschenrechte wahren“ (TOP 27, 28):„In Forschung investieren, statt die gescheiterte Energiewende weiter zu subventionieren“ Kiel, 28. März 2019 Der Landtag debattiert heute über einen Antrag von Jamaika zu Investitionen in Forschung und einen SPD-Antrag zur Frage der Menschenrechte vor dem Hintergrund der Klimapolitik. Jörg Nobis, Vorsitzender der AfD-Fraktion, erklärte dazu in seiner Rede:„Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren,der aktuelle Bericht des Weltwirtschaftsforums rückt die Energiewende ins richtige Licht: Hinsichtlich der gesteckten Ziele zu Energiesicherheit, Preisniveau und Nachhaltigkeit; egal aus welcher Perspektive man es betrachtet: Die deutsche Energiewende ist kein Erfolgsmodell.Trotz milliardenschwerer Subventionierung stiegen die Strompreise auf Welt- meisterniveau. Tausende Stromkunden, denen der Strom bereits abgestellt wurde, sind unfreiwillig zu Belastungszeugen Ihrer unsozialen Energiewende geworden und müssen die Konsequenzen ihrer verfehlten Energiewendepolitik tragen.Und da der Ausbau der Netzinfrastruktur mit dem Ausbau der Windkraft nicht Schritt halten konnte, gibt es insbesondere bei uns in Schleswig-Holstein Tage, an denen wir nicht wissen, wohin mit dem ganzen Windstrom. Zu lesen war dann, dass der grüne Überschussstrom ins Ausland verramscht wurde.Und nun wollen Sie eine Industrie schaffen, die zukünftig diesen Strom speichert und ‚veredelt‘, wie Sie es nennen. Mit ‚Veredelung‘ meinen Sie zum Beispiel die Herstellung von Wasserstoff aus Windstrom. Pressekontakt: AfD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag • Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel • Tel.: +49-(0)431-988-1656 • Mobil: +49-(0)176-419-692-54 • E-Mail: presse@afd.ltsh.de Meine Damen und Herren, Strom ist bereits ein hochwertiger Energieträger. Die verlustreiche Umwandlung in Wasserstoff ist keine Veredelung von Strom, ganz im Gegenteil.‚Power to gas‘, wie Sie das nennen, also z.B. die Umwandlung von Strom in den Brennstoff Wasserstoff führt aus prinzipiellen naturwissenschaftlichen Gründen, die mit dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik zusammenhängen, in der Praxis immer zu Verlusten.Bei diesem Vorgang gehen 2/3 bis 3/4 des Energiewertes des Stroms unwiederbringlich und unvermeidlich verloren. Die Rückverstromung – zum Beispiel in einer Brennstoffzelle – ist also immer das genaue Gegenteil von ‚energiesparend‘, ‚klimafreundlich‘ und ‚umweltverträglich‘.Hören Sie also bitte auf, den Menschen Sand in die Augen zu streuen und von ‚Veredelung‘ zu sprechen! Strom bedarf keiner Veredelung.Solche Überlegungen stellen Sie ja auch nur an, weil es hier bei uns in Schleswig-Holstein hochsubventionierten grünen Überschussstrom gibt. Hochwertiger Strom wird aber nicht veredelt, sondern in den einfachen Brennstoff ‚Wasserstoff‘ umgewandelt und damit irreversibel entwertet und eben nicht veredelt.Meine Damen und Herren, wir begrüßen Forschung und Entwicklung neuer Technologien ausdrücklich und werden daher ihrem Antrag im Hinblick auf die Realisierung von Reallaboren auch zustimmen, auch, wenn die zukünftigen Ergebnisse der Reallabore an den harten Realitäten der Naturwissenschaft nicht vorbeikommen werden.Aber nur in Reallabore zu investieren reicht eben nicht! Sie müssen auch einmal energiepolitische Realpolitik betreiben. Als Beispiel sei das altgediente Heizkraftwerk Wedel genannt. Pressekontakt: AfD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag • Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel • Tel.: +49-(0)431-988-1656 • Mobil: +49-(0)176-419-692-54 • E-Mail: presse@afd.ltsh.de Die SPD will in ihrem Antrag die ältesten und schadstoffintensivsten Kohlekraftwerke schnellstmöglich vom Netz nehmen. So weit, so gut! Dazu zählt auch das alte Heizkraftwerk Wedel. Abschalten tut Not, scheitert aber zurzeit an der ideologisch- verbohrten Haltung ihrer grünen Parteifreunde in Hamburg, Herr Voss!Es wäre sinnvolle energiepolitische Realpolitik, das Kohlekraftwerk Moorburg an das Fernwärmenetz anzuschließen. Dass dies nicht schon längst passiert ist, ist energiepolitischer Unfug! Die komplette Abwärme des Kraftwerks wird seit Jahren ungenutzt ins Elbwasser abgegeben.Würde das Kraftwerk ans Fernwärmenetz angeschlossen, könnte Wedel auch zeitnah abgeschaltet werden. Aber diese Wahrheit verschweigen Sie den Bürgern aus rein ideologischem Ansinnen heraus.Wir brauchen eben nicht nur Reallabore, sondern auch energiepolitische Realpolitik Herr Voss. In den nächsten drei Jahren fließen rund 100 Millionen Euro an Bundesfördermitteln. Und natürlich begrüßen wir es, wenn Teile dieser Forschungs- gelder auch in Schleswig-Holstein ankommen.Wasserstoff als Kraftstoff verspricht gute Reichweiten für den Verkehrssektor. Ja, Wasserstoff erscheint so vielversprechend, dass man sich fragt, warum in Deutschland auf Wasserstoffbasis bislang nur 350 Fahrzeuge mit Wasserstoff fahren. Dafür gibt es viele Gründe, aber einer der wichtigsten ist sicherlich, dass der Energie- bzw. Stromverbrauch bei Wasserstoff-Fahrzeugen drei- bis viermal höher ist im Vergleich zu reinen Elektro- bzw. Batterie-Fahrzeugen.Ich zitiere an dieser Stelle gerne Herrn Dr. Steiger, ehemaliger Leiter der Forschungsstelle Antriebe im VW Konzern: ‚Wenn wir aber den Wasserstoffpfad mit dem Weg der Batteriespeicher vergleichen, stellen wir fest, dass der Strom-Batterie-Pfad die drei- bis vierfache Effizienz aufweist.‘ Pressekontakt: AfD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag • Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel • Tel.: +49-(0)431-988-1656 • Mobil: +49-(0)176-419-692-54 • E-Mail: presse@afd.ltsh.de Ein wichtiges Ziel von Forschungsvorhaben in den Reallaboren muss daher sein, zukünftig höhere Wirkungsgrade zu erzielen.Vor diesem Hintergrund begrüße ich den Aufruf unseres Landtagspräsidenten Klaus Schlie: Die Klimawandeldebatte muss tatsächlich versachlicht werden. Zur Versachlichung gehört dann aber auch, keine Märchen über irgendeine Veredelung von Strom zu erzählen.Den auf reiner Klimahysterie fußenden Alternativantrag der SPD lehnen wir selbstverständlich ab. Dem Forschungsantrag von Jamaika stimmen wir hingegen zu.Vielen Dank.“Weitere Informationen: • Jamaika-Antrag „Klimaschutz durch Innovation“ (DS 19/1375), 20. März 2019: http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl19/drucks/01300/drucksache-19-01375.pdf • SPD-Antrag „Klimaschutz fördern“ (DS 19/1129) vom 11. Dezember 2018: http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl19/drucks/01100/drucksache-19-01129.pdf Pressekontakt: AfD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag • Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel • Tel.: +49-(0)431-988-1656 • Mobil: +49-(0)176-419-692-54 • E-Mail: presse@afd.ltsh.de