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24.01.19
17:45 Uhr
FDP

Christopher Vogt zu TOP 12 "Professur für soziale Folgen der Künstlichen Intelligenz"

Presseinformation Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt, MdL Vorsitzender Anita Klahn, MdL Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 031/2019 Kiel, Donnerstag, 24. Januar 2019
Hochschule/Professur für soziale Folgen Künstlicher Intelligenz



www.fdp-fraktion-sh.de Christopher Vogt zu TOP 12 „Professur für soziale Folgen der Künstlichen Intelligenz“ In seiner Rede zu TOP 12 (Einrichtung einer Professur für soziale Folgen der Künstlichen Intelligenz) erklärt der Vorsitzende und hochschulpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:
„Ich bin der SPD-Fraktion dankbar, dass sie das Thema Künstliche Intelli- genz auf die Tagesordnung gebracht hat. Ich halte es allerdings nicht für ausreichend, dieses äußert große Thema allein mit Blick auf die sozialen Folgen zu beleuchten. Das ist zwar ein sehr wichtiger Aspekt, aber es gibt ja nicht nur die Risiken, sondern eben auch die vielen Chancen, die damit ver- bunden sind.
Dass das Thema Künstliche Intelligenz einen ähnlich einschneidenden Ein- fluss auf unser wirtschaftliches und soziales Leben nehmen wird wie einst die Industrialisierung, bedarf mittlerweile keiner weiteren Erklärung mehr. Dennoch möchte ich einige eher grundsätzliche Anmerkungen dazu ma- chen: Wir gehen davon aus, dass die Chancen durch die Künstliche Intelli- genz die Risiken überwiegen werden. Damit das aber so kommt, muss die entscheidende Frage sein: Wie können wir die KI-Forschung voranbringen und die Kontrolle über die Entwicklung behalten, damit die Potenziale auch zum Tragen kommen? Hier bedarf es meiner Meinung nach zum einen einer durchdachten Steuerung und zum anderen auch der Transparenz seitens der Politik, also eine Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger.
Es gibt ja derzeit im Bereich der KI-Forschung zwei Beispiele im Bundesge- biet, die man sich anschauen sollte. An der Technischen Universität Mün- chen haben unsere bayerischen Freunde zum Teil mit Sponsoring durch Fa- cebook ein neues Institut für den ethischen Umgang mit Künstlicher Intelli- genz gegründet. Kann man so machen, wenn der Sponsor dann tatsächlich auch keinen Einfluss nimmt. Ich traue der TU München zu, dass dies auch der Fall sein wird. Fast gleichzeitig gab es den Ansiedelungsversuch eines Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de Google Campus in Berlin, der durch den Widerstand von Teilen der Bevölke- rung verhindert wurde und so zu einem gewissen Imageverlust für die KI- Forschung in Deutschland geführt hat. Wir sehen an diesen beiden Beispie- len: Es bedarf umsichtiger Entscheidungen, es gibt große Unterschiede zwi- schen Berlin und München und die KI-Forschung sollte auch nicht vom Sponsoring von Internetkonzernen abhängig sein.
Gelingt jedoch eine durchdachte Steuerung, besteht ein nahezu unbegrenz- tes Potenzial für Anwendungen in der Wirtschaft, bei der Mobilität oder im medizinischen Bereich: Prozessoptimierungen am Arbeitsplatz durch die Vernetzung im Rahmen der Industrie 4.0 sorgen für Effizienzsteigerungen pro geleisteter Arbeitsstunde, was wiederum dem demografischen Wandel und dem damit verbundenen Fachkräftemangel entgegenwirkt. Auch in der Medizin entstehen durch Digitalisierung und KI-Einsatz neuartige Behand- lungs- und Diagnosemöglichkeiten, beispielsweise in der Krebstherapie, die sich dann direkt in verbesserten Heilungschancen niederschlagen. Auch die Mobilität wird vom Einsatz der KI profitieren, indem Verkehrsflüsse opti- miert und durch Vernetzung untereinander das Unfallrisiko gesenkt werden kann.
Um dies alles zu realisieren, brauchen wir auch eine umfassende Förderung der digitalen Kompetenzen im Bildungsbereich, um frühzeitig Begeisterung für das Thema zu entfachen und gleichzeitig Vorbehalte abzubauen. Wir ha- ben bei der flächendeckenden Ausstattung mit Internet und WLAN noch wichtige Schritte für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes vor uns (Stich- wort Digitalpakt), sind aber auch fest entschlossen, bei der weiteren Digita- lisierung eine bundesweite Vorreiterrolle einzunehmen. Darüber hinaus ist im Anschluss an die schulische Bildung im besonderen Maße die Förderung und Sicherstellung der unabhängigen Hochschulforschung geboten, um im internationalen Wettbewerb nicht abzufallen.“



Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de