Flemming Meyer: Organisierter anonymer Tierhandel muss gesetzlich verboten werden
Presseinformation Kiel, den 14.12.2018Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 33 Tiere vor Missbrauch schützen: Online-Handel mit Tieren rechtlich regeln Drs. 19/1116 „Vordringlich geht es dabei natürlich um den Schutz der Tiere. Nachrangiggeht es aber auch darum, die Käufer vor möglichen Betrügereien zu schützen.“Wer sich näher mit dem Thema Online-Handel mit Tieren befasst, der stößt bei der Rechercheschnell auf Begriffe wie „Gebährmaschinen“, „Vermehrerhunde“ oder „Welpen-Mafia“. Alleindiese Begriffe machen deutlich, womit wir es ursächlich in dem vorliegenden Antrag zu tunhaben. Es geht um Missbrauch von Tieren, um Tierquälerei und einem organisierten anonymenHandel mit Tieren und ich sage ganz klar: Solche Geschäftspraktiken müssen gesetzlich verbotenwerden.Von der Politik wurde dieses Thema bereits in anderen EU-Ländern aufgegriffen – BeispielsweiseÖsterreich oder England. Dort wurden entsprechende politische Initiativen auf den Weg gebrachtbeziehungsweise umgesetzt. Das Tierschutzgesetz in Österreich hat in diesem Jahr einen Passus 2hinzubekommen – §8a Absatz 2 –der das Inverkehrbringen von Tieren sowie den Internet-Verkauf von Tieren regelt. Mit diesem neuen Passus wird klargestellt was verbotenbeziehungsweise was erlaubt ist. Und auch der britische Umweltminister beabsichtigt ein Gesetzauf den Weg zu bringen das den Verkauf und den Handel mit Hunden und Katzen regeln soll.Die SPD hat hier einen Antrag eingebracht, der im ersten Moment nach einem Nischen-Themaaussieht. Doch die genannten Beispiele verdeutlichen die Dimension dieser Problematik. Darumist es gut und richtig, dass wir uns hier im Landtag mit dem Thema befassen.Auch Tierschutzorganisationen hier in Deutschland machen bereits seit längerem auf dasProblem aufmerksam und fordern klare Regelungen für Online-Verkaufsbörsen. Das wäredurchaus ein erster Schritt, aber ich glaube nicht, dass das letztendlich ausreicht, um demProblem Herr zu werden. Der vorliegende Antrag der SPD geht weiter und nennt darüber hinausMaßnahmen, die meines Erachtens durchaus sinnvoll sind. Wir sollten ernsthaft anstreben,hierbei zu umfänglichen und nachhaltigen aber vor allem zu transparenten Lösungen zukommen. Vordringlich geht es dabei natürlich um den Schutz der Tiere.Nachrangig geht es aber auch darum, die Käufer vor möglichen Betrügereien zu schützen. Dennhäufig sind die angebotenen Tiere aufgrund der unsachgemäßen Handhabung verwahrlost undsogar krank. So dass die neuen Tierbesitzer kaum Freude an dem Tier haben und diese teilweisesogar von ihren Leiden erlöst werden müssen.Daher wäre es neben den angestrebten politischen und rechtlichen Maßnahmen sinnvoll, mitKampagnen auf das Problem und auf die Missstände aufmerksam zu machen. Nur so kann esgelingen den Produzenten, den Fahrern und den Händlern dieser Tiere weiter den Boden für ihrHandeln zu entziehen. Entsprechende Hinweise über die Haltungs-Bedingungen undVorgehensweisen der vermeintlichen Züchter und Händler wären dabei durchaus hilfreich. 3Wir würden es begrüßen, wenn wir den Antrag im Ausschuss näher beraten und es wäre eingutes Signal an den Bund, wenn es uns gelingen könnte, hier einen parteiübergreifendenKonsens zu erzielen.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html