Ines Strehlau zur Ausbildungssituation beim Land Schleswig-Holstein
Presseinformation Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Es gilt das gesprochene Wort! Pressesprecherin TOP 13 – Ausbildungssituation beim Land Schleswig-Holstein Claudia Jacob Landeshaus Dazu sagt die Sprecherin für berufliche Bildung Düsternbrooker Weg 70 der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, 24105 Kiel Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Ines Strehlau: Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de Nr. 450.18 / 12.12.2018Wir müssen um Auszubildende werben und sind dabei auf einem guten WegSehr geehrte Damen und Herren,die Antwort auf die Große Anfrage beschreibt detailliert die Ausbildungssituation beim Land Schleswig-Holstein. Vielen Dank an Sie, Herr Ministerpräsident, und an die Mitar- beiter*innen in den Ministerien für das Zusammenstellen der umfangreichen Informatio- nen.Das Land ist als größter Arbeitgeber in Schleswig-Holstein und mit jährlich 2.000 Aus- bildungsplätzen auch ein großer Anbieter von Ausbildung. Das ist richtig und wichtig, für die jungen Menschen, die eine hochwertige Ausbildung machen können. Und es ist gut für das Land, das mit anderen Arbeitgebern konkurriert, um alle Stellen mit Fachkräften zu besetzen.Die ressortübergreifende Zusammenarbeit und die Verankerung des Themas in der Staatskanzlei zeigen, dass die Landesregierung die Fachkräftegewinnung als ein zent- rales Projekt ansieht. Die Nachwuchs-Werbekampagne, die in der vergangenen Wahl- periode begonnen wurde und in dieser ausgeweitet wird, zeigt Erfolge. Der demografi- sche Wandel ist beherrschbar und die Attraktivität einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst ist nach wie vor hoch.Beherrschbar heißt aber auch, dass das Land sich weiterhin anstrengen muss, um ge- nügend Auszubildende zu bekommen. Wir Grüne begrüßen es, dass die Landesregie- rung in vielen Bereichen aktiv ist, und dass sie auch der Charta der Vielfalt beigetreten ist. Gute Bezahlung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Einbindung von Menschen Seite 1 von 2 mit Behinderung, Berücksichtigung des Aspekts von Diversity und Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund sind wichtige Punkte, um die Landesverwaltung zukunftsfähig aufzustellen.Um die Jugendlichen zu erreichen, wirbt das Land auf vielen Kanälen. Die Seite „Arbei- ten beim Land Schleswig-Holstein“ gibt einen wirklich guten Überblick über das Angebot an Ausbildungsberufen, Studienplätzen und Referendariaten. Dort findet man detaillier- te Infos zu Anforderungen, Einstellungsvoraussetzungen und einen Check, ob der Beruf für einen geeignet ist.Außerdem wirbt das Land auf sozialen Netzwerken und bei YouTube. Unter „Ich arbeite beim Land Schleswig-Holstein“ gibt es einige Image-Filme. Bei der Zahl der Klicks von maximal 2.200 Aufrufen ist noch Luft nach oben. Aber der Weg ist richtig. Genauso wie die Teilnahme an Ausbildungsmessen.Wir haben schon gehört, dass das Land über 30 Ausbildungsberufe, duale Studiengän- ge und Referendariate anbietet. Es gibt die Möglichkeit, zwischen handwerklichen, technischen oder Verwaltungsberufen zu wählen. Dabei ist die Zahl der Ausbildungs- plätze sehr unterschiedlich. Vom sehr großen Lehrkräftebereich mit insgesamt 2.248 Plätzen für Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst bis zu sehr kleinen Ausbildungsgängen mit einem einzigen Ausbildungsplatz pro Jahr ist alles dabei.Es gibt gängige Ausbildungen zum Polizisten oder zur Polizistin. Aber auch unbekann- te, wie die Ausbildung zur Regierungsfischereisekretär*in-Anwärter*in. Ihre Aufgaben betreffen überwiegend den Aufsichtsbereich über die gewerbliche Fischerei. Dabei gibt es Angebote für alle Bildungsabschlüsse. Von der Ausbildung zur Tierpfleger*in oder zur Wasserbauer*in, für die man einen ersten allgemeinbildenden Schulabschluss, den ESA, braucht, über Ausbildungen bei Justiz und Polizei, für die ein mittlerer Schulab- schluss vorausgesetzt wird, bis hin zu dualen Studiengängen und Angeboten für Refe- rendariatsplätze in vielen verschiedenen Bereichen, für die man sich mit Fachhoch- schulreife oder Abitur bewerben kann.Die Qualität der Ausbildung ist hoch. Das Angebot an Ausbildungsplätzen wird ständig auf den Bedarf hin überprüft und auch inhaltlich weiterentwickelt. Es gibt länderüber- greifende Kooperationen. Die Abbrecher*innenquote ist, mit wenigen Ausnahmen, im Schnitt niedrig. Die meisten Auszubildenden werden nach Beendigung der Ausbildung übernommen. In vielen Bereichen zu 100 Prozent, zum Beispiel die Finanzwirt*innen und Diplom-Finanzwirt*innen. Unbefristete Verträge sind in vielen Bereichen die Regel. Da ist das Land als Arbeitgeber vorbildlich. Das ist gut für die Lebensplanung der Be- schäftigten und für das Land.Die große Anfrage zeigt aber auch Baustellen auf: So können in einigen Bereichen nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden. Auch bei den Liegenschaften an den Ausbil- dungsstandorten zeigt sich Handlungsbedarf. Zum Teil ist die Ausstattung veraltet. An vielen Standorten ist die Auslastung enorm gestiegen. Es ist gut, dass das Land mit Sanierung und Erweiterungsbauten reagiert. Zum Beispiel an der Verwaltungsakademie Bordesholm oder der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung in Eutin. Auch auf dem Campus Altenholz ist eine Erweiterung in Planung. Die Große Anfrage zeigt: Das Land hat erkannt, dass sie um Auszubildende werben muss und ist dabei auf einem guten Weg. *** 2