Ältestenrat reist nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete
Nr. 188 / 23. November 2018Ältestenrat reist nach Israel und in die Palästinensischen GebieteAm Sonntag (25. November) bricht der Ältestenrat des Schleswig-Holsteinischen Landtages zu seinem ersten Auslandsbesuch seit zehn Jahren auf. Ziel der siebentägigen Reise sind Israel und die Palästinensischen Gebiete. Im Mittelpunkt stehen neben einem Besuch der Knesset und einer Kranzniederlegung in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem Begegnungen mit Vertretern von Politik, Nichtregierungsorganisationen, aus der Wirtschaft, Bildung und Forschung.„Die erste Ältestenratsreise seit zehn Jahren hat einen besonderen Stellenwert“, erklärte Landtagspräsident Klaus Schlie vorab. „Dass sie uns 70 Jahre nach dessen Staatsgründung nach Israel führt, ist für mich persönlich eine große Freude und ein Zeichen der Solidarität mit Israel – und sie ist Ausdruck unserer historischen Verantwortung.“ Ursprünglich war die Reise des Ältestenrates bereits vor drei Jahren geplant, musste aber aus Sicherheitsgründen wegen Unruhen in Jerusalem und im Westjordanland kurzfristig abgesagt werden. Auch angesichts des kürzlich vom Landtag ratifizierten Staatsvertrages, den Schleswig-Holstein mit den jüdischen Verbänden im Land unterzeichnet hat und der das jüdische Leben hierzulande auf ein noch stärkeres Fundament stellt, sei es ein guter Zeitpunkt für die Reise des Ältestenrats, unterstrich Schlie. „Die Partnerschaft der Regionen wollen wir auch vor Ort stärken und intensivieren. Wir reisen mit Blick in die Zukunft in das Heilige Land, aber im Bewusstsein und der Verantwortung des Geschehenen.“Er sei gespannt auf die vielfältigen Einblicke in die gesellschaftlichen Bereiche Israels, die das Programm bereithalte, sagte der Parlamentspräsident vor Beginn der Reise. „Gleichzeitig wollen wir uns ein Bild von der Situation in den Palästinensischen Gebieten machen und mit Nichtregierungsorganisationen beider Seiten sprechen.“ Am Donnerstag, 29. November, ist eine Fahrt ins Palästinensische Westjordanland vorgesehen. In Ramallah spricht der Ältestenrat unter anderem mit Hanan Ashrawi. Ashrawi ist Mitglied des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und war in den 90er Jahren bei den Nahost-Friedensgesprächen maßgeblich beteiligt. Weiterhin ist ein Besuch des Tempelbergs/Haram al-Sharif geplant, der heilige Ort für Juden, Christen und Muslime in der Altstadt Jerusalems, sowie eine Besichtigung 2der Festung Masada am Toten Meer, ein Schauplatz des Jüdischen Kriegs gegen die Römer in den Jahrzehnten nach Christus.Von besonderem Interesse für die schleswig-holsteinischen Politiker ist auch das zwischen Tel Aviv und Jerusalem gelegene Kibbuz „Givat Haviva“, wo ein Bildungsinstitut ansässig ist, das sich für jüdisch-arabische Verständigung einsetzt. Das Institut wird im Januar kommenden Jahres mit der Ausstellung „Schau mich an – Begegnungen in Israel“ zu Gast im Kieler Landtag sein. Die letzte Nacht übernachtet die Delegation in einer „Kommunen-Siedlung“, in einem Kibbuz mitten in der Wüste Negev.Zu der Delegation des Schleswig-Holsteinischen Landtages gehören: Parlamentspräsident Klaus Schlie, die Landtagsvizepräsidenten Kirsten Eickhoff-Weber, Rasmus Andresen und Annabell Krämer sowie die Fraktionsvorsitzenden Tobias Koch (CDU), Eka von Kalben (Bündnis 90/Die Grünen), Christopher Vogt (FDP) und Jörg Nobis (AfD). Für den SSW ist dessen Vorsitzender im Landtag, Lars Harms, dabei und seitens der SPD der stellvertretende Vorsitzende Martin Habersaat.