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08.11.18
11:12 Uhr
SSW

Lars Harms: Irgendwie ist alles schön - Landesbaupreis ohne klaren Fokus

Presseinformation Kiel, den 07. November 2018

Es gilt das gesprochene Wort.



Lars Harms TOP 19 Landespreis für Baukultur und Innovationen im Wohnungs- und Städtebau Drs. 19/987


„Die konkrete und klar verständliche Zielrichtung für die Errichtung von einem Landesbaupreis fehlt!“

Mit dem vorliegenden Antrag, wird die Landesregierung aufgefordert, einen Landespreis für
Bauprojekte auszurufen. Das ist ganz grundsätzlich sicherlich eine gute Sache,
beziehungsweise erstmal ein positives Vorhaben, welches von Seiten der SPD hier angedacht
wird. Schließlich geht es ja um eine Auszeichnung, für etwas Innovatives, welches unser Land
doch hoffentlich auch in Bezug auf das Bauen bereichert. Allerdings stellen sich mir in diesem
Zusammenhang einige Fragen. Der Preis soll für den Wohnungs- und Städtebau vergeben
werden. Ausgezeichnet werden sollen dabei herausragende Wohnraum- und
Quartierskonzepte, mit leistbaren Mieten sowie unter Berücksichtigung von sozialen,
ökonomischen und ökologischen Aspekten. Hinzu kommen noch die Berücksichtigung von 2
regionalen Besonderheiten sowie die Baukultur im Allgemeinen. Das wirkt im ersten Moment
auf mich erstmal ziemlich überladen. Irgendwie soll alles berücksichtigt werden und alles
scheint irgendwie preiswürdig. Dabei frage ich mich, wie soll denn die tatsächliche Zielrichtung
aussehen? Welchen langfristigen Effekt erhofft man sich von einem solchen Preis unter den
genannten Bedingungen? Sicherlich sind alle hier im Antrag genannten Kriterien ehrwürdig,
jedoch würde ich meinen, dass es in gewisser Weise an Schwerpunktsetzung fehlt. Ich würde
jetzt erstmal meinen, dass etwas weniger Kriterien der ganzen Sache dienlich wären, damit
sich schlussendlich auch eine ganz konkrete und klar verständliche Zielrichtung herauslesen
lässt. Das macht den Kreis von möglichen potentiellen Preisträgern natürlich kleiner, jedoch
dient es der Nachvollziehbarkeit und eben auch den politischen, beziehungsweise
gesellschaftlichen Effekt, der sich dann wahrscheinlich über die Jahre nachhaltig abbilden wird.
Schließlich geht es doch darum, auch Anreize zu schaffen. Und einen Anreiz kann ich nur
schaffen, wenn die entsprechenden Kriterien eben nicht völlig überladen sind. Es braucht also
einen klaren Fokus. Wie gesagt, kann ich diesen Fokus bisher jedenfalls nicht ganz klar
erkennen. Doch darüber lässt sich sicherlich im zuständigen Ausschuss noch beraten, wie ein
solcher Preis denn tatsächlich zu verstehen ist. Ich denke, die genannten Fragen, lassen sich
dort beantworten. Zusammenfassend haben wir als SSW jedenfalls grundsätzlich nichts gegen
einen Preis für innovative Bauprojekte in Schleswig-Holstein. Wie die Vergabe eines solchen
Preises allerdings umzusetzen wäre, darüber besteht aus unserer Sicht jedoch noch
Beratungsbedarf. Ich denke, im Ausschuss wird es die passende Gelegenheit dazu geben, diese
Fragestellungen dort zu beraten. In diesem Sinne, blicke ich diesen Beratungen und
Meinungsaustauschen gespannt entgegen.



Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:
http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html