Flemming Meyer: Kita-Verbesserungen können nicht schnell genug kommen
Presseinformation Kiel, den 08.11.2018Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 12 + 24 Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und Tagespflegestellen und Einführung einer verpflichtenden Kita-Datenbank Drs. 19/1011 und 19/1018„Echte Wahlfreiheit - nicht irgendwann sondern schnellstmöglich“Zum Thema Kita möchte ich für den SSW eins vorab festhalten: Eine gute Bildung für unsereKleinsten ist unabdingbar und etwas, wofür wir uns immer eingesetzt haben. Deshalbbegrüßen wir die umfassende Kita-Reform, die CDU, Grüne und FDP voranbringen wollen,ausdrücklich. Es ist gut und richtig, dass die Koalition diese Politik fortsetzt, und sich vor allemum Qualitätsverbesserungen bemüht. Hier haben Sie genauso unsere Unterstützung, wie beider Weiterführung der Kita-Datenbank. Uns ist aber wichtig, dass nicht nur die grobenpädagogischen Konzepte erfasst werden. Es muss auch ermittelt werden, welcheEinrichtungen Angebote zu Minderheiten- und Regionalsprachen machen, und wie dieseangenommen werden. 2Auch mit Blick auf die Kitafinanzen ist klar, dass es sich um ein sehr kompliziertes Systemhandelt. Eine faire und transparente Neuregelung zu schaffen, ist ein wirklich dickes Brett. DieVereinheitlichung und Vergleichbarkeit der Elternbeiträge, zu der die Regierung bis zum Kita-Jahr 2020/21 kommen will, ist wichtig. Aber sie kann für uns nur ein Zwischenschritt sein. DerSSW fordert, dass alle frühkindlichen Bildungsangebote für Eltern kostenfrei sein müssen.Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass in Sachen Kita-Reform viel Geduld gefragt ist. Hier sitzennun mal viele Akteure mit sehr unterschiedlichen Interessen am Tisch. Aus Sicht vieler Familienkönnen Verbesserungen aber nicht schnell genug kommen. Diesem Anspruch kann die Politiklängst nicht überall gerecht werden. So viel ist klar. Aber zumindest dann, wenn es um wirklichgrundlegende Dinge geht, kann ich die Perspektive der Eltern sehr gut nachvollziehen. Für denSSW ist klar: Wenn zum Beispiel kein Betreuungsplatz zur Verfügung steht, oder wenn es nurAngebote gibt, die sich nicht mit dem Job vereinbaren lassen, muss schnell gehandelt werden.Der Verweis auf das Jahr 2021 hilft den Betroffenen wenig.Trotz aller Bemühungen und trotz der immer höheren Ausgaben für unsere Kitas dürfen wiruns nichts vormachen: Viele Menschen stehen vor genau diesen grundlegenden Problemen.Statt pädagogischer Details beschäftigt sie die Frage, ob ihr Kind überhaupt betreut werdenkann. Auch die Bürgerbeauftragte weist in ihrem aktuellen Bericht darauf hin, dass derBetreuungsbedarf im U3-Bereich bis heute nicht gedeckt ist. Und dass, obwohl wir den Ausbauauch hier gemeinsam und sehr intensiv vorangetrieben haben. Ich denke, schon hier wirddeutlich, dass es durchaus noch Lücken gibt, die wir dringend schließen müssen.Der SSW will, dass wirklich alle Eltern von Kitakindern einen Betreuungsplatz finden, wenn sieihn brauchen. Und wir wollen, dass sie dabei ein echtes Wunsch- und Wahlrecht haben. Siesollen ihr Angebot möglichst frei wählen können. Je nach gewünschter Betreuungszeit oder 3pädagogischem Konzept. Und vor allem in Fällen, in denen sie zur Arbeit pendeln und ihr Kindam Arbeitsort statt am Wohnort unterbringen müssen, brauchen sie einen klarenBetreuungsanspruch. Weil es aber gerade hier immer wieder hakt, haben wir den vorliegendenGesetzentwurf eingebracht. Nicht nur Standort- und Wohnortgemeinde, sondern diebetroffenen Eltern selbst, sollen einen einklagbaren gesetzlichen Anspruch bekommen. DieserSchritt ist auch deshalb so wichtig, weil wir damit einen entscheidenden Beitrag zur besserenVereinbarkeit von Familie und Beruf leisten.Vor diesem Hintergrund freut mich natürlich, dass auch die Koalition dieses Ziel verfolgt. Ineiner Kurzübersicht zur Kitarefom wird zumindest angekündigt, dass das neue Strukturmodellauch die Wahrnehmung des Wunsch- und Wahlrechts der Eltern stärken wird. Statt der heutebenötigten Genehmigung für eine Betreuung außerhalb der Wohnortgemeinde, soll es„zukünftig echte Wahlfreiheit“ geben. Die Kapazitäten hierfür sollen sich in den kommendenJahren schrittweise anpassen. Über den Bedarfsplan und entsprechend der Elternnachfrage.Wir meinen aber, dass man im Sinne der Eltern und Kinder nicht noch Jahre warten sollte. Unddeshalb bitte ich um Zustimmung zu unserem Gesetzentwurf.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html