Fachtag mit Beauftragten: Flüchtlinge mit Behinderung - mangelnde medizinische Versorgung und Teilhabe bremsen Integration
1 Hallo Franz,Pressemitteilung schaust Du bitte noch einmal drüber und gibst die PM dann an Friedrich zurü – mangelnde mit. Flüchtlinge mit BehinderungBeauftragten Uli Hasemedizinische Versorgung und Teilhabe bremsen Integration Rendsburg, 26. Oktober 2018 I Die medizinische Versorgung und gesellschaft- Danke! liche Teilhabe von Flüchtlingen mit Behinderung müssen dringend verbessert werden. Das forderten heute Diakonie, Paritätischer Wohlfahrtsverband und die Landesbeauftragten für Flüchtlingsfragen und Menschen mit Behinderung bei einem Fachtag in Kiel. Dazu soll bei Behörden, Beratungsstellen und Be- Mit freundlichem Gruß troffenen der Informationsstand über die Rechte und Leistungen verbessert werden, die Flüchtlingen zustehen. Im Auftrag Hintergrund sind die vielerorts als unzu- reichend empfundene medizinische Versorgung und gesellschaftliche Teil- habe von Migranten mit Behinderung.In Schleswig-Holstein haben zehn Prozent Kratz-Hinrichsen eine körperliche, seeli- Doris der Flüchtlinge sche oder Lernbeeinträchtigung. Diese Zahl hat eine landesweite Abfrage bei Insti- tutionen und Einrichtungen ergeben, die in der Flüchtlings- und Integrationsarbeit aktiv sind. Die gemeinsame Datenerhebung von Diakonie, dem Flüchtlingsbeauftra- PM GMB ergänzt DKH.docx gen und dem Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung zeigt zudem die verschiedenen Einschränkungen der Betroffenen auf sowie die jeweiligen Anliegen und Hilfebedarfe.Grundsätzlich fallen Menschen mit Behinderung unter die Gruppe der besonders LandtagSH_K_BeauftrMEN_SP_OL_B_CMYK.eps schutzbedürftigen Flüchtlinge. Nach EU-Richtlinie steht ihnen eine ausreichende medizinische Versorgung zu. „Bislang sind die Möglichkeiten für eine Betreuung von Flüchtlingen mit Behinderung bei weitem nicht ausgeschöpft. Das liegt auch daran, dass in der öffentlichen Debatte dieses Thema nicht stattfand“, sagt Landespastor und Diakonie-Vorstand Heiko Naß. „Hier ist ein Kurswechsel geboten, damit die Be- troffenen in Schleswig-Holstein menschenwürdig leben können und ihre Integration nicht ausgebremst wird.“„Oftmals werden die Behinderungen von Flüchtlingen nicht frühzeitig erkannt und ausreichend gewürdigt“, nennt der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinde- rung, Dr. Ulrich Hase, eine Ursache für die als unzureichend empfundene Versor- gung und Teilhabe. „Das hat auch kulturelle Gründe. InGruß Herkunftsländern ha- Mit freundlichem vielen Im Auftrag ben Menschen mit Behinderung weniger Rechte als in Deutschland und es gibt keine Franz Lalowski Diakonisches Werk Schleswig-Holstein – Landesverband der Inneren Mission e.V. Kanalufer 48, 24768 Rendsburg Tel: 04331-593 0, E-Mail: info@diakonie-sh.de www.diakonie-sh.de Franz Lalowski Beratung Zuwanderung und bürgerschaft 2entsprechenden Hilfs- und Assistenzangebote. Die Betroffenen wissen daher oft- mals nicht, dass sie überhaupt Ansprüche auf Unterstützung haben.“Auf einen weiteren Aspekt weist Michael Saitner hin, Vorstand beim Paritätischen Schleswig-Holstein: „In vielen Behörden und Einrichtungen fehlt es an fachlichen Informationen über die Leistungen für Flüchtlinge mit Behinderung. Die Gesetzes- lage ist sehr unübersichtlich, weil neben den Sozialgesetzbüchern auch das Aufent- halts- und Teilhaberecht eine Rolle spielen. Diese Mischung aus verschiedenen Rechtsgebieten führt zu einer großen Verunsicherung.“Der Landesbeauftragte für Flüchtlings- Asyl- und Zuwanderungsfragen, Stefan Schmidt fordert: „Es ist wichtig, dass wir die Behinderung von Flüchtlingen gleich nach ihrer Ankunft in den Blick nehmen. Wie können Behinderungen bei der Erstun- tersuchung erkannt werden? Welche Rolle sollte eine Behinderung bei der Vertei- lung auf die Kreise spielen? Welche Rechtsansprüche auf besondere Hilfsangebote haben die Flüchtlinge? Diese Fragen müssen bei der Aufnahme von Flüchtlingen stärker als bislang beachtet werden.“Vor diesem Hintergrund wurde vor einigen Monaten die Aufklärungsarbeit für Ein- richtungen, Behörden und ehrenamtliche Helfer intensiviert. In Workshops, bei In- formationsveranstaltungen und dem Fachtag heute erhielten zum Beispiel Mitarbei- tende von Migrationsberatungsstellen und der Behindertenhilfe jeweils Einblick in das andere Arbeitsfeld. Es wurden das Leistungsspektrum für Flüchtlinge mit Beein- trächtigung und die rechtlichen Voraussetzungen vorgestellt aber auch der Erfah- rungsaustausch gefördert.Darüber hinaus bietet der neue Leitfaden „Unterstützung von Geflüchteten mit Be- hinderungen“ einen ausführlichen Einblick in das Arbeitsfeld. Er zeigt die möglichen Zugänge zu den entsprechenden Hilfesystemen auf. Dabei stehen die Leistungen der Eingliederungshilfe im Mittelpunkt. „Der neue Leitfaden ist eine gute Grundlage für die Arbeit mit Flüchtlingen mit Behinderung“, so Doris Kratz-Hinrichsen, Referen- tin für Flucht und Migration beim Diakonischen Werk Schleswig-Holstein. „Er lotst durch den Paragrafendschungel der verschiedenen Rechtsgebiete und stärkt haupt- amtliche Mitarbeitende und ehrenamtliche Helfer bei ihrer Beratungsarbeit.“Für Rückfragen: Friedrich Keller Pressesprecher, Diakonisches Werk Schleswig-Holstein, Tel: 04331-593 197; Mobil: 0174-94 500 90 E-Mail: keller@diakonie-sh.de Diakonisches Werk Schleswig-Holstein – Landesverband der Inneren Mission e.V. Kanalufer 48, 24768 Rendsburg Tel: 04331-593 0, E-Mail: info@diakonie-sh.de www.diakonie-sh.de