Landespolitik unter dem Regenbogen: Erster CSD-Empfang im Landeshaus
Nr. 135 / 7. September 2018Landespolitik unter dem Regenbogen: Erster CSD-Empfang im LandeshausIm Anschluss an die Plenarsitzung hat der Landtag heute zum ersten Mal einen Empfang im Rahmen des Christopher Street Days ausgerichtet. Das Parlament hatte in seiner März- Tagung beschlossen, mit der Veranstaltung unter dem Motto „Für mehr Vielfalt und Toleranz“ ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu setzen.„Der Christopher Street Day ist genau die richtige Gelegenheit, immer wieder auf die Vielfalt von Lebensweisen in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen und für mehr Akzeptanz zu werben“, sagte Parlamentspräsident Klaus Schlie in seiner Begrüßung. „Der Schleswig- Holsteinische Landtag unterstützt dieses Vorhaben und hat mit dem fraktionsübergreifenden Beschluss im Frühjahr ein wichtiges Zeichen gesetzt – für mehr Vielfalt und Toleranz und als Geste der Wertschätzung für Menschen, die sich in der queeren Emanzipationsarbeit um unsere Gesellschaft verdient machen.“ Zu den Gästen des Empfangs zählten Vertreterinnen und Vertreter der CSD-Organisationen und Verbände im Land.Schlie wies auch darauf hin, dass homo-, bi- und transsexuelle Menschen noch immer diskriminiert würden. „Viele Menschen haben auch 2018 noch Angst, offen mit ihrer sexuellen Identität umzugehen. Für die Verantwortlichen in der Politik und den Medien, aber auch für die Gesellschaft insgesamt, bleibt weiterhin viel zu tun.“ Gleichzeitig sei bereits viel erreicht worden. „Zu den wichtigen Schritten der jüngeren und jüngsten Vergangenheit zählt die ‚Ehe für alle‘ und die Anerkennung des ‚dritten Geschlechts‘.“ Das von Staat und Gesellschaft anerkannte Recht auf sexuelle, geschlechtliche und geschlechtsidentitäre Selbstbestimmung sei eine der entscheidenden Errungenschaft der letzten Jahre, betonte der Landtagspräsident.Dass schon viel erreicht wurde, zeige auch die Einrichtung einer Ansprechstelle für lesbische, schwule, bi-, trans- und intersexuelle sowie queere Menschen, die es bislang erst in wenigen anderen Bundesländern gibt. „Das ist eines der sehr positiven Signale“, so der Parlaments- präsident. Die Ansprechstelle bei der Landespolizei sende eine wichtige Botschaft in die Gesellschaft: „Unsere demokratische Polizei verstand sich stets als Querschnitt und als Teil der 2Gesellschaft. Sie muss auch in Zukunft diesem Ideal Rechnung tragen und die Vielfalt von Lebensweisen und unterschiedlichen sexuellen Orientierungen gehört dazu.“ Er freue sich daher sehr über die Anwesenheit des LSBTIQ-Ansprechpartners der Landespolizei bei dem Empfang, unterstrich Schlie.Mit dem Vorsitzenden des Lübecker CSD e.V. Christian Till und Vanessa Stähr von Trans SH e.V. sowie Tobias Kreuzpointner von der Zentralen Ansprechstelle LSBTIQ der Landespolizei Schleswig-Holstein diskutierte im Anschluss der Parlamentsvizepräsident Rasmus Andresen zu dem Thema „CSD goes Politics – Landespolitik unter dem Regenbogen". Für den musikalischen Rahmen sorgte die Flensburger Band Friedrich Jr.