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07.09.18
13:54 Uhr
SSW

Flemming Meyer: Der Vogelfluglinie nicht noch zusätzlich Knüppel zwischen die Beine werfen

Presseinformation Kiel, den 07.09.2018

Es gilt das gesprochene Wort



Flemming Meyer TOP 25 Den Fährhafen in Puttgarden gleichberechtigt anbinden Drs 19/893

„Es muss gewährleistet sein, dass der Fährhafen durch die baulichen
verkehrlichen Maßnahmen unterm Strich nicht schlechter gestellt wird.“


Seitdem wir über die Möglichkeit einer Festen-Fehmarnbelt-Querung sprechen, haben wir als
SSW stets auf die bestehende gute Fähr-Verbindung zwischen Puttgarden bis Rødby
hingewiesen. Puttgarden hat einen funktionierenden Hafen und die Vogelfluglinie beschäftigt
insgesamt 1.500 qualifizierte Menschen. Wir haben durchaus die Gefahr gesehen, dass dies alles
verloren gehen kann wenn die feste Querung kommt – und das haben wir entsprechend
angemahnt. Der Verlust dieses Wirtschaftsstandortes wäre für die Region Ostholstein ein Schlag
in Kontor.
Nachdem sich die Pläne der festen Querung weiter verdichtet haben und es schließlich zu einem
entsprechenden Vertrag zwischen Dänemark und Deutschland gekommen ist, hat Scandlines
sich trotzdem für die Fortsetzung des Fährbetriebes auf der Vogelfluglinie ausgesprochen. 2
Anstatt also den Fährbetrieb langsam auslaufen zu lassen, ist Scandlines sogar einen Schritt
weiter gegangen indem sie in eine Hybrid-Technologie bei den Fähren investiert haben. Das
heißt, seit 2013 fahren ihre Fähren auf der Strecke mit einer modernen und umweltfreundlichen
Technologie.
Man muss sich das mal vorstellen, da treffen Dänemark und Deutschland die Vereinbarung eine
Feste Querung zu bauen –ein Milliarden-Projekt, das eine Konkurrenz zu Schandlines darstellt –
und trotzdem hält Scandlines weiter an dem Standort fest. Sie gehen sogar einen Schritt weiter
und investieren auch noch durch den Einsatz moderner und umweltfreundlicher Technologie.
Natürlich ist mir klar, dass Scandlines dies genau durchgerechnet hat und zu einem
entsprechenden Ergebnis gekommen ist. Aber angesichts der Tatsache, dass die Feste
Fehmarnbeltquerung eine staatlich finanzierte Konkurrenzsituation für Scandlines darstellen
wird, sollten Scandlines und dem Hafen jetzt nicht noch zusätzlich Knüppel zwischen die Beine
geworfen werden.
Aus diesem Grund hat sich der SSW bereits früh dafür ausgesprochen, dass es im Fall einer
Verwirklichung der Festen Fehmarnbeltquerung faire Wettbewerbsbedingungen braucht. Dies
gilt nicht nur für die Straßenanbindung des Hafens, das gilt ebenso für die Mautpreise, die
irgendwann die feste Querung tragen müssen.
Aber wieder zurück zur Anbindung des Hafens. Wir hatten bereits im Wirtschaftsausschuss die
Gelegenheit uns über die derseitige Situation zu erkundigen. Dort hat Scandlines die derzeitige
vorgesehene Anbindung des Fährhafens gemäß der Planänderung präsentiert. Dabei wurde
deutlich, dass die Fährhafenanbindung massiv erschwert wird. Daneben gab es zwei Varianten
von Scandlines, wie eine bessere – gleichberechtigte - Hafenanbindung aussehen könnte.
Deutlich wurde bei der Sitzung, dass Scandlines derzeit mit der Führung der Strecke nicht
zufrieden ist.
Wenn wir mit Scandlines über Jahre gute Erfahrungen in Puttgarden gemacht haben und diese
Firma – trotz des Damoklesschwertes der Festen Fehmarnbeltquerung – sich weiter für den 3
Standort und den Erhalt der Arbeitsplätze ausspricht, dann sehe ich darin auch eine
Verpflichtung für das Land. Das heißt, wenn für die feste Querung eine Anbindung gebaut wird,
dann darf dies nicht zu Lasten des Fährhafens Puttgarden geschehen. Es muss gewährleistet
sein, dass der Fährhafen durch die baulichen verkehrlichen Maßnahmen unterm Strich nicht
schlechter gestellt wird.



Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:
http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html