Flemming Meyer: Der Vogelfluglinie nicht noch zusätzlich Knüppel zwischen die Beine werfen
Presseinformation Kiel, den 07.09.2018Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 25 Den Fährhafen in Puttgarden gleichberechtigt anbinden Drs 19/893 „Es muss gewährleistet sein, dass der Fährhafen durch die baulichen verkehrlichen Maßnahmen unterm Strich nicht schlechter gestellt wird.“Seitdem wir über die Möglichkeit einer Festen-Fehmarnbelt-Querung sprechen, haben wir alsSSW stets auf die bestehende gute Fähr-Verbindung zwischen Puttgarden bis Rødbyhingewiesen. Puttgarden hat einen funktionierenden Hafen und die Vogelfluglinie beschäftigtinsgesamt 1.500 qualifizierte Menschen. Wir haben durchaus die Gefahr gesehen, dass dies allesverloren gehen kann wenn die feste Querung kommt – und das haben wir entsprechendangemahnt. Der Verlust dieses Wirtschaftsstandortes wäre für die Region Ostholstein ein Schlagin Kontor.Nachdem sich die Pläne der festen Querung weiter verdichtet haben und es schließlich zu einementsprechenden Vertrag zwischen Dänemark und Deutschland gekommen ist, hat Scandlinessich trotzdem für die Fortsetzung des Fährbetriebes auf der Vogelfluglinie ausgesprochen. 2Anstatt also den Fährbetrieb langsam auslaufen zu lassen, ist Scandlines sogar einen Schrittweiter gegangen indem sie in eine Hybrid-Technologie bei den Fähren investiert haben. Dasheißt, seit 2013 fahren ihre Fähren auf der Strecke mit einer modernen und umweltfreundlichenTechnologie.Man muss sich das mal vorstellen, da treffen Dänemark und Deutschland die Vereinbarung eineFeste Querung zu bauen –ein Milliarden-Projekt, das eine Konkurrenz zu Schandlines darstellt –und trotzdem hält Scandlines weiter an dem Standort fest. Sie gehen sogar einen Schritt weiterund investieren auch noch durch den Einsatz moderner und umweltfreundlicher Technologie.Natürlich ist mir klar, dass Scandlines dies genau durchgerechnet hat und zu einementsprechenden Ergebnis gekommen ist. Aber angesichts der Tatsache, dass die FesteFehmarnbeltquerung eine staatlich finanzierte Konkurrenzsituation für Scandlines darstellenwird, sollten Scandlines und dem Hafen jetzt nicht noch zusätzlich Knüppel zwischen die Beinegeworfen werden.Aus diesem Grund hat sich der SSW bereits früh dafür ausgesprochen, dass es im Fall einerVerwirklichung der Festen Fehmarnbeltquerung faire Wettbewerbsbedingungen braucht. Diesgilt nicht nur für die Straßenanbindung des Hafens, das gilt ebenso für die Mautpreise, dieirgendwann die feste Querung tragen müssen.Aber wieder zurück zur Anbindung des Hafens. Wir hatten bereits im Wirtschaftsausschuss dieGelegenheit uns über die derseitige Situation zu erkundigen. Dort hat Scandlines die derzeitigevorgesehene Anbindung des Fährhafens gemäß der Planänderung präsentiert. Dabei wurdedeutlich, dass die Fährhafenanbindung massiv erschwert wird. Daneben gab es zwei Variantenvon Scandlines, wie eine bessere – gleichberechtigte - Hafenanbindung aussehen könnte.Deutlich wurde bei der Sitzung, dass Scandlines derzeit mit der Führung der Strecke nichtzufrieden ist.Wenn wir mit Scandlines über Jahre gute Erfahrungen in Puttgarden gemacht haben und dieseFirma – trotz des Damoklesschwertes der Festen Fehmarnbeltquerung – sich weiter für den 3Standort und den Erhalt der Arbeitsplätze ausspricht, dann sehe ich darin auch eineVerpflichtung für das Land. Das heißt, wenn für die feste Querung eine Anbindung gebaut wird,dann darf dies nicht zu Lasten des Fährhafens Puttgarden geschehen. Es muss gewährleistetsein, dass der Fährhafen durch die baulichen verkehrlichen Maßnahmen unterm Strich nichtschlechter gestellt wird.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html