Flemming Meyer: Zweigleisigen Ausbau auf der Marschbahn voranbringen
Presseinformation Kiel, den 06.09.2018Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 10 + 26 Legalplanung für den Ausbau der Marschbahn und Planungsverfahren für die S4 Drs 19/855 + 19/894„Bereits zu Beginn der Legislaturperiode haben wir einen Antrag eingebracht, der das Ziel verfolgt, Planungsverfahren für Infrastrukturmaßnahmen zu vereinfachen. Leider wurde unser Antrag hier mehrheitlich abgelehnt.“Ich will hier und heute gar nicht groß auf die Probleme bezüglich der Marschbahn eingehen,denn die sind uns hinlänglich und erschöpfend bekannt. Und wir sind uns fraktionsübergreifendeinig, dass so schnell wie möglich die desolate Situation auf der Strecke behoben werden muss –und die Liste ist lang. Trotz aller Zusagen von Seiten der Bahn, ist jedoch keine spürbareVerbesserung zu verzeichnen. Da ist auch der Einsatz eines Doppelstockwagens nur ein Tropfenauf dem heißen Stein. Das ist unterm Strich das Ergebnis des zweiten Marschbahn-Gipfels inNiebüll. 2Die von der DB-Netz bekannt gegebene Investition in die Infrastruktur der Strecke, in Höhe von160 Millionen Euro, begrüßen wir sehr. Ich möchte aber auch feststellen, dass dies einedringende Notwendigkeit ist. Auf dem Gipfel wurde nochmal deutlich, dass der zweigleisigeAusbau der Strecke Niebüll-Klanxbüll durchaus zur Verbesserung beitragen kann. Die teilweiseEingleisigkeit und hohe Zugdichte auf der Strecke sind zum Teil Schuld an den Ausfällen undVerspätungen. Daher ist die Forderung nach der Zweigleisigkeit auf der Strecke auch nicht neuund wir als SSW haben uns immer dafür ausgesprochen. An dieser Forderung halten wirweiterhin fest, jedoch möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass es nicht unproblematisch ist,denn eine solche Baumaßnahme würde sich über Jahre hinziehen und er wird den bestehendenZugverkehr in der Bauphase extrem verlangsamen und das geht wieder zu Lasten der Pendler.Aber langfristig wird ein zweigleisiger Ausbau zu einer Verbesserung führen. Denn auf demAbschnitt könnte wieder Zeit eingefahren werden, die auf der Insel verloren gegangen ist.Der zweigleisige Ausbau auf der Strecke Niebüll-Klanxbüll, der bisher nur ein Wunschgedankewar, soll nach Auffassung von Jamaika nun mit Leben gefüllt werden und das Zaubermittelhierfür heißt: Legalplanung. Im vorliegenden Antrag der Koalition wird die Landesregierunggebeten diese Baumaßnahme als Pilotprojekt bei der Bundesregierung anzumelden, für dieBaurecht durch Maßnahmengesetze erprobt werden sollen.Wir wissen, dass Planfeststellungsverfahren aufgrund ihrer Komplexität mit einem erheblichenZeitaufwand verbunden sind. Klagemöglichkeiten können das gesamte Verfahren zusätzlichhinauszögern. Mit dem Instrument der Legalplanung ist beabsichtigt dem Bundesgesetzgeberdie Befugnis zu erteilen, über planfeststellungsbedürftige Vorhaben zu entscheiden und diesedann per Gesetz rechtskräftig umzusetzen. Das dänische Genehmigungsmodell für großebedeutsame Infrastrukturprojekte hat hier einen gewissen Vorbildcharakter. DasBundesverfassungsgericht hat bei der Anwendung dieses Instrumentes hohe Hürdeneingezogen, so dass nicht per Automatik davon auszugehen ist, dass dieser Weg beschritten 3werden kann. Nichts desto trotz unterstützen wir die Landesregierung in ihrem Bestreben, denzweigleisigen Ausbau auf der Marschbahn auf diesem Weg voranzubringen.Bereits zu Beginn der Legislaturperiode haben wir einen Antrag eingebracht, der das Zielverfolgt, Planungsverfahren für Infrastrukturmaßnahmen zu vereinfachen. Leider wurde unserAntrag hier mehrheitlich abgelehnt. Das ist bedauerlich.Auch ich habe den Koalitionsvertrag der GroKo gelesen und ich stelle fest, dass neben den fünfPilotprojekten die durch Maßnahmengesetze erprobt werden sollen, in der entsprechendenPassage weiter geschrieben steht, dass ein Planungs- und Baubeschleunigungsgesetzverabschiedet werden soll, um auch Verkehrsinfrastrukturprojekte schneller planen und bauenzu können. Ein solcher Gesetzentwurf liegt bereits vor und befindet sich derzeit in derRessortabstimmung. Es bleibt nun abzuwarten, was von dem Entwurf übrig bleibt. Nichts destotrotz stelle ich für den SSW fest, dass wir mit unserem Antrag seinerzeit gar nicht so verkehrtlagen, denn es gibt genügend Möglichkeiten, die Planungen zu beschleunigen. Man muss nurden ehrlichen Willen dazu haben.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html