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17.08.18
13:28 Uhr
Landtag

„Sie hätten Leonard Bernstein begeistert“ - Landtagsvizepräsidentin Eickhoff-Weber würdigt Preisträger Charles Yang

Nr. 116 / 17. August 2018 Sperrfrist: heute, 17:30 Uhr

„Sie hätten Leonard Bernstein begeistert“ – Landtagsvizepräsidentin Eickhoff-Weber würdigt Preisträger Charles Yang
Er sei ein „Musiker, der Grenzen überwindet“ – so beschrieb die Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages Kirsten Eickhoff-Weber heute (Freitag) Charles Yang. Der 29-jährige Geiger aus Texas ist der diesjährige Preisträger des Leonard Bernstein Awards, der am Abend in der Musik- und Kongresshalle Lübeck verliehen wurde. Seit 2002 zeichnet die Sparkassen-Finanzgruppe im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals besonders begabte Nachwuchsmusiker mit dem Preis aus.
Yang spielte als Solist mit verschiedenen Orchestern sowie in Rezitals in den USA, Europa, Brasilien, Russland, China und Taiwan. Neben der klassischen Violine experimentierte der US- Amerikaner auch mit der elektronischen Geige und singt in verschiedenen Crossover-Projekten. „Ihre musikalische Bandbreite von klassischer bis elektronischer Musik, als virtuoser Solist auf der Geige und talentierter Sänger, hätte Leonard Bernstein ganz gewiss begeistert“, sagte Eickhoff- Weber vor dem Preisträgerkonzert. In dessen Rahmen spielte der Preisträger ein Werk, das nicht nur zu seinen besonderen Fähigkeiten, sondern auch zu Schleswig-Holstein passe: Mit Bernsteins Komposition zum Film „On the Waterfront“ werde ein Bogen zum Thema „Meer“ und „Hafen“ geschlagen, erklärte die Parlamentsvizepräsidentin. Beide seien in der Musik wie auch in der Politik der Gegenwart wichtige Motive: Sinnbilder für Weltoffenheit, den Austausch von Ideen über die Kontinente hinweg und für den steten Wandel, der die Welt ausmache. „Gerade heute ist das Meer aber auch Sinnbild für die Hoffnungen vieler Menschen auf ein besseres Leben – Hoffnungen, die sich nicht immer erfüllen und Hoffnungen, die Menschen dazu bringen, sich in Lebensgefahr zu begeben“, so Eickhoff-Weber.
Das Motiv der Hoffnung auf ein besseres Leben sei auch eng verbunden mit dem Komponisten des zweiten Konzertstückes, das der 29-jährige Yang am Abend präsentierte, hob die Landtagsvizepräsidentin hervor. Wie Bernstein entstammte Erich Wolfgang Korngold einer jüdischen Familie, die ebenfalls aus Ostmitteleuropa kam – beide Familien lebten nur 800 Kilometer voneinander entfernt. Korngold ging 1934 nach Diskriminierungserfahrungen in die USA, 2

wo er insbesondere im noch jungen Genre der Filmmusik ein neues künstlerisches Experimentierfeld fand. „Die Sprache, die auf der ganzen Welt verstanden wird, ist die Musik. Menschen, die diese Sprache beherrschen, finden überall eine Heimat.“ Es verwundere nicht, dass Bernstein und Korngold vor allem in der Filmmusik neue Maßstäbe setzten, sagte Eickhoff-Weber. „Im Film wie in der Musik spielt das Motiv der Grenzüberwindung und des Neuanfangs eine besondere Rolle.“ Mit dem Konzert feiere das Schleswig-Holstein Musikfestival mit Charles Yang ein Ausnahmetalent, „das Grenzen überwindet und durch sein virtuoses Spiel auflöst. Leonard Bernstein und Erich Wolfgang Korngold hätte das gefallen!“
Neben den Glückwünschen an den US-amerikanischen Geiger wolle sie sich im Namen des Landtages auch bei der Sparkassen-Finanzgruppe bedanken, betonte Eickhoff-Weber. Der Leonard-Bernstein-Award sei Teil des Vermächtnisses des großen Komponisten und Förderers des Schleswig-Holstein Musikfestivals. „Ihm verdankt unser Land sehr viel und der Preis ehrt stets auch sein Andenken.“
Zu den mit dem Leonard Bernstein Award ausgezeichneten Musikern gehören unter anderem Lang Lang, Anna Vinnitskaya, Leonard Elschenbroich, Jan Lisiecki und zuletzt Kian Soltani. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.