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17.07.18
16:23 Uhr
Landtag

NordArt-Affen vor dem Landtag enthüllt: Kunst und Politik im Dialog

Nr. 109 / 17. Juli 2018

NordArt-Affen vor dem Landtag enthüllt: Kunst und Politik im Dialog
Landtagspräsident Klaus Schlie, die Kuratoren der NordArt Wolfgang Gramm und Inga Aru sowie die Gastgeber im Kunstwerk Carlshütte Hans-Julius und Johanna Ahlmann haben heute (Dienstag) gemeinsam mit dem chinesischen Künstler Liu Ruowang zehn seiner Affen-Skulpturen vor dem Landeshaus enthüllt. Die dreieinhalb Meter großen Bronze- Gorillas finden bis zum Frühherbst ihre neue Bleibe vor dem Parlamentsgebäude. „Sie stehen für einen offenen Dialog der Politik mit der Kunst unseres Landes und der anderer Länder“, erklärte Schlie.
Dieser Dialog finde im öffentlichen Raum statt, wo alle Bürger teilhaben könnten und dazu auch eingeladen seien, hob der Parlamentspräsident hervor. „Kunst ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Sie ist nie Stillstand, sondern ständig in Bewegung. Kunst hinterfragt gesellschaftliche Entwicklungen und eröffnet neue Perspektiven auf die Welt, in der wir leben. Darum ist es so wichtig, dass Kunst und Politik miteinander im Dialog stehen.“
Die Wahl sei schnell auf die Affen-Skulpturen als Ausstellungsobjekt gefallen, erläuterte Schlie. Das Kunstprojekt habe in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erfahren und sich zu einem Publikumsliebling entwickelt. „Für die NordArt sind die Affen binnen kurzer Zeit zu einem bekannten Symbol geworden – und die NordArt wiederum ist ein Aushängeschild für die Kunst- und Kulturlandschaft Schleswig-Holsteins.“ Die internationale Ausstellung im Kunstwerk Carlshütte sei ein weltumspannendes Projekt, so der Landtagspräsident. „Sie verbindet Menschen und Kunst aus vielen Ländern hier bei uns in Schleswig-Holstein.“ Deswegen sei es ihm ein Anliegen, die NordArt zu unterstützen, betonte Schlie. „Und das tun wir nicht nur symbolisch, sondern ganz konkret und sichtbar.“
Der Gastgeber im Kunstwerk Carlshütte Hans-Julius Ahlmann ergänzte, die NordArt biete die Chance, der Abwanderung kluger Köpfe in die Metropolen etwas entgegenzusetzen. „Mit dieser ‚Countryside Metropolis‘ kann der regionale Lebensraum aufgewertet werden, denn es muss auch jenseits der großen Städte eine Zukunft geben.“ 2

Die Affen-Skulpturen wurden erstmals 2016 auf der NordArt ausgestellt. Liu Ruowang war in dem Jahr Fokuskünstler der internationalen Kunstausstellung und zugleich Publikumspreisträger. „Der Titel Original Sin ist aus meiner Wahrnehmung für die soziale Wirklichkeit heraus entstanden“, erklärte Liu Ruowang die Bedeutung seines Kunstprojektes. „Die hochentwickelte Zivilisation, in der wir leben, beschert uns zwar eine fortschrittliche materielle Kultur, doch die Natur wird unaufhörlich beschädigt. Die verblüfften Augen und das unschuldige Gesicht des Affenmenschen offenbaren den Wunsch, all das zu korrigieren und in Richtung einer strahlenden Zukunft zu gehen.“
Chefkurator Wolfgang Gramm betonte die verbindende Macht der Kunst. „Die NordArt hat sich der Aufgabe verschrieben, das gegenseitige Verstehen durch die Sprache der Kunst zu fördern. Das Publikum staunt jedes Jahr über fremde Erzähltraditionen, stellt aber auch verblüfft fest, wie viele gemeinsame Erfahrungen Menschen teilen, obwohl sie tausende Kilometer voneinander entfernt leben.“ Kunst besitze die Kraft, dem Betrachtenden zu zeigen, dass er mit seinen Hoffnungen, Gefühlen und Gedanken nicht allein sei. „Neben all dem Trennenden gibt es auch große Gemeinsamkeiten auf der Welt.“
Während die zehn Bronze-Gorillas ab heute für mehrere Wochen vor dem Kieler Landeshaus in Augenschein genommen werden können, sind auch in diesem Jahr wieder weitere Artgenossen in Büdelsdorf anzutreffen. Daneben bietet die NordArt 200 Künstlern aus der ganzen Welt eine Bühne und ist damit eine der größten jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa. Länderfokus der NordArt 2018 ist Tschechien. Im vergangenen Jahr zählte die in den Sommermonaten stattfindende Kunstausstellung rund 100.000 Besucher.