Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
05.07.18
12:30 Uhr
SSW

Flemming Meyer: Digitalisierung und Energiewende gehören zusammen

Presseinformation Kiel, den 05.07.2018

Es gilt das gesprochene Wort



Flemming Meyer TOP 13+19+34 Digitalisierung der Energiewende, Leistungsfähigkeit der Stromnetze, Klimaschutz in Schleswig-Holstein 2018 Drs. 19/751 & 19/815 & 19/818

„Wir brauchen Systeme, die auf die schwankende Stromerzeugung aus den erneuerbaren Energien reagieren und die die Verbrauchsspitzen auffangen können. Dafür benötigen wir ein Kommunikationsnetz, das die Stromerzeugung, die Stromnetze und den Verbrauch miteinander verbindet.“

Die Digitalisierung hält unaufhaltsam Einzug in allen gesellschaftlichen Bereichen – ob im Alltag,
im Arbeitsleben oder in der Kommunikation. Und genau so gilt es für den Bereich der
Energiewende. Und gerade dort wird die Notwendigkeit der Digitalisierung deutlich, denn ohne
wird die Energiewende nicht gelingen.
Wir haben auf der einen Seite den Ausbau der dezentralen Erneuerbaren Energien und auf der
anderen Seiten einen wachsenden Energiehunger der gestillt werden will. Dies ist eine
Herausforderung vor der wir stehen und damit sind wir bei den vorliegenden Anträgen. Denn in
besonderer Weise kommt es hierbei darauf an, diese Faktoren so miteinander zu verknüpfen, 2
dass eine Stabilität gewährleistet bleibt. Soll heißen: Wir brauchen Systeme, die auf die
schwankende Stromerzeugung aus den erneuerbaren Energien reagieren und die die
Verbrauchsspitzen auffangen können. Dafür benötigen wir ein Kommunikationsnetz, das die
Stromerzeugung, die Stromnetze und den Verbrauch miteinander verbindet.



Um diesen Ausgleich hinzubekommen kommt es gerade auf die Stromnetze an mit ihren
Kapazitäten. Damit das funktioniert und machbar ist, bedarf es einer entsprechenden
Kommunikation. Schlagworte sind hier insbesondere Smart-Grid und Smart-Meter. Beide tragen
dazu bei, die Netzstabilität zu sichern und Leistungsverluste zu verringern. Das bedeutet, dass
damit auch die Effizienz gesteigert werden kann. Bei einem wachsenden Energiemarkt ist der
Aspekt der Effizienzsteigerung nicht unerheblich.



Das Bundewirtschaftsministerium hat bereits 2016 das Gesetz zur Digitalisierung der
Energiewende auf den Weg gebracht. Dort geht es genau um die Punkte, die im Antrag zu den
Smart-Metern beschrieben werden. Jedoch sieht der Bund auch die Option einer Erweiterung des
Roll-Out-Scenarios vor, wonach ab 2020 kleine Erzeuger und alle Verbraucher mit einem
intelligenten Messsystem ausgestattet werden können, sofern der Messstellenbetreiber die
scharfen Preisobergrenzen einhält. Das heißt, es gibt ein Szenario, dass Smart-Meter bereits ab
2020 flächendeckend eingeführt werden könnten. Dies wird in dem vorliegenden Antrag der
Koalition jedoch völlig außer Acht gelassen.
Die Diskussion um die Smart-Meter wurde häufig unter dem Aspekt der Datensicherheit
beziehungsweise des Datenschutzes geführt. Dies durchaus zu Recht, denn es werden Daten aus
Privathaushalten an die Energieunternehmen übermittelt, die Aufschluss über das
Verbrauchverhalten geben. Dies war und ist für uns ein Aspekt, der nicht unerheblich ist. Daher
begrüßen wir, dass dies auch die Koalition so sieht. Nur wenn die Datensicherheit und der
Datenschutz gewährleistet sind, sehen wir die Möglichkeit intelligente Messsysteme zum Einsatz 3
zu bringen – gegebenenfalls auch Flächendeckend, wenn die entsprechenden Parameter
eingehalten werden. Ich denke wir müssen mittlerweile so ehrlich sein und sagen, was uns die
Energiewende wert ist. Denn es ist deutlich geworden, dass die Energiewende ohne Smart-Meter
und Smart-Grid nur schwer umsetzbar ist. Diesen beiden Aspekten wird ein erheblicher Anteil am
Erfolg der Energiewende zugeschrieben.
Da beide Anträge aus unserer Sicht durchaus im Zusammenhang zu sehen sind beantragen wir,
die Überweisung in den Ausschuss.



Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:
http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html