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08.06.18
11:03 Uhr
B 90/Grüne

Bernd Voß zur Haltungskennzeichnung für Fleisch- und Milchprodukte

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 204.18 / 08.06.2018

Verbraucher*innen sollten die Wahl haben Zum Antrag der Koalitionsfraktionen für eine Haltungskennzeichnung für Fleisch- und Milchprodukte, der für das kommende Landtagsplenum auf der Tagesordnung steht, sagt der agrarpolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Bernd Voß:
Hat das Schwein, das den Braten auf meinem Teller geliefert hat, als Ferkel im Stroh gespielt oder ist es zeitlebens auf Spaltenboden herumgelaufen? Läuft die Kuh, von der die Milch im Kakao und der Käse auf der Stulle stammen, auf einer Weide und frisst Gras? Hat das Hühnchen, das ich verzehre, jemals Tageslicht gesehen?
Verbraucher*innen sollten die Wahl haben. Nicht nur beim Ei, sondern auch bei Fleisch und Milch. Darum sind wir für eine klare Kennzeichnung der Haltungssysteme. Was es beim Ei schon seit vielen Jahren gibt, wollen wir auf Fleisch und Milchprodukte übertra- gen.
Die Einführung der Kennzeichnung bei Eiern hat eine deutliche Verbesserung der Hal- tungsbedingungen für Legehennen bewirkt oder zumindest wesentlich mit unterstützt. Für Verbraucher*innen ist schnell erkennbar, welche Qualität sie kaufen. Sie können endlich mit dem Einkaufswagen abstimmen.
Es hat sich gezeigt, dass Verbraucher*innen bereit sind, für Produkte aus tiergerechter Haltung einen höheren Preis zu zahlen. Dies kann so einen Beitrag zur Finanzierung des erforderlichen Umbaus in der Tierhaltung über den Markt leisten.
Eine einheitliche und verpflichtende Kennzeichnung ist besser als immer neu kreierte freiwillige Siegel. Es gibt schon jetzt ein nur noch schwer zu durchschaubarer Wirrwarr an Kennzeichnungen. Die vierstufige Eierkennzeichnung von 0 bis 3, mit dem höchsten Standard 0 gleich Bio und 3 als gesetzlichen Standard, ist etabliert und den Verbrau- cher*innen bekannt.
Seite 1 von 2 Schon vor Jahren haben wir die Übernahme dieser bewährten Kennzeichnungssyste- matik auf andere Erzeugungen eingefordert. Wenn jetzt große Lebensmittelketten ein- steigen und dabei diese Systematik auf den Kopf stellen, führt das nur zur Verwirrung bei den Verbraucher*innen. Wir brauchen bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln ei- ne Einheitlichkeit. Deswegen sollte das Prinzip der Eierkennzeichnung weiterentwickelt und auf andere tierische Produkte ausgeweitet werden.
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