Lars Harms: Maritimes Sicherheitszentrum weiterentwickeln
Presseinformation Kiel, den 26. April 2018Es gilt das gesprochene WortLars Harms TOP 29 Kräfte bündeln, Führung vereinheitlichen: ,,Deutsche Küstenwache“ schaffen Drs. 19/689 „Es lohnt sich, sich für die Zusammenarbeit aller Ebenen einzusetzen. Aber das haben bisher ja auch der Landtag und alle Landesregierungen schon getan und deshalb bedarf es hier auch nicht einer weiteren Aufforderung.“Schleswig-Holstein ist nicht nur das Land zwischen den Meeren, sondern auch das Land mitden vielen unterschiedlichen Zuständigkeiten in Bezug auf den Schutz auf See.Diese Herausforderung haben nicht nur wir als Schleswig-Holsteiner zu tragen, sondern sie giltfür die gesamte Bundesrepublik. Schließlich geht die Sicherheit auf See allen Bürgern etwas an,dass sollte uns allen eigentlich nicht erst seit der „Pallas“ bewusst sein. Auch dieunterschiedlichen Zuständigkeiten betreffen in dieser Hinsicht alle Bürger in dieser Republik. 2Die Anforderungen und Wünsche in diesem Bereich sind bei weitem nicht neu. Bereits zuBeginn der 50er Jahre hat beispielsweise der Deutsche Bundestag intensiv über Fragen einernationalen Küstenwache zum Schutz der deutschen Küste beraten. Jedoch scheinen sich beidiesem Thema die Geister zu scheiden. Nicht jedoch bei uns im Norden. Es ist daher auch keinGeheimnis, dass sich der schleswig-holsteinische Landtag schon vor vielen Jahren an dieserStelle fraktionsübergreifend für eine Vereinheitlichung eingesetzt hat. Und auch Kommunenund fachkundige NGOs bei uns im Land unterstützen seit Jahren eine solche Forderung.Fakt ist: bis heute gibt es keine solche einheitlich geführte Küstenwache. Der Durchbruch zueiner einheitlichen nationalen Organisationsstruktur, ist hingegen – insbesondere durch denWiderstand einiger Küstenländer – bis heute nicht gelungen. Die früheren LandesregierungenSchleswig-Holsteins sind in der Vergangenheit bei diesem Thema nicht gerade auf offeneOhren gestoßen. Ganz im Gegenteil. Vorstöße auf entsprechenden Innenministerkonferenzenfanden schlichtweg keine Mehrheit. Neben den unterschiedlichen politischen Wünschen inBezug auf die Inhalte, bestehen jedoch weitere Hürden. Für die einen mögen sie technischerNatur sein, für die anderen geht es auch hier um mehr als nur Formalitäten. Tatsächlich redenwir an dieser Stelle von Verfassungsänderungen und / oder Staatsverträgen. In der Politikwahrlich die dicksten Bretter weit und breit. Und das nicht ohne Grund. Jedoch sind wir als SSWdurchaus der Auffassung, dass eine Vereinheitlichung der maritimen Sicherheit es wert ist,diese dicken Bretter auch anzugehen. Aber auch hier sei gesagt, Sie ahnen es schon, scheidensich auch hier wieder die Geister.Nun kann man aber auch nicht behaupten, dass in diesem Zusammenhang parteipolitischeSpielereien stattgefunden haben, da bei den Treffen Innenminister und -senatoren allerpolitischen Couleur vertreten waren. Wir müssen also feststellen, dass eine DeutscheKüstenwache parteiübergreifend derzeit einfach von anderen nicht gewollt ist. Somit ist die 3Deutsche Küstenwache vorerst auf dem Grund des Meeres versunken. Und auch die neueBundesregierung erweckt nicht den Eindruck, als dass sie hieran etwas ändern wolle.Was man jedoch auch dazu sagen muss ist, dass man in dieser Hinsicht schon ein gutes Stückweitergekommen ist, wie etwa in Cuxhaven. In der Hafenstadt an der Elbmündunghaben Bund und die fünf Küstenländer ein neues Behördenzentrum geschaffen, welches sichnun Maritimes Sicherheitszentrums nennt. Dies ist ein erster Schritt und es besteht dabei soviel mehr Potential für noch bessere Lösungen. Die Gründe dafür kennen Sie ja bereits.Auch wenn bisher noch kein politischer Durchbruch erzielt wurde, so müssen wir auchfeststellen, dass es ohne den Einsatz von schleswig-holsteinischer Seite aus, niemals zu einersolchen Einrichtung wie etwa in Cuxhaven gekommen wäre. Es lohnt sich also, sich für das Ziel,in kleinen Schritten die Zusammenarbeit aller Ebenen verbessern zu wollen, einzusetzen. Aberdas haben bisher ja auch der Landtag und alle Landesregierungen getan und deshalb bedarf eshier auch nicht einer weiteren Aufforderung.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html