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25.04.18
17:30 Uhr
SSW

Jette Waldinger-Thiering: Wir brauchen einen ehrlichen und transparenten Fahrplan für die Schulen

Presseinformation Kiel, den 25.04.2018

Es gilt das gesprochene Wort



Jette Waldinger-Thiering TOP 16 W-LAN an alle Schulen bis 2021 Drs. 19/671

Ein Konzept hat noch niemals einen Schacht ausgehoben, eine Lehrerin
geschult oder einen Computer angeschlossen.

Ein Konzept hat noch niemals einen Schacht ausgehoben, eine Lehrerin geschult oder einen
Computer angeschlossen. Dazu benötigt man tatkräftige und engagierte Menschen,
ausreichende finanzielle Mittel und - darauf sei in diesem Zusammenhang besonders
hingewiesen, freie Kapazitäten an den Schulen. Geld auf ein Problem zu schmeißen, hilft eben
den Schulen nicht. Die Küstenkoalition hat mit Dataport ein ehrgeiziges Vorhaben angeschoben,
das sich bewährt, jetzt geht es darum, die Umsetzung fortzusetzen.



Nachdem eine Schule an das Glasfasernetz angeschlossen ist, fängt die Arbeit für die Schulen
erst richtig an. Fortbildung aller Lehrkräfte und die laufende Wartung eines schulinternen
Servers sind nicht zu unterschätzende Faktoren in der Umsetzung einer neuen Lernstruktur an
unseren Schulen. Darum plädiere ich dafür, die Schulträger und auch die Schulen in alle Prozesse 2
möglichst frühzeitig einzubinden. Da gehe ich also weiter als der SPD-Antrag. Nur die
Kommunen einzubinden, ist in diesem Zusammenhang fahrlässig; vor allem, wenn man
bedenkt, dass viele Kommunen ehrenamtlich geführt werden und keine bis wenige Kapazitäten
zur Planung frei sind. Darum sind auch die Schulen direkt einzubinden.



Dort ist es meist die engagierte Lehrkraft für Datenverarbeitung, der nebenher noch alle Fragen
rund um Zugänge und Server aufgebürdet wird. In der freien Wirtschaft undenkbar, so etwas
nebenher zu erledigen. In den Betrieben werden Wartungsverträge abgeschlossen, die die
Funktion des Datennetzes garantieren. Welcher Schuldirektor kann aber bei einer Hotline
anrufen, wenn das W-LAN hakt oder kann einen Spezialisten ins Haus bestellen? Meines Wissens
fühlen sich viele Schulen darum mit ihren Daten-Problemen alleingelassen. Das gilt erst recht
für die Umsetzung eines wirkungsvollen Datenschutzes. Hier sind die Schulen sehr unzufrieden.
Eine Handreichung oder noch besser eine tatkräftige Unterstützung wäre hier absolut
angebracht.



Auch was die laufenden Kosten angeht, höre ich viele Klagen aus den Schulen, zum Beispiel in
Eckernförde. Die Datenraten sind in der Regel nämlich dreistellig. Jeden Monat 800 Euro als
laufende Kosten fürs Datennetz aufzubringen, ist für viele Schulen kaum zu schultern. Auch hier
benötigen wir eine Lösung.



Vor allem die Eltern drängen auf einen Breitbandanschluss der Schulen, damit ihre Kinder
entsprechende Erfahrungen machen, die sie später in der Arbeitswelt umsetzen können. Von
dieser Seite ist die Ungeduld auch am größten. Schließlich gehen viele Mütter und Väter
tagtäglich in ihren Berufen mit digitaler Technik um, während auf Eiderstedt zum Beispiel die
Schulen nicht einmal einen kontinuierlichen und schnellen Datenfluss garantieren können. Ich
warne an dieser Stelle darum ausdrücklich davor, die Eltern mit Konzepten zu vertrösten oder 3
ihnen sogar falsche Hoffnungen zu machen. Darum plädiert der SSW für die Ausarbeitung eines
ehrlichen und transparenten Fahrplanes für die Schulen, damit möglichst bald die Vorteile des
Glasfasernetzes in den Schulen ankommen.



Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:
http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html