Generationengerechtigkeit leben- Schuldentilgungsplan entwickeln
Presseinformation Kiel, den 23. März 2018Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 5 Generationsgerechtigkeit leben – Schuldentilgungsplan entwickeln Drs. 19/591 „Ein positiver Haushaltsabschluss bedeutet nicht, mit den Schulden davon gekommen zu sein.“Obwohl das Land Schleswig-Holstein derzeit hohe Steuereinnahmen zu verzeichnen hat undbereits seit einigen Jahren darüber hinaus ausgeglichene Haushalte vorweisen kann, bedeutetdies nicht mit den Schulden aus der Vergangenheit davon gekommen zu sein. Seit den 1970erJahren hat das Land jahrzehntelang neue Schulden aufgenommen. Höhepunkt war eineNettokreditaufnahme von 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2005. Seit 2010 ist wie Sie wissen, dieSchuldenbremse nicht nur in der Landesverfassung verankert, sondern auch im Grundgesetz.Sie ist auch eine Lehre aus der Banken- und oder Finanzkrise ab den Jahren 2007/2008 . Die 2Schuldenbremse hatte anfangs viele Skeptiker, wobei wir als SSW diese immer befürwortethaben. Und sie hat sich aus heutiger Sicht durchaus bewährt.Und obwohl man dank der Schuldenbremse, sich deutlich gegen eine Neuverschuldungverpflichtet hat, so gibt es jedoch noch eine sehr große Herausforderung: Der Verkauf der HSH-Nordbank. Auf Grund des geplanten Verkaufs der Bank, macht Schleswig-Holstein auf einenSchlag 2,95 Milliarden Euro neue Schulden. Ich kann an dieser Stelle Ministerin Heinold nurzustimmen, ja dies ist bitter und wirft die solide Haushaltspolitik der letzten Jahre umJahrzehnte oder besser gesagt: um Generationen zurück. Vor diesem Hintergrund ist essicherlich nur förderlich, wenn nun die Landesregierung einen Zeit- und Maßnahmenplan inBezug auf die Schuldentilgung des Landes erarbeiten soll. Das Ansinnen derregierungstragenden Fraktionen können wir als SSW voll und ganz unterstützen.Fakt ist, auch wenn die Schuldenuhr heute rückwärts laufen mag: Das Land steht vor einemenormen Schuldenberg. Das Problem hier ist vor allem die hohe Zinslast von Land undKommunen, der so-genannte Zinseszinseffekt. Ein anderes Problem ist, dass die staatlichenInstitutionen nur im begrenzten Umfang eigene Einnahmen haben, über die sie auch selbstverfügen können. Das heißt auch, dass Länder und Kommunen letztendlich keinen direktenEinfluss auf die Höhe der Einnahmen haben. Was sich in diesem Zusammenhang ebensofeststellen lässt, ist die Tatsache, dass sich die Schuldenproblematik durch die gesamteBundesrepublik zieht. Deswegen sollte es schlussendlich im gemeinsamen Interesse allerBundesländer und Kommunen in der Republik sein, sich zu einem Altschuldentilgungsfonds zubekennen. Was wir brauchen, ist ein faires und gemeinsames Management der Altschuldenvon Ländern und Kommunen, das mit Hilfe des Bundes navigiert wird. Auf Bundesebene hatman im Zuge des Regierungskarussels leider diesbezüglich sehr viele Chancen verspielt. Manhat es schlichtweg verpasst, zukunftsweisende finanzpolitische Entscheidungen zu treffen.Von daher ist es umso wichtiger, dass wir hier oben im Norden sehr wohl zu einerEntscheidung kommen, nämlich die nach einer Forderung eines gründlich erarbeiteten 3Maßnahmenplans zur Schuldentilgung. Das wäre aus meiner Sicht das mindeste, was wir dennachfolgenden Generationen schuldig sind. Denn es ist auch klar, mit dem nun immerkonkreter werdenden Privatisierungsverfahren der HSH-Nordbank, wird es umso wichtiger,langfristig zu planen. Die tatsächlichen Kosten, werden wohl erst in 20 Jahren zu beziffern sein.Doch auch auf eine Situation in 20 Jahren kann man sich – auch als Land – sehr wohlvorbereiten. Im Grunde genommen sollte ein solches Vorhaben längst eineSelbstverständlichkeit sein. Wir können, wie ich bereits anfangs gesagt habe, folglich denAntrag der Jamaika-Koalition mittragen.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html