Rede zu Protokoll gegeben: Jette Waldinger-Thiering - Demokratie funktioniert auch online
Presseinformation Kiel, den 22. Februar 2018Rede zu Protokoll gegebenJette Waldinger-Thiering TOP 20 Umsetzung der Resolution der 26. Ostseeparlamentarierkonferenz Drs. 19/504 „Demokratie funktioniert auch online!“Die Ostseeparlamentarierkonferenz fand dieses Mal Anfang September bei unseren Nachbarnin Hamburg statt. Die Versammelten hatten sich intensiv mit dem Thema Tourismus,Wissenschaft und Forschung sowie auch mit dem Thema Digitalisierung auseinandergesetzt.Herausgekommen ist dabei eine umfassende Resolution, die ganz unterschiedlicheLebensbereiche umfasst und durchaus vielfältige Ziele formuliert. Stellvertretend werde ichhier nun einige Punkte nennen, von denen ich glaube, dass wir uns als Land besondersmiteinbringen können. Zum einen wäre da die Forschung und insbesondere dieMeeresforschung. Wie kaum ein anderer Standort ist Kiel und die Kieler Förde seit Jahrzenteneng mit der Meeresforschung eng verknüpft. Hier werden tagtäglich die komplexen Einflüssedes Klimawandels genauestens analysiert und dies beinhaltet im Grunde genommen ganz 2automatisch eine enge Zusammenarbeit mit anderen Gebieten im Ostseeraum. Ich denke, indieser Hinsicht haben wir als Schleswig-Holsteiner sicherlich sehr viele gute Erfahrungengemacht, die wir weitergeben können. Die Landesregierung wird der Meeresforschung mitSicherheit auch weiterhin ihre Unterstützung anbieten.Ein anderer Punkt, der wirklich ausführlich auf der Konferenz debattiert wurde ist das Themanachhaltiger Tourismus. Für mich klingt es völlig logisch, den Ostsee-Tourismus über Grenzenhinweg zu denken. Dieser Gedanke konnte sich in der Vergangenheit jedoch nichtvollumfänglich durchsetzen. In dieser Hinsicht ist also noch Luft nach oben. Vor allem, wenndie Parlamentarierkonferenz sich dem Ziel angeschlossen hat, zur ersten Öko-Region der Weltzu werden. Ein in der Tat ehrenhaftes Ziel, welches jedoch auch von unten wachsen muss. InBezug auf die Müllvermeidung gibt es bei uns in der Region zahlreiche private Initiativen, diedurchaus auch Erfolge vorweisen können. Jedoch steht auch fest, dass der Gesetzgeber zurVervollständigung seinen Beitrag leisten muss. Bleibt zu hoffen, dass die kommendeBundesregierung dies genauso sieht.Als weiterer großer Punkt der Tagesordnung auf dem Parlamentariertreffen wurde auch dasThema digitales Zeitalter beraten. Dabei ging es insbesondere auch um die zwei Ebenen vonBürgern und Behörden. Man war sich in dieser Hinsicht grundsätzlich darüber einig, dafürSorge zu tragen, dass keine Kluft zwischen der digitalen Welt und dem Staat entsteht. Hier giltes anzusetzen, bevor der Zug – wohl eher aus deutscher Sicht – völlig abgefahren ist. DennDemokratie funktioniert sehr wohl auch online. Ebenso wie alltägliche Behördengänge auchonline funktionieren sollten. An dieser Stelle können wir, quasi als Auftraggeber derLandesbehörden, durchaus entscheidende Schritte nach vorn machen. Dieses Thema wurde inder vergangenen Wahlperiode mehrfach im Parlament und in den jeweiligen Fachausschüssendiskutiert und das Thema Demokratie, Staat und Digitalisierung wird uns auch in dieser 3Wahlperiode immer wieder begegnen. Alles in allem mag die heute hier angesprochenResolution über weite Strecken auf altbewehrtes pochen. Einiges ist bereits auf dem Weg. Beianderem ist es noch ein gutes Stück Weg zu gehen. Die wegweisendsten Dinge könnenohnehin nur in überregionaler Abstimmung quer durch den Ostseeraum zum Erfolg führen. Esist daher völlig richtig, dass wir als Parlament uns immer wieder diesen Dingen auchannehmen.