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25.01.18
11:31 Uhr
B 90/Grüne

Marlies Fritzen zur Änderung des Bibliotheksgesetzes

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 6 – Änderung des Bibliotheksgesetzes Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt die kulturpolitische Sprecherin der Landtagsfrakti- Landeshaus on von Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Marlies Fritzen: Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 024.18 / 25.01.2018


Kulturelle Bildung ist das kleine Einmaleins für gesellschaftliche Teilhabe
Ein gern gewählter Einstieg für eine hoffentlich gute Rede ist ein Zitat. Also: „Kultur ist nicht die Sahnetorte sondern das Schwarzbrot“. Wer hat’s gesagt? Richtig: Die liebe Kollegin Jette Waldinger-Thiering und sie hat absolut recht damit. Die Sahnetorte ist zwar manchmal auch nicht zu verachten, aber das Schwarzbrot ist für eine gesunde Er- nährung essentiell.
Lesen ist für eine gute Bildung ebenso essentiell. Der Zugang und Umgang mit der ge- druckten Schrift, den elektronischen Bild- und Tonmedien ist eine wesentliche Voraus- setzung sowohl für die persönliche Bildung als auch für die gesellschaftliche Teilhabe. Kulturelle Bildung ist sozusagen das kleine Einmaleins für diese Teilhabe.
Soweit so gut. Soweit auch so folgerichtig, dass der SSW nun Gebührenfreiheit für die Nutzung unserer Büchereien im Land wünscht. In einigen wenigen Büchereien gibt es diese bereits. In den meisten werden moderate Gebühren erhoben, die ungefähr so teuer sind wie drei Stücke Sahnetorte oder ein bis zwei Schwarzbrote. Pro Jahr. Auch Ermäßigungen für Auszubildende oder Arbeitslose etwa gibt es vielerorts.
Die finanzielle Hürde, Leser*in einer Bücherei zu werden, ist also nicht besonders hoch. Insgesamt tragen die Gebühren zwischen etwa fünf und in sehr seltenen Fällen zehn Prozent zur Kostendeckung bei. Immerhin aber machen sie zusammen genommen doch bald zwei Millionen Euro aus, die den kommunalen Betreibern fehlten, wenn das Land die Gebührenerhebung untersagen würde. Und da ist sie dann wieder: die hässli- che K-Frage. Konnexität heißt das unschöne Wort, die hier sicher gegeben wäre.
Und eine weitere Frage stellt sich: Sind die Gebühren tatsächlich die große Hürde für den Büchereibesuch? Oder müssen sich die Büchereien nicht vielmehr neu aufstellen Seite 1 von 2 und im Zeitalter der elektronischen Medien neu erfinden. Digitalisierung und On-Leihe sind zwei Schlagwörter. Brauchen sie hierbei womöglich mehr Unterstützung als bei der Gebührenfreiheit?
Ich denke, es ergibt Sinn, die Kommunen und die Bibliotheken im Rahmen einer Anhö- rung im Ausschuss zu all diesen Punkten zu befragen und wohlwollend zu prüfen, wie wir auch als Land die Büchereien unterstützen können.

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