Flemming Meyer: Besser über Risiken des Shisha-Rauchens aufklären
Presseinformation Kiel, den 24.01.2018Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 22 Gesundheitsschutz beim Shisha-Rauchen Drs. 19/430 „Besser über Risiken des Shisha-Rauchens aufklären“Wir alle haben in den Medien von Fällen lesen müssen, in denen Menschen nach demAufenthalt in einer Shisha-Bar zusammenbrechen. Rund um den Jahreswechsel ist das allein inKiel gleich zwei Mal vorgekommen. Das lag nachweislich nicht an übermäßigemAlkoholkonsum oder irgendwelchem jugendlichen Leichtsinn. Diese Fälle sind auch keineKleinigkeiten, sondern es handelt sich um lebensgefährliche Kohlenmonoxidvergiftungen.Noch dazu scheinen sie bundesweit zuzunehmen. All das ist aus Sicht des SSW ohne Zweifelbesorgniserregend. Und es ist natürlich Grund genug, um dieses Thema hier im Landtag zudiskutieren.Wenn ich mich in meinem Wahlkreis umhöre, stelle ich fest, dass Shishas längst nicht allenbekannt sind. Zumindest nicht allen Generationen. Und selbst wenn man sie kennt, hat man esoft mit gefährlichem Halbwissen zu tun. Noch dazu geht die Tendenz oft dahin, Shisha- 2Rauchen für weit weniger schlimm zu halten, als das Rauchen herkömmlicher Zigaretten.Wenn man bedenkt, dass der Qualm viel mehr nach Früchten oder Schokolade riecht, als nachTabak, ist das ja eigentlich auch nicht verwunderlich. Aus Sicht des SSW wird damit zumindesteinmal deutlich, dass es an Aufklärung fehlt.Spätestens wenn man mit Medizinern oder Suchtexperten spricht, wird dieser Eindruckbestätigt. Es ist nun mal Fakt, dass hier in aller Regel auch Tabak und keine reinenKräutermischungen geraucht werden. Deshalb weist unsere Landesstelle für Suchtfragen seitJahren darauf hin, dass beim Shisha-Rauchen durchschnittlich sogar mehr Nikotin und nichtweniger krebserregende Stoffe aufgenommen werden, als beim Rauchen von Zigaretten. Auchdas Robert-Koch-Institut zeigt regelmäßig, dass die Gesundheitsrisiken mit denen vonZigarettenrauchern vergleichbar sind. Und die SPD argumentiert in ihrem Antrag völlig zuRecht mit Zusatzgefahren, wie etwa der Übertragung von Infektionskrankheiten. Doch leiderbestätigt sich oft der Eindruck, dass diese Risiken unterschätzt werden.Der SSW sieht bei diesem Thema eindeutigen Handlungsbedarf. Gleichzeitig muss aber klarsein, dass weder eine Verharmlosung noch eine Verteufelung angebracht ist. Wie erwähnt, isthier umfassende und sachliche Aufklärungsarbeit gefragt. Und auch wenn ich dabei in ersterLinie an Schülerinnen und Schüler denke, sollte man auch die Erwachsenen nicht vergessen.Insgesamt gibt es noch viel Luft nach oben. Deshalb sollte auch die Landespolitik in sich gehenund genauer schauen, wen man zu diesem Zweck vielleicht noch besser unterstützen kann.Aus Sicht des SSW ist es das Mindeste, was wir für den Gesundheitsschutz in diesem Bereichtun können.Auch mit Blick auf eventuell nötige weitere Schritte halte ich einen sachlichen Umgang für sehrwichtig. Natürlich steht der Gesundheitsschutz der Verbraucherinnen und Verbraucher und 3derjenigen, die in Shisha-Bars arbeiten, an oberster Stelle. Gleichzeitig gibt es aber auchwirtschaftliche Interessen, die nicht unberechtigt sind. Ohne Frage müssen die Betreiberstärker in die Pflicht genommen werden, wenn es um konsequente Alterskontrollen geht. Denndie Tatsache, dass Wasserpfeifen erst ab 18 Jahren erlaubt sind, wird offenbar nicht von allengleich streng gesehen und gehandhabt. Aber bei weitergehenden Maßnahmen sollten wir aufdas richtige Maß achten und für einen angemessenen Ausgleich der Interessen sorgen. Und vorallem sollten wir uns eben auch mit Nachdruck dafür einsetzen, dass in Zukunft deutlichstärker über die Risiken des Shisha-Rauchens aufgeklärt wird.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html