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18.12.17
14:36 Uhr
B 90/Grüne

Marlies Fritzen zum Biodiversitätsbericht 2017

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de Biodiversitätsbericht 2017: www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 398.17 / 18.12.2017 Zwischen Hoffen und Bangen
Zum heute (18. Dezember 2017) vorgestellten Biodiversitätsbericht 2017 sagt die um- welt- und naturschutzpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marlies Fritzen:
Die Stabilisierung des Bestandes von Arten wie dem Kampfläufer, der Uferschnepfe oder des Kiebitz ist das erfreuliche Ergebnis klarer Naturschutzmaßnahmen. In Schles- wig-Holstein ist es uns gelungen, den Bestand einiger Wiesenvogelarten entgegen dem Bundestrend zu stabilisieren. So liegt die Zahl der Brutpaare des Kiebitzes seit 2012 bei ca. 12.000 Paaren. Der Bestand des Kampfläufers, der 2013 bei nur 6 Brutpaaren lag, konnte sich auf inzwischen 50 Brutpaare erholen.
Hier zeigt unsere grüne Politik ihre Wirkung. Gleichzeitig weist der Bericht auf unsere Verantwortung hin. Um die biologische Vielfalt im Land ist es weiterhin kritisch bestellt. Denn eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau für einige wenige Arten reicht nicht aus. In Schleswig-Holstein bleiben weit über die Hälfte der Tiere und Pflanzen vom Ausster- ben bedroht.
Das Insektensterben nimmt dramatische Ausmaße an: Aktuellen Studien zufolge hat sich die Insektenbiomasse im Vergleich zu den 1990er Jahren um bis zu 75% verrin- gert. Deswegen unterstützen wir die Forderung des Umweltministers, den Einsatz von Pestiziden konsequent zu verringern. Nur so können wir das Insektensterben bekämp- fen.
Das Artensterben ist menschengemacht und das Resultat von intensivierter Landwirt- schaft, dem übermäßigen Einsatz von Pestiziden und dem hohen Flächenverbrauch durch Siedlungsbau und Infrastruktur. Wir wissen - und der Bericht bestätigt dies -, dass wir umsteuern müssen. Wir können dem Artensterben entgegenwirken, indem Natur- schutz und Landwirtschaft zusammenarbeiten.
Wir Grünen setzen auf eine Reduktion von Pestiziden, Nährstoffüberschüssen und eine Seite 1 von 2 Einschränkung des Flächenverbrauchs, um unsere Umwelt und die Artenvielfalt zu schützen. Maßnahmen wie der Vertragsnaturschutz, die Nutzung von landeseigenen Flächen und die Vereinbarung von Gelegeschutz auf konventionell genutzten Grünflä- chen mit Landwirten haben ihre Wirkung gezeigt und müssen fortgeführt werden.
Somit befinden wir uns zwischen Hoffen und Bangen: Einerseits zeigt uns der Jahres- bericht, dass es möglich ist, den Rückgang einzelner Arten mit zielgerichteten und effi- zienten Maßnahmen aufzuhalten. Andererseits macht er aber auch deutlich dass ent- schlossenes Handeln gegen das Artensterben notwendiger ist denn je.
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