Lars Harms: Die Kommunen brauchen den versprochenen finanziellen Ausgleich jetzt!
Presseinformation Kiel, den 14. Dezember 2017Es gilt das gesprochene Wort¨Lars Harms TOP 5 Änderung des Gesetzes über den kommunalen Finanzausgleich Drs. 19/352 „Die Kommunen brauchen den versprochenen finanziellen Ausgleich jetzt!“Straßenausbaubeiträge. Kein anderes Thema scheint Schleswig-Holstein derzeit so viel zubeschäftigen, wie diese Beiträge. Zu recht. Denn die Rechnungen, die die Anlieger in derVergangenheit erreicht haben waren zum Teil saftig. Wie soll man eine solche Summe alsPrivathaushalt jemals stemmen können? Der Unmut war und ist also groß und dieGemeindevertreterinnen reden sich dazu nun quer durchs Land die Köpfe heiß. Am Ende sinddie Köpfe so heiß geworden, dass die Zusammenarbeit darunter leiden muss. Einen solchenZustand gilt es zu vermeiden. Es ist aus unserer Sicht sicherlich richtig, die Entscheidung wieStädte und Gemeinden ihren Straßenbau finanzieren wollen, vor Ort fest zu legen. Dabei gibtes unterschiedliche Handlungsoptionen. Die Kommunen können die Beiträge aus eigenerKasse begleichen, es können wiederkehrende Ausbaubeiträge vereinbart werden und dabeigibt es sicherlich auch noch andere Wege, um Vorsorge treffen zu können, damit die finanzielle 2Ausgangslage der Kommunen für eine solche Aufgabe auch standfest ist. Wenn man sich diefinanzielle Ausgangslage einiger Kommunen einmal genauer ansieht, dann erkennt man auchschnell, dass im Land deutliche Unterschiede herrschen. Einige Kommunen stehen finanziellgut dar. Doch schon in der Nachbargemeinde kann es ganz anders aussehen. Die Aufgaben, diediese Kommunen zu leisten haben sind jedoch sehr ähnlich. Sie alle müssen und wollen fürgute Lebensbedingungen in ihren Orten sorgen. Von daher stellt sich doch die Frage, wie kannman den Kommunen unter die Arme greifen, die in dieser Hinsicht Hilfe benötigen?„Wir werden die Kommunen so unterstützen, dass sie sich das Geld nicht von den Bürgernholen müssen und sich Straßenbau wieder leisten können“. So hat es der damaligeSpitzenkandidat der Union im April verkündet. Wo sind die entsprechenden Millionen imvorliegenden Haushalsentwurf der Landesregierung Herr Ministerpräsident? Vielleicht habeich etwas übersehen, aber bisher bin ich jedenfalls noch nicht fündig geworden, was dieEntlastungen für die Kommunen im Land betrifft. Fakt ist: Es fehlt eine tragbare Lösung für alleBeteiligten. Und dabei liegen selbst in der Union die Meinungen dazu weit auseinander.Hans-Jörn Arp, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, meint etwa: ,,Es kann nicht Sinnder Sache sein, dass die Gemeinden auf die Möglichkeit zur Erhebung vonStraßenausbaubeiträgen verzichten, um sich anschließend die Gelder vom Land zu holen.“Innenminister Hans-Joachim Grote will die Kommunen durch die Reform des kommunalenFinanzausgleichs besserstellen. Und auf kommunaler Ebene, stimmt die CDU etwa gegen denVorschlag, keine Beiträge mehr von den Anliegern einzustreichen zu wollen, wie etwa inSchleswig. Dabei müsste doch die von der Union geführten Landesregierung am besten wissen,was auf sie zukommt. Die aktuelle Diskussion war jedenfalls durchaus absehbar. Was fehlt isteine tragbare Lösung. Die kann meines Erachtens nach – ich betone es nochmal – nur durch dieangekündigte Entlastung für die Kommunen erfolgen. Die Bürgerinnen und Bürger in 3Schleswig-Holstein können nicht nur von Ankündigungen leben. Im Gegenteil, sie brauchenauch nachhaltige Lösungsansätze. In dieser Hinsicht hat die Landesregierung nochNachholbedarf. Wir als SSW können eine Änderung des FAGs durchaus als hilfreicheHandlungsmöglichkeit unterstützen. Und darauf darf man auch nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten. Die Kommunen brauchen den versprochenen finanziellen Ausgleichjetzt.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html