Lars Harms: Erfolgreiche Integration ermöglichen
Presseinformation Kiel, den 14. Dezember 2017Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 24 Flüchtlinge auf die Rückkehr in die Heimatländer vorbereiten Drs. 19/384„Wir als SSW sind gerne bereit, unseren aktiven Beitrag für ein humanes und offenes Schleswig-Holstein zu leisten!“Die Landesregierung wird aufgefordert, ein Konzept zu erstellen, welches subsidiär geschütztePersonen auf die Rückkehr in ihre Heimatländer vorbereitet. So steht es im nun hierdebattierten Antrag. So weit so gut. Wer jedoch glaubt, die Landesregierung arbeitet in dieserHinsicht grundsätzlich ohne Konzept – der irrt sich aber gewaltig. Integration, Rückführung,Arbeit, Bildung, das Erlernen der Sprache: Für all diese Dinge bestehen bereits Konzepte undverbessern nun tagtäglich die Integration von Geflüchteten in Schleswig-Holstein. Natürlichkann man in diesen Zusammenhang über konkrete Inhalte beraten, diese kann ich imvorliegenden Antrag nicht wirklich erkennen und sehe daher auch keinen Mehrwert. Jedenfallskann ich keine wirklich neuen Aspekte erkennen.Genannt wird etwa das Thema subsidiär Geschützte Personen. Diese sollen auf die Rückkehr inihre Heimatländer vorbereitet werden. Alle anderen Personen werden nicht bedacht. Dabei 2gibt es durchaus viele Menschen in Schleswig- Holstein, die nicht unter dem Status dersubsidiär geschützten fallen. Was ist mit diesen Menschen? Sollen auch sie mit einem Konzeptbedacht werden? Dazu finden sich jedenfalls keine Antworten im vorliegenden Antrag.Dabei ist es doch völlig klar: Wir müssen eigentlich über etwas völlig anderes sprechen. Wirwissen von den so-genannten gescheiterten Staaten. Auch in 30 Jahren wird dort kein Friedeherrschen oder ganz grundsätzlich die große Wahrscheinlichkeit auf ein Leben in Sicherheit.Sollten wir uns nicht auch diesbezüglich Gedanken machen, wenn wir absehen können, dassnicht alle Menschen in ihre Heimat zurückkehren werden können? Wie soll eine Förderung vonSeiten Schleswig-Holsteins aussehen, wenn die Wirtschaft im betroffenen Land gänzlich amBoden liegt und die Schulen geschlossen haben? Wie steht es also um die Nachhaltigkeit? Wiesoll dort der soziale Frieden erreicht werden?Ich muss zugeben, darauf habe ich auch keine Antwort. Dazu wird es schlichtweg auch keineeinfachen Lösungen geben. Jedoch ist mir wichtig zu unterstreichen, dass wir uns als Politikdiese Frage stellen müssen. Wir alle haben ein Stück dieser Verantwortung zu tragen.Für uns als SSW steht jedenfalls fest, dass wir das Asylrecht nicht zu einer leeren Hülleverkommen lassen wollen. Wir wollen weder Syrer, noch Afghanen, Iraker, Jemeniten oderauch politisch verfolgte Vietnamesen oder auch Koreaner in ihre Heimatländer zurückschicken!Ein modernes Aufenthaltsrecht sollte die vornehmste Aufgabe einer modernen und humanenRepublik sein. Zudem sollte es ebenfalls zu einer durchaus vordringlichen Aufgabe desBundestages gehören, endlich ein Einwanderungsgesetz zu verabschieden.Für uns als SSW ist in dieser Hinsicht besonders wichtig zu betonen, dass es uns dabei darumgeht, dass jeder und jede der oder die länger hier ist, eine Chance bekommt, damit möglichstviele dann auch einen festen Aufenthaltsstatus bekommen können. Das gilt auch für Familien 3aus sogenannten sicheren Herkunftsländern, wie zum Beispiel aus der Republik Kosovo.Hierfür brauchen wir ein neues Einwanderungsrecht und das gerne auch aus einer Hand, damitder Integrations- und Zuwanderungsflickenteppich endlich zur Vergangenheit angehört. Wirals Schleswig-Holsteiner sollten es uns nicht nehmen lassen, den Bund an diese dringlicheAufgabe zu erinnern. Unsere Aufgabe als Landespolitik ist es dabei die entsprechendeInfrastruktur zur Verfügung stellen, die eine erfolgreiche Integration auch tatsächlichermöglichen kann. Wir als SSW sind gerne bereit, unseren aktiven Beitrag für ein humanes undoffenes Schleswig-Holstein zu leisten.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html