Flemming Meyer: Die Landesregierung muss beim Bund Druck machen
PresseinformationKiel, den 13.12. 2017 Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 19 Innovative Power-to-X-Lösungen Drs. 19/379 Wir dürfen uns hier uns keine Denkverbote und Einschränkungen auferlegen – weder vom Land noch vom Bund.In der Debatte zu den Energie- und Klimaschutzzielen haben wir als SSW auf diebundespolitische Verantwortung bezüglich der energie- und klimapolitischenRahmenbedingungen hingewiesen. Dort haben wir gerade das Fehlen rechtlich verbindlicherGrundlagen bemängelt. Der vorliegende Antrag von Jamaika bestätigt, in einem gewissen Grad,diese Auffassung, denn in fast jedem angeführten Punkt wird die Landesregierung aufgefordertsich auf Bundesebene einzusetzen. Damit wird aus unserer Sicht deutlich, dass dieVoraussetzungen auf Bundesebene für eine moderne und zukunftgerichtete Energiepolitik weithinter dem Machbaren zurückliegen. Oder anderes gesagt, der vorliegende Antrag fordert vomBund bessere Rahmenbedingungen zur Stärkung der Energiewende.Dass die Energiewende nicht zum Nulltarif zu haben ist, war uns allen vorher bekannt. Wennaber ein solcher weitgreifender Beschluss politisch gewollt ist und umgesetzt werden soll, dann 2muss dies auch mit der entsprechenden Konsequenz geschehen. Das heißt, dann muss auch dasnotwendige Geld reingesteckt werden.Mit der Zunahme des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromversorgung wurde im gleichenMaße die Notwendigkeit deutlich, dass der Strom gespeichert werden muss. Uns fehlen aberschlicht die reinen Stromspeicher. Daher ist es notwendig, den Strom auch anders nutzbar zumachen.Diese Nutzbarkeit zeigt sich in den verschiedensten Möglichkeiten – Sprich: Power to X.Es geht darum, den Strom in verschiedenste Formen umzuwandeln, um ihn später nutzen zukönnen. Dabei sind die Möglichkeiten den Strom umzuwandeln vielfältig.Strom in Wärme, in Mobilität, in gasförmige Substanzen oder in flüssige Substanzen, um nureinige zu nennen. Das ist, was sich derzeit hinter Power to X verbirgt.Wir müssen hier aber nicht überall bei Null anfangen. Schleswig-Holstein hat dies bereits früherkannt und so gibt es beispielsweise an der Westküste erfolgreiche Projekte für eine gelungeneSektorenkopplung. Dabei geht es in erster Linie darum, erneuerbare Energie effizient und vorallem emissionsarm zum Einsatz zu bringen in den Bereichen Wärme und Mobilität.Doch die Möglichkeiten der Umwandlung sind umfangreicher. In vielen Bereichen stecken wirnoch in den Kinderschuhen. Daher ist es wichtig Forschung und Entwicklung weitervoranzubringen und zu unterstützen. Wir dürfen uns hier uns keine Denkverbote undEinschränkungen auferlegen – weder vom Land noch vom Bund.Neue Projekte oder innovative Demonstrationsprojekte müssen die Chance bekommen sich zuetablieren. Das kann nur geschehen, wenn auch der finanzielle Rahmen dafür vorgehalten undentsprechend ausgeweitet wird.Wir unterstützen durchaus die umfangreichen Forderungen des Antrages. Der Katalog macht dieNotwendigkeit deutlich, dass in diesem Bereich politisch wesentlich mehr getan werden muss 3als bisher. Wir teilen zudem die Auffassung von Jamaika, dass insbesondere der Bund stärker indie Pflicht zu nehmen ist und er seiner Verantwortung endlich gerecht wird.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html