Flemming Meyer: Im Tourismus grenzüberschreitend denken
Presseinformation Kiel, den 17. November 2017Es gilt das gesprochene WortFlemming MeyerTOP 28 Tourismusstrategie Schleswig-Holstein evaluieren Drs. 19/317„Das Thema Tourismus gemeinsam mit unseren direkten Nachbarn, nämlich Dänemark oder besser gesagt Süddänemark, zu denken. Viele Touristen, die nach Dänemark reisen, kommen auch bei uns in Schleswig-Holstein vorbei. Dieses Potential sollten wir nutzen und auch dafür braucht es eine landesweite Strategie.“Es wird wieder vermehrt Urlaub in Deutschland gemacht! Auch bei uns im Norden. Bei denGästezahlen feiert Schleswig-Holstein in den letzten Jahren einen Rekord nach dem anderen.Schleswig-Holstein steht, was die Übernachtungs- und Besucherzahlen angeht, imBundesvergleich ganz gut dar. Doch natürlich besteht noch Luft nach oben. Der vorliegendeAntrag von CDU, SPD, Grünen, FDP und dem SSW soll dafür Sorge tragen, dass die Luft nachoben noch dünner wird und man die gegenwärtige Tourismusstrategie evaluiert und 2weiterentwickelt. Im Antrag werden acht zentrale Punkte hervorgehoben, die bei einerEvaluierung besonders berücksichtigt werden sollen. Was wir als SSW besonders begrüßen, istder Aspekt des nachhaltigeren Tourismus. Wir würden es gerne sehen, wenn im touristischenAngebot die einzigartige Lebensqualität sowohl für Urlauberinnen und Urlauber als auch fürEinheimische stärker hervorgehoben würde. Dies ist mit Sicherheit eine anspruchsvolleHerausforderung, auf die es keine einfachen Lösungen gibt, leider. Nichtdestotrotz ist klar, dassnur nachhaltiger Tourismus im Einklang mit Natur, der lokalen Bevölkerung und ihren Kulturendauerhaft zur Wertschöpfung beitragen kann. Auch dies ist eine bedeutende Art derImagepflege, die wir im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des Tourismus Beachtungschenken sollten. Dies muss ein wichtiges Ziel für die weiteren Jahre bleiben.Auch die verbleibenden genannten Punkte im Antrag, weisen auf das große Spektruminnerhalb des Tourismus hin und sollen die unterschiedlichen Schwerpunkte und Zielgruppenaufzeigen. Vom Städtetourismus, Geschäftsreisen und Jugendtourismus, bis hin zumdemografischen Wandel und der Digitalisierung. All diese Themen sollen berücksichtigtwerden. Dabei stellt sich, mir jedenfalls, generell die Frage: Wie wollen wir uns positionieren?Wollen wir uns als Land auf unserer Stärken konzentrieren? Oder wollen wir vielleichtversuchen unsere Schwächen auszugleichen? Ich denke, dass man auch hier im Zuge derEvaluierung darauf stoßen wird, welchen Schwerpunkt eine generelle Tourismusstrategiehaben kann oder auch muss.Eine Sache, die vielleicht nicht so sehr als Unterpunkt zu verstehen ist, jedoch als wertvollenGedanken mitgenommen werden könnte ist: Das Thema Tourismus gemeinsam mit unserendirekten Nachbarn, nämlich Dänemark oder besser gesagt Süddänemark, zu denken. VieleTouristen, die nach Dänemark reisen, kommen auch bei uns in Schleswig-Holstein vorbei.Dieses Potential sollten wir nutzen und auch dafür braucht es eine landesweite Strategie. 3Gleiches gilt für Reisende aus Dänemark, die weiter nach Hamburg, Berlin oder anderen Zielenin Deutschland fahren. Und natürlich wären da noch die Touristen, die Süddänemark undSchleswig-Holstein gemeinsam bereisen wollen. Auch hier braucht es einen gemeinsamenAnsatz. Gerade im Bereich der Informationen über die Angebote auf der jeweils anderen Seiteder Grenze, gibt es erheblichen Nachholbedarf. Es wäre doch schade, diese Synergieeffkte linksliegen zu lassen. Von daher sollten wir, zu mindestens auch geografisch, ab und zu in größerenEinheiten denken und unsere Nachbarn nicht ausschließlich als Konkurrenten zu empfinden,sondern als Partner. Auch hier könnte man ansetzen, um weiteres Potential generieren zukönnen.Alles in allem ist Schleswig-Holstein nach wie vor gut aufgestellt in Sachen Tourismus. Damitdies auch in Zukunft so bleibt, müssen jedoch alle Akteure zusammenarbeiten. So verstehe ichauch das Vorhaben der Landesregierung, dass man hier den engen Austausch aufsuchen will.Dazu zählt natürlich auch der Landtag und die vielen kommunalen Vertretungen undRatshäuser. Auch hier gilt es das offene Gespräch zu pflegen. In diesem Sinne freue ich mich,auf die Evaluation sowie Weiterentwicklung der Tourismusstrategie des Landes. Wir als SSWwollen dazu gerne unseren Beitrag liefern.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html