Jette Waldinger-Thiering: Schwimmausbildung ist unverändert wichtig
Presseinformation Kiel, den 17.11.2017Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-Thiering TOP 29 Flächendeckende Schwimmausbildung sicherstellen - Bestandsaufnahme des Schwimmunterrichts an Schulen erstellen Drs. 19/318 „Schwimmausbildung ist unverändert wichtig“Niemand will die Probleme rund um die Schwimmausbildung und die Schwimmfähigkeit inSchleswig-Holstein leugnen. Gerade unter den Kindern und Jugendlichen im Land gibt es einklar erkennbares Defizit. Das ist schon deshalb besorgniserregend, weil wir bei uns im Nordenviele Seen und Küstenkilometer haben. Und spätestens wenn man mit Lehrkräften an Schulenoder mit den hier aktiven Vereinen und Verbänden spricht, sollte eins klar sein: Wir müssen unsdauerhaft mit dem Thema Schwimmsport und der Frage nach möglichst gutenRahmenbedingungen beschäftigen.Für die Probleme in diesem Bereich gibt es bekanntlich verschiedene Ursachen: Ein wichtigerGrund ist, dass gerade bei unseren Schwimmstätten ein sehr hoher Sanierungsstau besteht. 2Das wurde nicht erst mit der Sportstättenstatistik des Landes von 2014 überdeutlich. Nochdazu ist die Modernisierung oder Sanierung von Schwimmbädern mit vergleichsweise hohenKosten verbunden. Trotzdem sollte klar sein, dass es gar keine Alternative gibt, als dauerhaftund umfassend zu investieren. Denn diese Infrastruktur ist unverzichtbar, um das Schwimmenzu lernen und praktizieren zu können. Und auch für die Rettungsschwimmerausbildung undden allgemeinen Schwimmsport im Bereich des Breiten-, Leistungs- und Spitzensports sindintakte Schwimmstätten ein Muss. Aber der Erhalt dieser Infrastruktur ist nun mal einedauerhafte Aufgabe. Diese Dinge sind auch allen Anwesenden hier bekannt. Und ich denke allesind gewillt, hier ihren Beitrag zu leisten.Zumindest für die Zeit unserer Regierungsbeteiligung möchte ich festhalten, dass wir diesesProblem nicht nur gesehen sondern auch gehandelt haben. Ab 2015 haben wir Mittel für einSanierungsprogramm in Höhe von je zwei Millionen Euro für die Ertüchtigung vonkommunaler Schwimmsportstätteninfrastruktur bereitgestellt. Sicher: Man kann immer nochmehr tun. Aber man kann das Geld auch nicht zweimal ausgeben. Unterm Strich haben wir denKommunen mit der entsprechenden Förderrichtlinie eine echte Unterstützung geboten. Undzwar auf freiwilliger Basis, weil wir unseren Beitrag zum Abbau des Sanierungsstaus leistenwollten und uns dieses Thema am Herzen liegt.Neben der Infrastruktur brauchen wir natürlich auch das nötige Personal, um Kindern undJugendlichen wirklich flächendeckend das Schwimmen-Lernen zu ermöglichen. Natürlich istSchwimmunterricht als fester Bestandteil des Sportunterrichts der Grundschule undim Lehrplan Sport festgeschrieben. Aber auch hier gab und gibt es Probleme. In der Praxis zeigtsich nun mal, dass wir zu wenig Lehrerinnen und Lehrer mit der entsprechendenLehrbefähigung haben. Ich kenne zum Beispiel Fälle in meinem Heimatwahlkreis, woSchwimmunterricht an der Kostenfrage scheitert, weil externe Kräfte zur Sicherstellung 3finanziert werden müssten. Aus Sicht des SSW kann es nicht angehen, dass die Eltern diesenwichtigen Unterricht aus der eigenen Tasche zahlen und ihre finanziellen Möglichkeiten damitletztlich darüber entscheiden, welche Kinder schwimmen lernen und welche nicht.Ich freue mich wirklich, dass nicht nur alle die Probleme in diesem Bereich sehen, sondern dasseben auch über die nötigen Maßnahmen weitestgehend Einigkeit herrscht. Natürlich müssenwir die Schwimmausbildung weiter fördern. Und selbstverständlich muss dafür weiter in dieInfrastruktur investiert werden. Auch die Bestandsaufnahme und die konkreten Schritte zurweiteren Verbesserung der Schwimmfertigkeiten begrüßen wir. Und wenn es noch dazugelingt, die Schulen und die Kompetenzen der fachlichen Akteure in diesem Prozesseinzubinden, werden wir hier auch weiter vorankommen. An der fehlenden Unterstützung desSSW wird es bestimmt nicht scheitern.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html